Zwanzig Jahre danach

von 23. Juli 2009

Seit der friedlichen Revolution des Herbstes ’89 sind zwanzig ereignis- und erfahrungsreiche Jahre vergangen, die ihre Spuren hinterlassen haben. Für heutige Schülerinnen und Schüler sind der Herbst 89 und die deutsche Einheit – ebenso wie die DDR insgesamt – bereits Teil von Geschichte, die sie sich über verschiedene Quellen erschließen können und müssen.

Gemeinsam mit den in Sachsen-Anhalt tätigen Schriftstellerverbänden hat das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Halle (Saale) – kurz LISA – eine Sammlung von literarischen Texten und persönlichen Auskünften initiiert, die jetzt unter dem Titel „Zwanzig Jahre danach – Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Sachsen-Anhalt zur friedlichen Revolution 1989/90“ im Projekte-Verlag Halle erschienen ist. Auswahl und Zusammenstellung der Texte erfolgte mit Blick auf Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, wobei natürlich auch literarisch interessierte Nicht-(mehr-)Schüler angesprochen werden sollen.

Geplant ist, die Sammlung Anthologie unter Beteiligung von Autorinnen und Autoren in Lehrerfortbildungen und öffentliche Veranstaltungen landesweit vorzustellen. Auftaktveranstaltung ist eine landesweite Lehrerfortbildung „Zwanzig Jahre danach“ (LISA 092951601 bzw. 092100901) am 26. August 2009 im LISA Halle.

In dem Buch äußern sich 26 Autorinnen und Autoren aus Sachsen-Anhalt, einige knapp über 30, andere im achten Lebensjahrzehnt stehend, und sie tun dies auf ihre ganz eigene, subjektive und individuelle Weise. Das garantiert spannende Vielfalt – unterhaltsam und humorvoll, drastisch und konkret. Die Palette reicht von Erzählungen und Gedichten über Liedtexte und Porträts bis zu Tagebuchnotizen und Essays. Vertreten sind u. a. Wilhelm Bartsch, Daniela Danz, Dorothea Iser, Diana Kokot, Christian Kreis, Christoph Kuhn, Martin Meißner, Dieter Mucke, Torsten Olle, André Schinkel, Simone Trieder und Kurt Wünsch.

Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen ihre ganz eigene Erfahrungen über die mitunter schwierigen Neuorientierungen, die nicht nur die künstlerische Arbeit, sondern vor allem die Lebensumstände, die Existenz, insgesamt betrafen. Damit meldet sich auch eine neue Generation Schreibender selbstbewusst zu Wort.

In einer begleitenden Handreichung, die das LISA in Kürze herausgibt, unterbreiten Lehrkräfte für Deutsch und Geschichte ihre praktischen Vorschläge, wie mit einzelnen Texten der Anthologie konkret im Unterricht gearbeitet werden kann. Die dafür erforderlichen Klassensätze des Buches können durch Schulen in Sachsen-Anhalt zu günstigen Konditionen direkt beim Verlag geordert werden.