Einbürgerung als Chance begreifen, Integration wertschätzen

Einbürgerung als Chance begreifen, Integration wertschätzen
von 16. Februar 2023 0 Kommentare

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. unterstützt die eingereichte Petition zur landesweiten Verbesserung des Einbürgerungsprozesses, die an diesem Donnerstag im Petitionsausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt angehört wird.

Im Hinblick auf die anstehenden Erleichterungen bei der Einbürgerung durch die Bundesregierung müssen die bestehenden Probleme in Sachsen-Anhalt bis zum Ende des Jahres bearbeitet werden. Dazu gehören die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe, die Personalnot in den Ämtern, die mangelnde Digitalisierung und vor allem der sehr hohe Bearbeitungsstau. Viele Menschen warten schon seit über einem Jahr auf die Bearbeitung ihrer Einbürgerung.

Dazu Waseem Aleed, Vorsitzender des Migrationsbeirates der Stadt Halle und Vorstandsmitglied des LAMSA e.V.: „Wenn die Bundesregierung bis zum Ende des Jahres planmäßig die Fristen bis zur Einbürgerung deutlich verkürzt und die Möglichkeit einer doppelten Staatsangehörigkeit altersübergreifend eröffnet, dann würden schlagartig tausende Menschen mehr den Erhalt der Staatsbürgerschaft beantragen wollen. Die Einbürgerung ist der Abschluss eines aufwendigen individuellen Integrationsweges und sollte ein positives und würdevolles Erlebnis sein. Die Gefahr besteht, dass es leider eher zu viel Frustration und Enttäuschung kommt. Schon jetzt gibt es viele Menschen, die in Deutschland leben und wegen der zu langen Bearbeitungszeit in andere Bundesländer auswandern. Dabei sind es die Menschen, die ein Best-Practice-Beispiel für gelungene Integration sind und genau sie können bestens anderen Menschen, die neu nach Deutschland kommen, helfen. Wir Migrant*innenorganisationen stehen hierzu bereits im Austausch mit den zuständigen Strukturen und werden unsere Kompetenzen weiter zur Verfügung stellen.“

Mika Kaiyama, stellvertretende Geschäftsführerin des LAMSA e.V., untermauert diese Forderung: „Es geht um Menschen, die in Arbeit und Bildung erfolgreich und unabhängig in der Mitte der Gesellschaft stehen. Viele von ihnen engagieren sich vor Ort in ihrer Region ehrenamtlich. Mit der Einbürgerung bekennen sie sich zu ihrem Lebensmittelpunkt hier. Ihnen diesen Prozess zu erschweren, widerspricht unserer weltoffenen Haltung und dem dringenden Bedarf in Arbeitsmarkt und Ehrenamt. Ein demografisch tief betroffenes Land wie Sachsen-Anhalt muss dringend seine Handhabe optimieren. Die Anhörung im Petitionsausschuss sollte ein Anfang dafür sein, dass der Landtag und die Landesregierung die bestehenden Probleme in Angriff nehmen.“

         

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