Uni Halle auf der CeBIT

von 28. Februar 2012

 Die Computer- und Technikmesse CeBIT bietet jährlich ein hochkarätiges Forum für die Präsentation neuer Entwicklungen. Auf der CeBIT 2012 vom 6. bis 10. März in Hannover wird sich die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) mit zwei besonders nutzerfreundlichen und vielseitigen Projekten am Stand “Forschung für die Zukunft” einem internationalen Publikum präsentieren. Es handelt sich um Exponate aus den Bereichen Geologie und Informatik: das so genannte 3D-Geo-Stripping und die Single-Sign-On-Smartcard mit Biometrie. “3D-Geo-Stripping” lautet die Bezeichnung für ein neues interaktives Verfahren, mit dem sich geologische Gegebenheiten sehr anschaulich darstellen lassen. Entwickelt wurde es von einer Arbeitsgruppe der Hydro- und Umweltgeologie der MLU. Die erstmals im Fachgebiet angewendete Methode des Geo-Stripping verknüpft das jeweilige Bild der Erdoberfläche mit einem 3D-Modell des geologischen Untergrunds im entsprechenden Aufnahmewinkel. “Die interaktive Nutzung des Betrachters ermöglicht ein gestuftes Freilegen und Entdecken des in 3D modellierten geologischen Untergrunds einfach nur durch die Bewegung des Mauszeigers”, erklärt Prof. Dr. Peter Wycisk, Leiter der Arbeitsgruppe. Damit werden die geologischen Modellierungsergebnisse für einen breiten Anwenderkreis auch auf mobilen Endgeräten verfügbar. Die Arbeitsgruppe nutzt die geologischen 3D-Modelle mit ihrer hohen räumlichen Auflösung für die hydrogeologische Modellierung in großen Modellgebieten und in weltweit verteilten Projekten. International gewinnen solche OpenSource-Konzepte immer mehr an Bedeutung, um Datenaustausch und -verfügbarkeit zu gewährleisten. Die auf der Internet-Plattform www.3d-geology.de bereitgestellten Bildbeispiele zeigen verschiedene faszinierende Möglichkeiten der wissenschaftlichen Informationsvermittlung über horizontale und vertikale Schnitte, eine abgedeckte bzw. heraus gestanzte Erdoberfläche oder ein geologisches Untergrundrelief.  Für jeden noch so kleinen Geschäfts- und Privatbereich gibt es heutzutage mindestens einen Benutzernamen und ein dazugehöriges Passwort. Im Dschungel dieser Daten verliert man leicht den Überblick. Die Lösung heißt SSO mit Biometrie unter Nutzung von Smartcards, entwickelt in einem Gemeinschaftsprojekt der Martin-Luther-Universität und der Gesellschaft innovativer Systeme aus Halle. SSO steht für Single Sign-On – die “Einmalanmeldung”.  “Der fälschungssicherste Code ist der jeweils eigene, der biometrische”, sagt Joachim Richter von der Gesellschaft innovativer Systeme. Seit 1995 beschäftigt sich sein Unternehmen mit der Zeiterfassung und Zutrittskontrolle per Fingerabdruck und jetzt auch durch Venenerkennung. “Würden sich zum Beispiel Banken mit einem biometrischen Sicherheitssystem ausstatten, wären illegale Zugriffe auf Konten nicht mehr möglich”, erklärt Richter. Mithilfe der Smartcard bleiben die Daten in der Hand ihres Besitzers.Und das funktioniert auch am Rechner. Nach einmaliger PIN-Eingabe beim Rechner-Login erfolgt im Hintergrund die sichere Authentifizierung des Nutzers für alle autorisierten Dienste. Das System unterstützt sowohl Rechner als auch ThinClients. “Durch die Verwendung der Smartcards umgehen wir das heikle Thema der zentralen externen Datenspeicherung”, erläutert Dr. Sandro Wefel vom Institut für Informatik der MLU, der das System zusammen mit dem halleschen Ingenieurbüro entwickelt hat. “Wir legen die biometrischen Daten lediglich auf einer Smartcard ab, sodass ihr Nutzer auch der einzige Besitzer ist”, so der Informatiker. Die vorgestellten Projekte finden Sie auf der CeBIT in Halle 9, Stand A 10. Die Präsentation findet im Rahmen des Auftritts “Forschung für die Zukunft” der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt.