Und alter:nativ wird gelesen!

von 15. Juni 2012

 „Garten, Glauben, gelebte Geschichte(n)“ lautet das Motto, unter dem Hallenser Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit Gästen im Rahmen der Halleschen Aktionstage „Alter:native“ aus selbstverfassten oder ihren Lieblingswerken lesen. Im Zeitraum vom 19. Juni bis 5. Juli 2012 lassen die Vorleser ihre Zuhörer an unterschiedlichen, ungewöhnlichen Orten in Halle Teil ihrer Geschichten werden. Möglich machten diese alter:native Lesereihe Kerstin Riethmüller von der Stadt Halle, die Seniorenvertretung Stadt Halle e.V., die Paul-Riebeck-Stiftung und Alfred Wagner. Und die Idee kam gut an. Schnell fanden sich Hallenser Senioren, unter ihnen auch Mieterinnen der Paul-Riebeck-Stiftung, die sich nur allzu gern bereit erklärten, ihre eigenen beziehungsweise fremde Texte in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Für das leibliche Wohl der Gäste wird gesorgt. Der Eintritt ist kostenfrei. Die ersten Lesungen der „Alter:native“ starten wie folgt: [b]19.06. I 15:00 Uhr I Stadtteilbibliothek West, Zur Saaleaue 25, Halle[/b](Saale) I „Dessert zum Kaffee” I Veröffentlichungen des SchreibkreisesSchreibende Senioren des Senioren-Sport- und Kreativ Verein e.V.[b]21.06. I 15:30 Uhr I Dachterrasse, Otto-Kilian-Straße 38, Halle (Saale) I[/b]„Tierische Geschichten“ I Siegrid Stein, Mieterin der Paul-Riebeck-Stiftung[b]22.06. I 17:00 Uhr I Gertraudenkapelle, An der Marktkirche 2, Halle[/b](Saale) I „Luther und das Sterben“, Texte und Briefe von Martin Luther IDr. Christian Philipsen (Stiftung Luthergedenkstätten) & Ulrich Fischer(Intendant der Landesbühne Sachsen-Anhalt Lutherstadt Eisleben) Wie alle anderen Veranstaltungen auch, wird die Lesereihe mit Postkarten, Flyern, aber auch einem individuellen Lesezeichen, im Stadtgebiet beworben. Unter anderem können sich Interessierte ihr persönliches Lesezeichen in der Buchhandlung des Waisenhauses und der Thalia-Buchhandlung abholen. Beide Läden sind offizielle Partner der Halleschen Aktionstage und bieten im Zeitraum des Geschehens weiterführende Literatur zum Thema „Älterwerden“ an.  [b]Kerstin Riethmüller, Seniorenbeauftragte der Stadt Halle[/b]„Das Älterwerden ist eine schwierige, strapazierende, aber auch interessante  Herausforderung des Menschen. Wie so viele andere Herausforderungen in unserem Leben verlangt es Mut, Ausdauer und Menschen an unserer Seite, die den kleinen und großen Beschwerlichkeiten des Lebens mit Optimismus, Gelassenheit und Hoffnung begegnen.  Viele Dinge, die uns von Kindertagen an begleitet und interessiert haben, können wir bis ins hohe Lebensalter behalten, ja sie sogar vertiefen, neu bewerten. Dazu gehört die Beschäftigung mit Literatur, das Lesen.‚Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns‘, so Franz Kafka. Dieses Meer kennt keine Altersgrenzen, und Lesen ist ein Gewinn für Menschen jeglichen Alters. Ob jünger oder älter, wer sich mit Literatur beschäftigt, nimmt am Leben teil. Der  Umgang mit Büchern wirkt lebenslang, und der tiefen Wirkung der Literatur kann sich keine Generation entziehen.Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele ältere Menschen selbst DIE Themen zu Papier bringen, die seit Anbeginn der Kunst- und Literaturgeschichte die Menschen bewegt und immer bewegen wird: das Auseinandersetzen mit dem eigenen Leben, die Liebe, längst vergessene Zeiten, Träume und Wünsche. Mit der Lesereihe „Garten, Glaube, gelebte Geschichte(n)“ haben wir versucht,  schreibende, lesende und zuhörende Menschen zusammenzubringen und Orte zu finden, an denen das Zuhören zum Genuss wird.Ich freue mich sehr über die Initiative der Paul-Riebeck-Stiftung zu den Halleschen Aktionstagen ‚Alter:native‘. Mit verschiedenen Akteuren ist es gemeinsam gelungen, ein Programm zu schaffen, welches die Facetten des Alters beschreibt und Lust macht, die vielen Veranstaltungen und Angebote zu besuchen. Ich wünsche uns allen gute Gespräche, eine rege Zuhörerschaft und neue Anregungen für das Älterwerden in unserer Stadt.“