Die Gesellschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ist geprägt durch die Entstehung und Entfaltung von zwei großen sozialen Formationen: dem Bürgertum und zeitversetzt der Arbeiterschaft. Beide entwickelten soziale, politische und kulturelle Mentalitäten und Lebensformen, die die moderne Stadt entscheidend geprägt haben. Die Vortragsreihe geht diesen Entwicklungen für Halle nach, und zeichnet so auch ein Bild der Arbeitswelten in den vergangenen beiden Jahrhunderten, auf denen die Stadt des 21. Jahrhunderts aufruht. Während der erste Teil der Reihe bürgerliche Biografien des 18. und 19. Jahrhunderts ins Zentrum rückt, geht der zweite Teil den gesellschaftlichen Transformationsprozessen von Ver- bzw. Entbürgerlichung im 20. Jahrhundert nach.
Die Vorträge finden immer montags um 18 Uhr im Englischen Haus der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) statt.
Teil I
27. April
Johann Christian Reil – Vater der Psychiatrie im deutschsprachigen Raum?
PD Dr. Frank Pillmann, Halle
4. Mai
Friedrich August Eckstein – ein liberaler Bürger Halles
Prof. Dr. Dr. hc mult. Paul Raabe, Wolfenbüttel
11. Mai
Mathäus Ludwig Wucherer, Carl August Jacob, Johann Gottfried Boltze, Carl Adolph Riebeck – Christliche Unternehmer des 19. Jahrhunderts im Raum Halle
Dr. Sebastian Kranich, Halle
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Teil II
14. September
Zwischen Freizeitvergnügen und Bildungsmission. Zur kulturellen Praxis der hallischen Arbeiterbewegung vor 1914
Tobias Kügler M.A., Halle
21. September
Halle auf dem Weg zur nationalsozialistischen Machtübernahme – das sozialistische und das nationale Lager in Halle während der Weimarer
Republik
Dorothea Schumann M.A., Halle
28. September
Entbürgerlichung. Vom Wandel und Ende einer gesellschaftlichen Formation im 20. Jahrhundert
Prof. Dr. Thomas Großbölting, Magdeburg