Wie entmachte ich den Stadtrat?

von 28. September 2009

56 vom den Hallensern gewählte Politiker sitzen im halleschen Stadtrat. Sie bestimmen die Geschicke unserer Stadt. Doch wie lange noch? Das fragen sich einige Räte. Hintergrund ist die Einführung des neuen Logos, dass eine hallesche Agentur im Auftrag des Stadtmarketings entwickelt hat.

Im kommenden Stadtrat will Sabine Wolff (Neues Forum) per Antrag die Beibehaltung der Stadtmarke „Halle. Die Stadt“ und des Corporate Design der Stadt Halle (Saale) durchsetzen. “Unzulässig”, sagt Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann in seiner Ablehnungsbegründung zum Antrag. Die Zuständigkeit für die Markenführung liege gemäß Stadtratsbeschluss bei der Stadtmarketinggesellschaft. So steht im Gründungsbeschluss, das Stadtmarketing habe den Auftrag “eine Marke zu entwickeln, einen Markenkern herauszuarbeiten und ihn konsequent nach Innen und Außen zu kommunizieren“. Dieser Aufgabenstellung sei die Stadtmarketinggesellschaft mit der neuen Stadtmarke nachgekommen.

Das lässt einigen Stadträten die Wut ins Gesicht steigen. Denn: der Stadtrat lässt sich also am besten entmachten, in dem man bestimmte Aufgaben den Tochterunternehmen überträgt. Gespannt sein darf man also auf die Debatten.

Auch die CDU ist nicht so ganz zufrieden, wie die Vorstellung und schleichende Einführung des neuen Logos von statten geht. Ihr Antrag deshalb: “Die von der Stadtmarketing-Gesellschaft vorgelegten Vorschläge zur Gestaltung der Briefköpfe mit Integration des Stadtwappens sind einer nochmaligen Beurteilung zu unterziehen, bevor ein Vorschlag von der Stadtverwaltung übernommen wird.” Hier immerhin entgegenkommen von der Verwaltung. Die Agentur Kappa soll hinzugezogen werden.

Laptop des Salzgrafen-Moderator