Zimmerer aus Osterwieck setzt sich bei Handwerks-Wettbewerb in Wernigerode durch

von 22. November 2019

Ausgestattet mit einem gut bestückten Werkzeuggürtel und der traditionellen Zimmermannskleidung war es die Aufgabe der Zimmerer Gratsparren anzufertigen. Insgesamt acht Stunden hatten die jungen Handwerker dafür Zeit. Später wurden die Hausecken von den anderen Fachleuten im Berufsbildungszentrum Bau zu einer fertigen Vorbaukonstruktion zusammengesetzt. Mit Geschick und den richtigen Handgriffen konnte Dewitz dabei auf ganzer Linie überzeugen. Nach dem Wettbewerb erklärte er, dass ihm das Handwerk schon immer Spaß gemacht habe. Aus diesem Grund war es für ihn eine Selbstverständlichkeit den Beruf zu erlernen. Viele der Arbeiten, die in seinem Zuhause, einem alten Fachwerkhaus anfallen, kann er nun selbst erledigen.

Auch andere Handwerksbereiche vertreten

In dem Wettbewerb in Wernigerode waren neben den Zimmermännern auch andere Handwerksbereiche vertreten. So konnte sich Constantin Reif beispielsweise im Straßenbau gegenüber seinen Kollegen durchsetzen. Er musste nach Mustervorgabe Steine pflastern und konnte dabei mit 90 von möglichen 100 Punkten glänzen. Reif entschloss sich nach dem erfolgreich bestandenen Abitur für den Weg ins Handwerk.

Für den Kammerbezirk Halle trat im Bereich Fliesen-, Mosaik- und Plattenleger Eric Großmann an. Er freute sich über insgesamt 92 Punkte und siegte damit in seinem Fachbereich. Der gerade einmal 20 Jahre alte Handwerker erklärte, dass er beim Verlegen der Fliesen seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Außerdem gefalle ihm bei diesem Beruf, dass man nach der Arbeit sehen könne, dass man etwas geschafft habe.

Bewertungsmaßstäbe sind streng

Die Bewertungsmaßstäbe des Wettbewerbs sind streng und setzen von den Handwerkern wirkliches Können voraus. Peter Gesche leitet bereits seit 2009 das Bildungszentrum in Wernigerode und erklärte, dass es bei der Bewertung der Handwerker vor allem um Qualität gehe. Weiterhin kontrolliere die Jury, ob die Maße eingehalten wurden und das Muster nach Vorlage umgesetzt wurde.

Die Handwerker, die bei dem Ausscheid in diesem Jahr teilgenommen haben, haben erst vor wenigen Monaten ihre Ausbildung abgeschlossen. Damit sie an dem Wettbewerb teilnehmen dürfen, müssen sie sowohl in der Theorie als auch in der Praxis wenigstens die Note Zwei aufweisen. Mit Blick auf die Aufgaben in dem Wettbewerb betonte Peter Gesche, dass der Wettbewerb durchaus umfassender als die eigentliche Gesellenprüfung in dem Beruf sei. Deswegen genießen die Bewertungen, die die jungen Handwerker erhalten, auch einen sehr hohen Stellenwert. Doch der Wettbewerb bietet noch in einem anderen Punkt eine Besonderheit: Er verdeutlicht noch einmal, welche Ziele im Handwerk erreicht werden können.

Bei dem Wettbewerb in Wernigerode haben in diesem Jahr insgesamt sieben Handwerker aus dem Bundesland teilgenommen. Die hier auserkorenen besten Handwerker werden das Bundesland beim Bundeswettbewerb im niedersächsischen Bad Zwischenahn vertreten. Azubis haben im Handwerk in Sachsen-Anhalt gute Chancen, denn der Branche kann auf eine gute Auftragslage verweisen.