Was passiert eigentlich mit dem Müll, den wir täglich in unsere Tonnen werfen? Diese Frage stellten sich viele Hallenserinnen und Hallenser und vergangene Woche gab es nun Antworten bei einem exklusiven Besuch in der Restabfallbehandlungsanlage (RAB) Halle GmbH in Lochau. Der Geschäftsführer der RAB Halle GmbH Burkhardt Jänicke führte durch die Anlage und gewährte Einblicke in die moderne Abfallaufbereitung.
„Wir befinden uns hier auf dem Gelände der RAB Halle GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Halle GmbH“, erklärte Jänicke. „Hier wird der gesamte Restmüll und Sperrmüll der Stadt Halle verarbeitet und aufbereitet.“ Besonders stolz präsentierte er die neueste Errungenschaft: eine Sperrmüllsortieranlage, die in dieser Form bislang einzigartig in Deutschland ist.
„Bisher wurde der Sperrmüll der Stadt Halle zu Ersatzbrennstoffen aufbereitet“, so Jänicke. „Im Sinne des Ressourcenschutzes haben wir uns jedoch entschieden, die Wertstoffe, insbesondere das Holz, dem Stoffkreislauf zurückzuführen.“ Die neue Anlage kombiniert verschiedene Recyclingtechniken, um das Altholz aus dem Sperrmüll zu separieren.
„Im Sperrmüll haben wir etwa 40 bis 50 Prozent Holz“, erläuterte Jänicke. „Unser Ziel ist es, mindestens 30 Prozent dieses Altholzes sauber auszusortieren.“ Die ersten Ergebnisse seien vielversprechend und lägen aktuell bei etwa 25 Prozent.
Das aussortierte Altholz kann entweder in der stofflichen Verwertung für die Produktion von Spanplatten oder in Biomassekraftwerken zur Wärme- und Stromgewinnung eingesetzt werden. „Der Vorteil dieser Rückgewinnung ist nicht nur der Ressourcenschutz, sondern auch die Reduzierung der Kosten“, betonte Jänicke. „Die thermische Abfallverwertung unterliegt seit 2023 dem Brennstoffemissionshandelsgesetz und damit einer CO2-Abgabe. Durch das Aussortieren des Altholzes können wir diese CO2-Abgabe deutlich reduzieren.“ Der Prozess beginnt mit der groben Aussortierung von Störstoffen durch einen Bagger. Anschließend wird der Sperrmüll auf maximal 300 mm zerkleinert und gesiebt. Das Material, das kleiner als 20 mm ist, wird als Holzspäne abtransportiert. Das größere Material durchläuft einen Windsichter, der die leichten Bestandteile wie Folien abtrennt. Das verbleibende Abfallgemisch wird auf einem Ballisto geleitet, wo die restlichen Störstoffe wie Teppichreste, Alttextilien und Schuhen aussortiert werden. Am Ende steht ein sauberes Holzprodukt, das der weiteren Verwertung zugeführt wird.
Der Besuch der RAB Halle GmbH zeigte eindrucksvoll, wie moderne Technologien dazu beitragen können, Abfälle effizient zu verwerten und Ressourcen zu schonen.
Die neue Sperrmüllsortieranlage ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und zeigt, dass auch im Bereich der Abfallbehandlung innovative Lösungen möglich sind.
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www.halle-nachrichten.de
- Foto: Manfred Boide – Burghardt Jänicke
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