Wie findet man den passenden ETF?

von 17. August 2021

Sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) sind dabei seit einigen Jahren besonders beliebt. Hier erfahren Sie, wie Sie den passenden ETF für Ihr Portfolio finden, und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

ETF vs. herkömmlicher Fond

Aktienfonds werden von vielen Banken und Finanzunternehmen zur Investition angeboten. Bei diesen herkömmlichen Aktienfonds handelt es sich meist um aktiv gemanagte Fonds. Das heißt, dass sich Börsenexperten laufend um die Entwicklung des Fonds kümmern, indem sie Positionen kaufen oder verkaufen – je nachdem wie sich die einzelnen Aktien entwickeln.

Ein ETF dagegen (auch Indexfond genannt) bildet einen Index nach. Beispielsweise orientiert sich ein DAX-ETF am deutschen Aktienindex und bildet dessen Kurs gestützt auf die vergangene und aktuelle Entwicklung der darin enthaltenen Unternehmensaktien nach. Es gibt also keine Experten, die aktiv eingreifen, um die Kursentwicklung des ETF zu beeinflussen. ETFs sind daher passiv gemanagte Fonds. Noch mehr Infos rund um ETFs lesen Sie auf https://www.etf-nachrichten.de/ratgeber/etf-fonds/ nach.

Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds sind passiv gemanagte in ihrer Gebührenstruktur um einiges günstiger, weil sie sich durch die synthetische Nachbildung eines bestimmten Index selbst managen.

Rechnet man die Gebühren gegeneinander und zieht diese von der Entwicklung des ETF-Kurses ab, schneiden ETFs renditemäßig in der Regel nicht schlechter ab als aktiv gemanagte Fonds – oft sogar besser.

Welcher ist der beste ETF?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es kommt immer darauf an, welche Strategie ein Anleger verfolgt und wie lang dessen Anlagehorizont ist. Sehr konstant und stabil sind große Indexfonds, die ein Fondsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro haben und in einen breiten Markt investieren, z.B. der MSCI Global, ein weltweiter Index, der die Entwicklung der wichtigsten Unternehmensaktien weltweit nachbildet. Wem eine durchschnittliche jährliche Rendite (bei einem Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren) zwischen 7 und 10 Prozent genügt, ist mit einem solchen ETF bestens bedient.

Anleger, die nur über einen kürzeren Zeitraum investieren wollen und risikobereiter sind, können ihr Geld in einem volatileren ETF anlegen, bei dem es größere Schwankungen nach oben und unten gibt, z.B. in den MSCI Emerging Markets, der die Entwicklung von Aktien von Unternehmen in Schwellenländern nachbildet.

Wie investiert man in einen ETF?

Vorweg sei gesagt, dass sich viele Filialbanken sträuben, ihren Kunden die Investition in einen ETF anzubieten (und sogar davon abraten), da der Verkauf von aktiv gemanagten Fonds aufgrund der höheren jährlichen Verwaltungsgebühren für die Bank ein besseres Geschäft ist.

Bei Direktbanken ist es möglich, in ETFs zu investieren. Viele bieten eine (kleine) Auswahl an ETFs an, in die sogar per Sparplan jeden Monat ein fixer Betrag investiert werden kann.

Die größte Auswahl an ETFs bekommen Anleger jedoch bei Online-Brokern geboten. Häufig werden diese Handelsplattformen von Finanzunternehmen angeboten, die keiner klassischen Bank angehören. Die Gebühren für den Erwerb und die Verwaltung des ETFs sind dadurch oftmals deutlich geringer als bei Banken.

Achten Sie generell bei der Auswahl eines ETF darauf, dass die jährlichen Gebühren 0,5% nicht übersteigen. In der Regel liegen diese zwischen 0,1% und 0,5%. Darüber hinaus empfiehlt es sich in einen ETF zu investieren, der ein großes Volumen hat (mehr als 100 Millionen Euro). Bei ETFs mit kleinem Volumen besteht nämlich ein höheres Risiko, dass diese geschlossen werden. In diesem Fall ist das investierte Geld zwar nicht weg, aber der Anleger muss sich dann einen neuen ETF suchen, in den er stattdessen investieren kann.