Der ehemalige Fußballmanager des SV Werder Bremen und heutiger Sonderbeauftragter des UNO-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Frieden und Entwicklung hat ein Buch geschrieben. Dieses versuchte er am Donnerstag Abend bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu präsentieren.
Die Betonung liegt auf versuchen. Das einzige, was Willi Lemke an diesem Abend präsentierte war er selbst. So hatten weder die beiden Moderatoren Norbert Bischof (Minister für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt) und Andreas Silbersack (Präsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt e.V.) noch -wie angekündigt- das Publikum eine Chance diesen Mann in seinem Redefluss zu stoppen.
Der erzählte über seine Karriere bei Werden Bremen. Über seine Karriere bei der SPD. Und schließlich über seine ehrenamtliche Arbeit als Sonderbeauftragter der UNO, bei der er sicherlich viele gute Projekte ins Rollen gebracht hat.
Besonders brisant berichtete Lemke über seine Zeit als Doppelagent des BND und der Stasi. Lemke hatte als junger Hamburger mit Sportskameraden aus Rostock zu tun. Dies schien sowohl für die DDR als auch für die BRD so interessant, dass Lemke von beiden als Agent engagiert wurde, um den jeweils anderen Sicherheitsdienst auszuspionieren.
Eine Verbindung zu Halle hat Lemke durch eine Freundschaft mit dem hallensischen Exmarathonläufer, Olympiasieger und Sportgeschäftbetreiber Waldemar Cierpinski. Mit diesem ist Lemke wohl vor Jahren zusammen bei einem Marathon angetreten. Aus welchem Grund Willi Lemke an diesem Abend nun von der Friedrich-Ebert-Stiftung ein T-Shirt mit seiner gelaufenen Marathonzeit geschenkt bekommen hat, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Wer sich für die Geschichten Willi Lemkes in Buchform mit (zum Glück) begrenzter Seitenzahl interessiert, möge sich „Ein Bolzplatz für Bouaké- Wie der Sport die Welt verändert und warum ich mich stark mache für die Schwachen“ kaufen. Erschienen ist es in der Deutschen Verlags-Anstalt und kostet 19,95 .