VWA-Diplome wurden überreicht

von 14. November 2010

47 Absolventen der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Halle (Saale) e.V. (VWA) haben im Festsaal des Stadthauses ihre Zeugnisse und VWA-Diplome erhalten. Die 30 Frauen und 17 Männer haben dafür berufsbegleitend drei Jahre lang gebüffelt, einen der vier wirtschafts- und verwaltungswissenschaftlichen Studiengänge absolviert. Ursprünglich waren 64 Studentinnen und Studenten angetreten, um dieses Ziel zu erreichen.

Umrahmt wurde der Akt der Zeugnisübergabe, zu dem die Absolventen ihre Familien mitgebracht hatten, vom Festvortrag des Studienleiters Alois Wenig. Der kritisierte, wie die Bevölkerung durch Medien und Politik bewusst desinformiert werden. Als Beispiel nannte er die “Rettung des Euro” zur Griechenlandkrise. “Was soll das heißen, Euro retten?”, fragte er. Die Abschaffung sei ohnehin unwahrscheinlich gewesen. Viel mehr sah er den Grund in den Hilfen für Griechenland in den Banken. Die deutschen Bahnen, Versicherungen und Fonds seien die größten Gläubiger. Aus taktischen Gründen sei aber die Wahrheit verbogen worden. So sei das auf bei anderen Dingen. “Wenn was schief läuft will man einen Schuldigen”, so Wenig. Die Stammtische wollen jemandem den Kopf abschlagen. Und diesen Schuldigen hätten die Medien mit den monströsen Spekulanten und Deutsche-Bank-Chef Ackermann gefunden. Die Medien hätten diese Nebelkerzen geworfen, nur um die Schuldigen zu verschleiern. Da wäre die Bankenaufsicht. “Wo war die vor der Krise? Was hat sie getan, um die Krise zu verhindern”, fragte Wenig. Eine Schuld sieht er auch bei den Wirtschaftsprüfern, die die Bilanzen testieren. Und bei den Aufsichtsräten, die von Politikern durchsetzt sind. Unverständlich war für Wenig auch, dass die Bürger die Steuererhöhungen erstaunlich gelassen hinnehmen. Er wies auf die neue Atomsteuer hin. Dies werde auf den Verbraucher umgelegt, denn die Kommunen als Anteilseigner von RWE zum Beispiel seien dringend auf die Einnahmen aus den Gewinnen angewiesen.

Im Rahmen des Festakts beging die VWA Halle auch ihr 20-jähriges Jubiläum: 1990 zunächst als Verwaltungsakademie gegründet, erweiterte sie sich am 15. November 1991 zur Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie. Zu den Mitgliedern des eingetragenen und gemeinnützigen Vereins zählen die Stadt Halle, die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), die Stadtwerke Halle, Hallesche Wohnungsgesellschaft und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dass der Saalekreis nicht mehr dazu gehört, bedauerte Wenig. “Es gab keinen Grund, den VWA zu verlassen.”

Außerdem verabschiedete die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Halle nach 15 Jahren ihren verdienten Studienleiter, Prof. Dr. Alois Wenig. Wenig übernahm die VWA in unruhigen Zeiten und führte sie durch eine Ausrichtung an den Bedürfnissen von Wirtschaft und Verwaltungen zum Erfolg. Die breite Akzeptanz der VWA-Abschlüsse in der Wirtschaft, nach langjähriger Dominanz der Verwaltungsstudiengänge, ist seinem Engagement ebenso zu verdanken wie die Tatsache, dass die VWA Halle seit 2003 wirtschaftlich auf eigenen Füßen steht. Die Studienleitung der VWA übernimmt ab 1. Januar 2011 der derzeitige IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Peter Heimann.