Von der Sprechstundenhilfe zur Chefin

von 11. Oktober 2011

Nach über 30 Jahren Dienst bei Martha Maria wurde Gabriele Böning am 7. Oktober dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seit September 1990 war sie als Verwaltungsleiterin im Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau tätig. Böning wurde in einem Festakt für ihre Verdienste um das Haus geehrt und von Mitarbeitenden, der Klinikleitung, Geschäftsführung und dem Vorstand verabschiedet. Sie übergab den Staffelstab an ihren Nachfolger, den bisherigen Leiter des Bereichs Controlling und Geschäftsentwicklung, Markus Füssel.

Bei Gabriele Böning wurden beim Rückblick auf ihr berufliches Schaffen alte Erinnerungen wach: 1981 hatte sie in der Kinderambulanz von Martha-Maria, die sich damals in der Burgstraße befand, als Sprechstundenhilfe begonnen und konnte kurz darauf in die Verwaltung des Krankenhauses wechseln. 1990 wurde die studierte Ökonomin Verwaltungsleiterin, eine Stellung, die sie auch behielt, als 1995 die Kinderheilkunde geschlossen und dafür die Neurologische Klinik in Betrieb gehen konnte, gemeinsam mit der bereits langjährig etablierten Orthopädischen Klinik.

Der zweite große berufliche Umbruch geschah für die damals 48-Jährige verheiratete Mutter von zwei Kindern 1996 mit der Gründung der gemeinnützigen GmbH durch die Stadt Halle (51 Prozent) und Martha-Maria (49 Prozent) sowie der ein Jahr später erfolgten Fusion des Krankenhauses Martha-Maria in der Fährstraße mit dem Städtischen Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau. Am 1. Oktober 1996 übernahm Gabriele Böning die Verantwortung als Verwaltungsdirektorin des Städtischen Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau. Ihre Hauptaufgabe bestand in dieser Zeit in der Neuordnung und Zusammenführung der vormals getrennten Verwaltungseinheiten. Dabei ging es um Wirtschaftlichkeit und Effektivität, aber auch darum, Menschen mit ganz unterschiedlichen beruflichen Biografien in einem Haus zusammenzuführen und mit ihnen eine neue und vor allem gemeinsame Unternehmens-Identität zu entwickeln. Seit im Jahre 2006 die Stadt Halle ihre Gesellschafteranteile an das Diakoniewerk Martha-Maria verkaufte, besteht das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau in der jetzigen Form.

Die zweite gewaltige Herausforderung war für die Verwaltungsdirektorin die Koordinierung der regen Bautätigkeiten, die nach Zeiten des Stillstandes endlich eine Modernisierung des Krankenhauses auf hohem zukunftsorientiertem Niveau ermöglichte. Nun, nach 13 Jahren ist der letzte Bauabschnitt vollendet und das komplett sanierte Haus wird am 3. November dieses Jahres feierlich eingeweiht. Ein wahrlich krönender Abschluss eines langen und verantwortungsvollen Berufslebens. „In all den Jahren hat Frau Böning nicht nur der Geschäftsführung stets den Rücken freigehalten, sondern in ihrer ruhigen und besonnenen Art, sehr viele wichtige Projekte erfolgreich umgesetzt“, würdigen die Geschäftsführer Walther Seiler und Thomas Völker ihre Arbeit.

Auf Markus Füssel, ihren Nachfolger, kommen als Kaufmännischer Leiter des Krankenhauses in den nächsten Jahren neue Herausforderungen zu. Erst kürzlich hatte der 44-jährige verheiratete Vater von drei Kindern als Projekt-Leiter für die am 1. September eröffnete Kindertagesstätte Martha-Maria in Halle–Dölau von sich reden gemacht. Böning jedenfalls wünschte ihm „viel Glück und Erfolg, eine gute Hand, Gelassenheit und ruhiges Blut, denn das braucht man bei allen Entscheidungen in dieser Arbeit.“