Uni Halle kooperiert mit Äthopien

von 1. Juli 2009

Nach mehrjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit haben die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und die Addis-Abeba-Universität (AAU) am Dienstag einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Die Partnerschaft bezieht sich auf Forschung und Lehre sowie den kulturellen Austausch zwischen beiden Einrichtungen. Die AAU ist die 49. Partneruniversität der halleschen Hochschule.

Im Historischen Sessionssaal der MLU unterzeichneten Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock und Prof. Dr. Tsige Gebre-Mariam, Prorektor für Forschung der äthiopischen Hochschule, am Mittag das Abkommen. "Ich freue mich, dass die Addis-Abeba-Universität als Partnereinrichtung für unsere Universität gewonnen werden konnte und wir heute einen entsprechenden Verrag unterzeichnen. Die vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten der vergangenen Jahre zeigen, dass es wissenschaftlich große Schnittmengen gibt und die Zusammenarbeit für beide Seiten vorteilhaft ist", sagte Diepenbrock anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Die Zusammenarbeit wird maßgeblich von zwei Fakultäten der MLU getragen: Der Naturwissenschaftlichen Fakultät I, besonders dem Institut für Pharmazie, und der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. So rief das Institut für Pharmazie gemeinsam mit dem Zentrum für Ingenieurwissenschaften vor drei Jahren ein Alumni-Projekt ins Leben. Ziel dieses vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Programms ist es, in Halle ausgebildete äthiopische Akademiker weiterzubilden, zu vernetzen und an die MLU zu binden.

Viele Alumni sind in Schlüsselpositionen an der Addis-Abeba-Universität tätig. So sind u. a. Professor Gebre-Mariam (als Post-Doktorand) und Prof. Dr. Teferi Gedif, Dekan der School of Pharmacy (als Doktorand) Absolventen des halleschen Instituts für Pharmazie. Auch auf rechts- und wirtschaftswissenschaftlichem Gebiet wird seit diesem Jahr ein vierjähriges Programm vom DAAD gefördert. In dem Programm soll die Lehrsituation in Äthiopien verbessert und ein Beitrag zur Stärkung des Hochschulbereichs geleistet werden. Auch die MLU profitiert davon: Die Erfahrungen der am Austausch beteiligten Wissenschaftler, Doktoranden und Studierenden fördern das fachliche Wissen und die Sensibilität im Umgang mit Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Globalisierung stehen. In diesem Rahmen waren in den letzten Monaten ein Rechts- und ein Wirtschaftswissenschaftler von der AAU als Gastprofessoren in Halle (Saale).

Derzeit hält sich eine Delegation aus Addis Abeba für einige Tage in Halle auf, um an der Planung weiterer gemeinsamer Aktivitäten v. a. im Bereich Pharmazie mitzuwirken. Darüber hinaus wird Tsige Gebre-Mariam auch Vertreter der Medizinischen Fakultät treffen, die planen, sich am Aufbau eines gynäkologisch-onkologischen Schwerpunkts in Addis Abeba zu beteiligen. Eine Delegation wird Mitte Juli zu Gesprächen und für eine gemeinsame Antragsstellung nach Äthiopien reisen.