Frauenpotential nicht ausreichend genutzt

Frauenpotential nicht ausreichend genutzt
von 7. März 2018

„Die Frauen haben in kaum einem anderen gesellschaftlichen Bereich so viel aufgeholt wie in der Bildung. Heute erreichen sie im Durchschnitt höhere und bessere schulische Bildungsabschlüsse als junge Männer.“, so Dr. Petra Bratzke, Chefin der örtlichen Arbeitsagentur.
„Frauen sind leider immer noch zu häufig im Niedriglohnsektor beschäftigt, vor allem im Bereich personenbezogener und sozialer Dienste. Die Berufswahl erfolgt immer noch wesentlich geschlechtsspezifisch, was sich für Frauen bezogen auf spätere Verdienst- und Karrierechancen nachteilig auswirkt.“, so Bratzke weiter.

Erwerbsleben

Immer mehr wollen gut qualifizierte Frauen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Dieser Intention steht aber die ernüchternde, belegte Tatsache gegenüber, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen trotz eines Umbruchs im deutschen Erwerbssystem nach wie vor nicht realisiert ist. „Zwar ist die Erwerbstätigenquote von Frauen in unserer Region überdurchschnittlich gut, aber nicht die Erwerbsbeteiligung gemessen in Vollzeitäquivalenten.“ weiß Bratzke. Außerdem sind die Erwerbsbiografien von Frauen immer noch stärker von Diskontinuitäten geprägt als diejenigen von Männern.
„Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen hinterlassen „Narben“ in weiblichen Erwerbsverläufen. Das schlägt sich in verminderten Einkommens- und Karrierechancen nieder, kann sich dadurch im restlichen Erwerbsverlauf negativ auswirken“ so Bratzke.

„Frauen werden besser ausgebildet als je zuvor, gleichzeitig werden aber ihre Potenziale im Beschäftigungssystem nicht ausreichend genutzt. Die Arbeitgeber sollten diese Ressource erkennen und nutzen! Das Merkmal Familienfreundlichkeit“, weiß Bratzke, „spielt mittlerweile, sowohl für Frauen als auch für Männer, eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Arbeitgebers“.
Es tut Firmen gut, „sich rechtzeitig aufzustellen“.