Weniger Organspender in Sachsen-Anhalt

von 7. April 2009

Insgesamt 49 Menschen und damit drei weniger als im Jahr zuvor haben 2008 in Sachsen-Anhalt Organe gespendet. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) mitteilte, lag Sachsen-Anhalt trotz dieses Rückganges mit 20,4 Spendern pro eine Million Einwohner dennoch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 14,6 Spendern pro Million Menschen. Damit nahm das Land nach Bremen und Mecklenburg-Vorpommern den dritten Rang ein.

Deutliches Schlusslicht in der Organspenderstatistik bildete Hessen mit 8,7 Spendern pro eine Million Einwohner. In zwölf von 16 Bundesländern ging die Organspenderquote im Jahr 2008 zurück.

"Dies sind alarmierende Zahlen", so Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, der erneut für die Nutzung des Organspendeausweises warb. Einer Forsa-Umfrage zufolge stehen in Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) achtzig von einhundert Menschen dem Thema Organspende generell positiv gegenüber und würden im Bedarfsfall ein fremdes Organ annehmen. Doch nur acht Frauen und Männer besitzen selbst einen Organspendeausweis und damit so wenige wie in keiner anderen Region Deutschlands.

Hennicke: "Dabei ist dieser Ausweis sehr wichtig, denn wenn sich ein Verstorbener zu Lebzeiten nicht geäußert hat, müssen seine Angehörigen die Entscheidung übernehmen." Was viele nicht wissen: Auf dem Ausweis kann man seinen Willen sowohl für als auch gegen eine Organspende festhalten. Ebenfalls können einzelne Organe ausgeschlossen werden.