Weltgebetstag in Halle

von 3. März 2011

Am ersten Freitag im März feiern Christen in mehr als 170 Ländern den Weltgebetstag. In diesem Jahr führt er in das lateinamerikanische Land Chile. Auch in Halle laden evangelische, katholische und freikirchlich gebundene Frauen ein, am 4. März 2011, Gottesdienste unter dem Motto „Wie viele Brote habt ihr?“ zu feiern.

Der zentrale Ökumenische Gottesdienst beginnt in der Marktkirche um 18.00 Uhr. Musikalisch umrahmt wird er von der BAND „erdentöne – himmelwärts“ aus der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Weitere Veranstaltungen finden statt um 15.00 Uhr im Pfarrhaus Nietleben, um 16.30 Uhr in der Johannesgemeinde, um 16.30 Uhr in der Gesundbrunnengemeindemit Informationen, Tänze, Märchen, Rezepte aus Chile sowie einem Familiengottesdienst ab 18.00 Uhr, um 17.00 Uhr im St. Briccius-Gemeindehaus, um 18.00 Uhr in der Passendorfer Kirche Halle-Neustadt und um 19.00 Uhr in der Katholischen Kirche Maria Königin.

Die Gottesdienstordnung (Liturgie) für den Weltgebetstag 2011 bereiteten Frauen aus Chile vor. Sie gehen damit direkt ‚zur Sache‘ und fragen: „Was habt ihr zu bieten?“, „Was tut ihr gegen den Hunger?“, „Welche Fähigkeiten und Gaben könnte ihr dort einsetzen, wo sie gebraucht werden?“. Sie laden Männer und Frauen ein, miteinander zu beten, zu feiern, ihr geschundenes Land Chile näher kennen zu lernen – und miteinander zu teilen.

Neben Informationen über das Land Chile, die Menschen und deren Lebenssituation wird es eine Unterschriftensammlung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in chilenischen Lachsfarmen geben. In den Lachsfarmen Chiles wird der nicht heimische Fisch Lachs gemästet. Dort verwendete Medikamente, Antibiotika und Pestizide verseuchen den Atlantik und zerstören das Ökosystem. Mit aggressiven Zuchtmethoden nehmen die Betreiber der Lachsfarmen Krankheiten und den Tod vieler Meerestierarten in Kauf – und die Arbeitsbedingungen sind extrem schlecht. Der Protestbrief wird sich an den größten Zuchtlachskonzern der Welt richten, den norwegischen Konzern „Marine Harvest ASA“ in Oslo, der auch in Chile Lachsfarmen betreibt.

Das Weltgebetstagsland Chile ist ein Land extremer Gegensätze und das sowohl geographisch, als auch politisch, ökonomisch und gesellschaftlich: Auf der einen Seite Naturschönheiten und Reichtum an Bodenschätzen. Auf der anderen Seite leidet das Land schwer an den Folgen seines unter der Pinochet-Diktatur etablierten neoliberalen Wirtschaftsmodells, das zu krassen sozialen Unterschieden und der Verelendung großer Bevölkerungsgruppen geführt hat. Das schwere Erdbeben in Chile Anfang 2010 hat den Menschen ganz konkret vor Augen geführt: Wir müssen das, was wir haben, solidarisch teilen!