Auch in Halle leuchten “Fackeln für die Elbe”

von 28. Januar 2011

Elbe-Saale-Kanal, Staustufenpläne in Tschechien, Flussvertiefung zwischen Hamburg und Cuxhaven – an der Elbe stehen einige Bauvorhaben an. Und die stoßen nicht überall auf Wohlwollen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft deshalb am Samstag in zahlreichen Orten entlang der Elbe zur Aktion “Fackel für die Elbe” auf, um gegen die ihrer Meinung nach unsinnigen Projekte zu protestieren. Von Cuxhafen bis Bad Schandau wird es am Samstag entlang des Flusses leuchten.

Doch auch in Halle soll am Elbe-Nebenfluss Saale ein Zeichen gegen den Ausbau von Flüssen gesetzt werden. Neben dem BUND rufen die Saale-Initiative, Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale), attac Halle und NABU Halle-Saalekreis um 17 Uhr zu einer Protestaktion an der Ochsenbrücke zwischen Riveufer um Ziegelwiese auf.

Eingeladen wurden dafür auch Kandidaten der Landtagswahl 2011 in Sachsen-Anhalt, um miteinander über Perspektiven und Pläne für die Flüsse im Land sprechen zu können. Dann wird auch der so genannte Saale-Seiten-Kanal bei Tornitz noch einmal thematisiert, schließlich steht nächste Woche der Scopingtermin an als Voraussetzung für das Planfeststellungsverfahren.

Kritik an der Aktion kommt von Frank Scheurrell, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. "Nachdem die Grünen vergeblich versucht haben, die Nordverlängerung der A 14 zu verhindern, machen sie jetzt mobil gegen ein Projekt, das überhaupt nicht existiert. Es gibt keinerlei Pläne, die Elbe zu betonieren oder zu kanalisieren." Die ganzjährige Befahrbarkeit der Elbe sei Bestandteil vertraglicher Vereinbarungen, sagte er zur Einstufung als europäische Binnenwasserstraße. Mit einer Fahrrinnentiefe von 1,60 Meter sei die Elbe an durchschnittlich 345 Tagen im Jahr schiffbar. "Notwendig sind deswegen Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die gerade während der Verantwortung der rot-grünen Bundesregierung verzögert wurden."