Vorösterliches an der Universität

von 22. März 2010

Eine beliebte Veranstaltungsreihe geht in eine neue Runde: Die Sommerakademie der Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist ein Mix aus Kultur, Bildung und Unterhaltung für kleine und große Leute. Traditionell steht die Eröffnungsveranstaltung unter einem österlichen Thema. Präsentiert wird am Palmsonntag, 28. März 2010, von 10 bis 13 Uhr das kleinste Vogelei der Welt, aber auch ein großes Straußenei – eine echte Herausforderung für jeden Osterhasen. Erörtert werden die Fragen, wer die meisten Eier legt, wie lange sind sie haltbar sind und wo man am besten Eier versteckt.

Nach dem Vortrag besteht für die Besucher die Möglichkeit, in einer Sonderausstellung eine Auswahl von Vogeleiern aus der sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Eiersammlung zu besichtigen, sich vielleicht für das Osterfest Anregungen zu holen oder einfach die Tiere, die die Eier legen, zu betrachten. Erstmals gezeigt werden auch einmalige Exponate aus der Systematischen Sammlung mit Eiern von Tieren aus aller Welt. Der Eintritt ist frei.

Die MLU-Eiersammlung konnte 1961 vom bekannten Eierforscher Max Schönwetter erworben werden. Zu diesem Zeitpunkt umfasste sie 19.206 Exponate von 3.839 Vogelarten. Seitdem ist sie durch zahlreiche Exponate noch beträchtlich erweitert und durch Nestaufsammlungen ergänzt worden.

Gezeigt werden der kleinste Vogel der Welt, die Bienenelfe, sowie Kolibri-Eier. Sie sind nur erbsengroß, ca. 5 mm lang und wiegen minimal 0,25 g. Das voluminöse Kolibrinest hat innen lediglich 3 bis 4 cm Durchmesser. Das größte Vogelei stammt vom Afrikanischen Strauß, ist 11 mal 14 cm groß und wiegt 1,6 kg. Noch größer war das Ei des vor über 300 Jahren ausgestorbenen Madagaskar Straußes. Die Sammlung verfügt über eine Nachbildung dieses größten gefundenen Eies, das 30 mal 23 cm misst und einen Inhalt von 8 l hat (das entspricht 148 Hühnereiern).

Ganz groß raus kommt diesmal der Teichmolch. Der heimische Miniaturdrache ist zum "Lurch des Jahres 2010" gewählt worden. Er steht wie kaum eine zweite Amphibienart für den Natur- und Artenschutz vor unserer Haustür und im Garten. Viele kennen ihn, die Zoologischen Sammlungen stellen ihn und natürlich seine Eier vor.

Weiterhin gezeigt wird ein Eier legendes Säugetier aus der Ordnung der Kloakentiere. Die Kloakentiere sind innerhalb der Säugetiere eine kleine isoliert stehende Gruppe aus der australischen Fauna. Sie besitzen einige ursprüngliche Merkmale, die noch an Reptilien erinnern. Dazu zählt auch die Fähigkeit, Eier zu legen. Die Gelege des in Ost-Australien beheimateten Schnabeltieres, wissenschaftlich Ornithorhynchus anatinus, bestehen aus bis zu drei rundlichen Eiern, die bis zum Schlupf der Jungen vom Weibchen bebrütet werden. Später werden die Jungen mit Milch ernährt.