Wie kann frühkindliche Bildung verbessert werden

von 22. Juni 2010

Im Rahmen der erstmalig einberufenen Forschertage beim Deutschen Kinderschutzbund BV Halle Saale e. V. trafen sich am Vertreter des Jugendamtes, von Schulen, freier Bildungsträger und Vertreter des Deutschen Kinderschutzbundes um über verschiedene Fragen zu diskutieren. So sollte geklärt werden, welchen Beitrag öffentliche und freie Träger leisten müssen, um Chancengleichheit im Bereich Bildung zu schaffen und vor allem in welchen Institutionen, mit Blick auf den aktuellen Armutsbericht der Stadt Halle Saale. Themen waren auch Forschen als Chance für die Kompensierung motorischer, sprachlicher und emotionaler Defizite und naturwissenschaftliches Fördern ist weit mehr als ein Blick unters Mikroskop.

Das Kindertechnologiezentrum wurde durch alle Anwesenden als innovatives Projekt gewürdigt. Frau Heder (Ressortleiterin des Ressorts Süd beim Amt für Kinder, Jugend und Familie) betonte das große öffentliche Interesse und signalisierte zeitgleich die Bereitschaft für eine Unterstützung des Projektes. Möglichkeiten sieht sie u. a. durch das Familienfördergesetz des Land Sachsen- Anhalts, da dieses Projekt Familien in ihrer Ganzheitlichkeit fördert.

Herr Sponfeldner (Schulleiter der Förderschule Janusz Korczak) machte noch einmal deutlich, wie wichtig Bildung in und durch die Familien ist.
Leider findet Bildung in Familien seltener statt, als notwendig. Daraus resultierend müssen viele Kinder erst einmal das Lernen lernen. Projekte, die inhaltlich und methodisch wie dieses ausgerichtet sind, führen zu einer besseren Lernmotivation und verhelfen den Schülern, Aufgaben – bzw. Problemstellungen gemeinsam zu meistern. Motivierend wirken hier auch der Lernortwechsel und den Kontakt zu anderen Personen. Laut Sponfeldner war wenig Werbung für dieses Projekt innerhalb seiner Schule nötig, da sich die LehrerkollegInnen sehr aufgeschlossen zeigten und dieses Projekt nutzten und nutzen werden. Der Schulleiter könnte sich unter anderem vorstellen, dass SchülerInnen soweit befähigt werden, dass sie andere SchülerInnen in naturwissenschaftlichen Experimenten anleiten.

Frau Schmoll, Schulsozialarbeitern der Sekundarschule Halle Süd, bedauerte, dass die 5. Klassen noch recht wenig auf dieses Angebot zurückgreifen. Sie sieht für das kommende Schuljahr noch Ressourcen und möchte dieses fest in den pädagogischen Ansatz der Schule integrieren. Die Neugierde und das Interesse sei, so Schmoll weiter, bei den Schülern vorhanden. Der Förderbedarf und die Feinmotorik könnten so ganz nebenbei bedient werden.

Frau Räcke als Vertreterin vom ScienceLab, einem freien Bildungsinstitut in Halle Saale, verdeutlichte noch einmal, dass der Ansatz solche naturwissenschaftlichen Projekte bereits im Kindergartenalter anzubieten, wichtig und richtig ist. Gerade in dieser Altersgruppe befinden sich Kinder in einer ausgesprochenen Fragephase, die durch positive Eindrücke durchaus wegweisend für die weitere Entwicklung sein können.
In der praktischen Arbeit unterstützt sie Kinder vor allem im selbstständigen Arbeiten, im Finden eigener Erklärungsmuster und in der Fähigkeit, diese auch in Worte auszudrücken.

Das zeigen die Praxiserfahrungen beim BLAUEN ELEFANTEN. Auch SchülerInnen, die nicht zu den leistungsstärksten gehören, brillieren mit anderen Kompetenzen. So können sie Sachverhalte in eigenen Worten beschreiben und erleben so eine Anerkennung ihrer MitschülerInnen, die ihnen sonst oft verwehrt bleibt. Auf einmal gelingt etwas, sie merken sie können etwas schaffen. Damit ist das Projekt vor allem an Ressourcen ausgerichtet, macht Defizite zum einen sichtbar schafft aber durch die Vielschichtigkeit gleichzeitig kompensatorische Faktoren. Kinder erleben beim BLAUEN ELEFANTEN, das Forschen Spaß macht, ganz nebenbei erwerben sie Wissen und entdecken Neues. Auch sozial schwache Kinder können in Ihrer Freizeit beim BLAUEN ELEFANTEN an solchen bildungsorientierten Projekten teilnehmen und haben Freude daran.

Fazit:
Die Forschertage können durchweg als großer Erfolg gewertet werden. Die Veranstaltungen wurden sehr gut besucht und so manches mal wurde es ziemlich eng an den Experimentiertischen. Die Besucher waren von den verschiedenen kleinen und großen Experimenten begeistert und werden dieses Angebot weiter bzw. mehr nutzen.