UNICEF-Aktionstag auf dem halleschen Markt

von 18. Juni 2010

Mal ehrlich, als Kind ging man nicht unbedingt gern in die Schule. Gerade wenn Klassenarbeiten anstanden. Heute möchte man das Erlernte nicht mehr missen. Doch es gibt Regionen auf dem Planeten, in denen der Schulbesuch von Kindern eher die Ausnahme ist. Oft können sich ihre Eltern die Kosten für die Schulausbildung nicht leisten.

Am Mittwoch lud die UNICEF-Gruppe Halle unter dem Motto „Gib ab! Deine Stimme für Schulen für Afrika“ auf den Markt ein. Im Rahmen des „Tages des afrikanischen Kindes“ konnten die Hallenser mit ihrer Unterschrift ein Zeichen für das Recht auf Bildung aller Kinder der Welt setzen. Ein buntes Programm gab es dazu auf dem Markt. So konnten Kinder aus gestalteten Schulkartons eine symbolische Schule errichten und von Bürgern aus Kenia und Angola aus erster Hand mehr über den Schulalltag afrikanischer Kinder erfahren. Begleitet wurde das Programm von afrikanischer Musik der Gruppe „Trommelfell“ und des „Missklang“-Chors. Und die „Schule in der Kiste“ gab es auch zu sehen. Ein Unicef-Programm für Kriegs- und Krisenregionen, in denen es keine festen Schulen gibt.

Das Kinderhilfswerk fordert von der deutschen Bundesregierung, sich stärker für Grundbildung in Afrika zu engagieren. Die Unterschriften-Kampagne soll anlässlich der laufenden Fußball-WM in Südafrika zeigen, dass jeder etwas tun kann, damit endlich auch in den ärmsten Ländern Afrikas jedes Kind zur Schule gehen kann.

Das Recht auf Bildung für jedes Kind legt die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen fest. Alle Staaten der Welt haben sich dazu bekannt und mit den Millenniumszielen im Jahr 2000 u. a. beschlossen, dass bis zum Jahr 2015 jedes Kind die Chance haben soll, zumindest die Grundschule zu besuchen und auch abzuschließen. Die aktuellen Berechnungen der Vereinten Nationen zeigen jedoch, dass das Millenniumsziel, allen Kindern eine Grundschulbildung zu ermöglichen, verfehlt wird, wenn die Regierungen ihre Anstrengungen nicht rasch verstärken und deutlich mehr Mittel zum Ausbau der Grundbildung bereitstellen. Insgesamt wird nach UNICEF-Schätzungen rund 45,5 Millionen Kindern im südlichen Afrika das Recht auf Bildung verwehrt – das ist jedes dritte Kind in der Region.