Wenn die Immunabwehr verrückt spielt

von 25. Juni 2012

 Wenn die Immunabwehr verrückt spielt: Autoimmunerkrankungen, insbesondere rheumatologische Erkrankungen, stehen im Mittelpunkt der nächsten öffentlichen Vorlesung des Universitätsklinikums Halle (Saale), gemeinsam veranstaltet mit der Krankenkasse BKK Novitas. Im Rahmen dieser kostenlosen Informationsveranstaltung gibt Dr. Christoph Schäfer, Oberarzt der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II zunächst einen Überblick über Aufgaben und Funktionsweise des Immunsystems und erklärt den Begriff der “Autoimmunität”. Er stellt einzelne rheumatischen Erkrankungen vor und erläutert moderne Therapieverfahren. Anschließend steht der Experte für Fragen zum Thema zur Verfügung. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 28. Juni 2012, um 17.30 Uhr im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude/Hörsaal, statt. Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um chronisch entzündliche Prozesse. Eine zentrale ursächliche Rolle spielt die Störung im Immunsystem, die zum Verlust der Toleranz gegenüber körpereigenen Gewebestrukturen führt. Das Immunsystem, welches den Menschen vor Viren, Bakterien und Parasiten schützt, kann bei Autoimmunerkrankungen nicht mehr zwischen “fremd” und “selbst” unterscheiden. Folglich greift das Immunsystem gesundes, körpereigenes Gewebe an. Dabei kann sich das Immunsystem entweder selektiv gegen ein bestimmtes Organ oder bei systemischen Autoimmunerkrankungen auch gegen mehrere Organe und Gewebe richten. Thema dieses Seminars sind die rheumatologischen Erkrankungen. Mehr als 400 verschiedene Krankheiten zählen zum “rheumatischen Formenkreis”. Sprechen Ärzte von Rheuma, meinen sie in der Regel die rheumatoide Arthritis. In Deutschland leiden rund 800.000 Menschen darunter. Rheuma ist keine Alterserscheinung, sondern eine sehr ernste Erkrankung, die in allen Altersgruppen vorkommt – auch bei Kindern. Rheumatische Schmerzen entstehen durch chronische Entzündungen vor allem der körperfernen Gelenke an Händen oder Füßen. Ohne die frühzeitige, richtige medikamentöse Therapie zerstört die Krankheit die Gelenke. Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar. Aber je früher die Diagnose gestellt und das Rheuma behandelt wird, umso besser lässt sich das Fortschreiten verzögern.