Uni Halle errichtet Schülerlabor

von 9. November 2010

Der Weinberg-Campus in Halle steht auch für physikalische Spitzenforschung in aktuellen Forschungsfeldern wie: Nanotechnologie, Spintronik, Photonik, Photovoltaik. Ein Studium der Physik ist in Halle mit diesen Forschungsgebieten eng verbunden. Um Physik anhand
interessanter Experimente besser zu begreifen, wird ab Beginn des Jahres 2011 ein neues Schülerlabor zur Verfügung stehen. Das "HaSP" (Halles Schülerlabor Physik) wird derzeit im Gebäude des Instituts für Physik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am Von-Danckelmann-Platz 3 aufgebaut.

Es bietet künftig interessierten Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 10 bis 12 die Möglichkeit, sich mit aktuellen physikalischen Themen vor Ort auseinanderzusetzen. "Das Institut für Physik hat großes Interesse daran, verstärkt mit Schulen in ganz Sachsen-Anhalt in Kontakt zu kommen. Wir wollen den Lehrern Hilfestellung für die Gestaltung eines interessanten Unterrichts geben und Schülerinnen und Schüler für die Physik begeistern", sagt Prof. Dr. Wolfram Hergert vom Institut für Physik.

Zur Umsetzung dieses Anliegens stellt das Schülerlabor das Hauptprojekt des Instituts dar. Es steht unter dem Titel "HaSP – Halles Schülerlabor für Physik: Unterstützung der naturwissenschaftlichen Bildung an Schulen des Landes Sachsen-Anhalt". Ermöglicht wird der Aufbau des Labors durch die großzügige Unterstützung der Else und Wilhelm Heraeus-Stiftung. Neben Institutsmitteln fließt aus der Stiftung die namhafte Summe von 47.000 Euro in dieses wichtige Projekt, freut sich Professor Hergert. Unter anderem können damit Geräte für eine moderne Laborausstattung finanziert werden.

Ergänzt werden diese neuen Aktivitäten durch das bereits erfolgreich arbeitende Projekt PHYLLIP-regio ("Physik lehren und lernen in der Primarstufe – regional") der Arbeitsgruppe Didaktik des Instituts, das Interesse von Grundschülern an naturwissenschaftlichen Fragestellungen fördert.

Die Experimente im neuen Schülerlabor stellen eine anspruchsvolle Ergänzung zum Schulunterricht dar, diese sollen drei Themenkreisen zugeordnet werden:
– "Von Lilliput nach Brobdignang – Gulliver als Physiker" – Untersuchung von Strukturen in der Nano-, Mikro- und Makrowelt,

– "Naturkonstanten – Eckpfeiler des physikalischen Weltbildes" – Messen von Naturkonstanten und Diskussion ihrer Bedeutung für die Gesetze der Physik und das Maßeinheitensystem,

– "Photonik/Photovoltaik – Ein Ausflug ins solar valley" – der Bezug zu einem herausragenden Forschungsschwerpunkt in Halle (Universität, Fraunhofer-CSP) sowie der damit eng verbundenen Industrie wird geknüpft.

In Kooperation mit PSI, der Physik Schüler-Initiative am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), werden die Schüler mit dem "Quantenradierer" Grundlagen der Quantentheorie besser verstehen lernen oder einen Stickstoff-Laser selbst bauen und zur Materialbearbeitung einsetzen.

"Mit einem Workshop soll am 11. Januar 2011 die Eröffnung des Schülerlabors gefeiert werden", so Hergert. Im Workshop werden sich verschiedene Schülerlabor-Initiativen vorstellen. Die Veranstaltung bietet den Rahmen für intensive Gespräche zwischen Schülern, Lehrern und Wissenschaftlern. Die ersten Schülergruppen werden dann ab Ende Januar 2011 das Labor nutzen.

[map=Von-Danckelmann-Platz 3]