Volkssolidarität feierte 65. Geburtstag

von 5. November 2010

Am 24. Oktober 1945 begann die Geschichte der Volkssolidarität. Damals nach dem zweiten Weltkrieg ging es um die Armenfürsorge, vielerorts öffneten Suppenküchen. Auch heute noch kümmern sich die Mitarbeiter und vielen ehrenamtlichen Helfer um die schwächsten der Gesellschaft.

65 Jahre Volkssolidarität, das wird auch in Halle (Saale) gefeiert. Der Volkssolidarität Halle-Saalekreis e.V. hat am Freitagnachmittag das Jubiläum mit einem bunten Programm begangen. Stargast: Frank Schöbel. Der Sänger hat sogar drei Jahre mehr auf dem Buckel als die Volkssolidarität, wird in diesem Jahr 68. Doch das Alter merkt man ihm nicht an, vor allem mit Blick auf das oft gleichaltrige Publikum zur Jubiläumsfeier. “Er hat sich ja kaum verändert”, “so kennen wir ihnen” und ähnliche Unterhaltungen konnte man am Rande miterleben. Und gleich vom ersten Titel an begeisterte er die Gäste, die zu großen Teilen schon im Rentenalter waren und auf der Tanzfläche noch mal das Tanzbein zu Hits wie “Ich geh vom Nordpol zum Südpol” oder “Gold in deinen Augen” und “Mit uns könnses ja machen” schwangen. Schöbel hatte für den Auftritt auf seine Gage verzichtet

Geschäftsführerin Beate Bechmann hobt hervor, was dem Sozialverband in den letzten Monaten gelungen ist. Dazu gehören der Bau einer Servicewohnanlage im Löbejün und die Gründung einer Ortsgruppe. Gelungen sei es auch, die Mitgliederzahlen stabil zu halten. Und erstmals gab es von der Stadt Halle (Saale) Geld. 7.000 der beantragten 22.000 Euro wurden genehmigt. Bislang floss das Geld vornehmlich in den Volkssolidarität 1990 e.V., der hauptsächlich in Halle aktiv ist. Doch Beate Bechmann hat noch einige Ideen und Wünsche, bevor sie in 9 Jahren in den Ruhestand geht. Mehr Mitglieder hätte sie gern, eine intensivere Zusammenarbeit mit den Schulen ist vorgesehen und ein intensiv betreutes Wohnen für diejenigen, die noch nicht ins Heim wollen, soll geschaffen werden. Problematisch sehe es beim Personal aus. Man finde kaum noch fähige Mitarbeiter. “Wir brauchen unbedingt Altenpfleger”, sagte sie. Hier sei die Politik gefragt, endlich mehr Pfleger statt nur Helfer auszubilden und endlich eine Ausbildungsvergütung zu schaffen.

Saalekreis-Landrat Frank Bannert hatte einen 300 Euro-Scheck mitgebracht. “Damit die Feier gesichert ist.” Er sagte, der Saalekreis leiste sich gerne die soziale Unterstützung und werde auch in den nächsten Jahren die Volkssolidarität unterstützen. Bannert lobte Bechmann als “streitbare Mutter Courage.”

Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurden auch Auszeichnungen vergeben. So erhielt Ingrid Portius die silberne Solidaritätsnadel, Ilona Heine die Solidaritätsnadel in Bronze sowie TV Halle für Werbespots und Beiträge einen Ehrenpreis.