So hoch ist die THG-Prämie im Jahr 2024

So hoch ist die THG-Prämie im Jahr 2024
Foto von Rathaphon Nanthapreecha E-Auto
von 9. April 2024

Die Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote – ist ein wichtiges Förderinstrument zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor. Bereits seit 2007 besteht die Quotenregelung, wobei Privatpersonen erst seit 2022 von dem Quotenhandel profitieren können, indem sie ihre CO₂-Einsparungen mit einem Elektrofahrzeug an quotenpflichtige Unternehmen verkaufen.

 

Aktuell sieht der THG-Quotenmarkt jedoch eher mau aus. Woran das liegt und wie Verbraucher trotz dessen Geld mit ihrem E-Auto verdienen können, erfahren Sie in diesem Artikel

 

Was ist die THG-Quote?

Die THG-Quote ermöglicht es, Geld für den Betrieb von Elektrofahrzeugen zu erhalten. Sie wurde ursprünglich eingeführt, um die Emissionen klimaschädlicher Gase im Straßenverkehr zu reduzieren. Mineralölunternehmen sind dazu verpflichtet, einen Ausgleich zum Verkauf fossiler Brennstoffe, bei deren Verbrennung CO₂ freigesetzt wird.

Die THG-Quote ist somit Teil des Emissionshandelssystems und zielt darauf ab, Anreize für Unternehmen zu schaffen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Unternehmen, die Treibhausgasemissionen über dem zulässigen Grenzwert ausstoßen, müssen THG-Quoten erwerben, um ihre Emissionen auszugleichen. Diese Quoten können entweder durch den Kauf auf dem Markt oder durch den Einsatz von alternativen Treibstoffen erworben werden. Auch Privatpersonen können seit 2022 am THG-Quotenhandel teilnehmen, indem sie ihre CO₂-Einsparungen durch den Betrieb ihres Elektroautos an Unternehmen verkaufen.

 

So kann man am THG-Quotenhandel teilnehmen

Da Einzelpersonen nicht direkt am Quotenhandel teilnehmen können, läuft dies über einen Vermittler. Diese Vermittler bündeln in der Regel jeweils 500 Elektrofahrzeuge und melden diese beim Umweltbundesamt an. Dadurch erhalten sie eine Prämie als Gesamtsumme, die sie dann nach Abzug einer Provision an ihre registrierten Kunden weitergeben.

Wer also als Privatperson von der THG-Quote profitieren möchte, muss sich bei einem Vermittler registrieren. Hierfür muss man sich lediglich bei einem Anbieter anmelden, den Fahrzeugschein hochladen und die persönliche Bankverbindung angeben. Anschließend wird die Quotenzahlung durch den Vermittler durchgeführt.

Durch die Teilnahme am THG-Quotenhandel können Unternehmen nicht nur von den finanziellen Anreizen profitieren, sondern auch einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten. Der Prozess ist relativ unkompliziert und erfordert nur geringen Aufwand seitens der Autobesitzer, während die Vermittler die komplexen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Quotenhandel übernehmen.

Zudem können Unternehmen von einer THG-Quote Ladesäulen profitieren, indem sie ihren Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Durch den Einsatz von grünem Strom können sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren und somit ihre THG-Verpflichtungen erfüllen.

 

Welche Fahrzeuge können 2024 vom THG-Quotenhandel profitieren?

Auch im Jahr 2024 steht die THG-Prämie jedoch nicht nur Haltern von Elektroautos zu, sondern auch den Inhabern von elektrischen Bussen oder Lastwagen. Sowohl neue als auch bereits angemeldete Elektroautos dürfen am Zertifikathandel teilnehmen. Zu den THG-quotenberechtigten Fahrzeugen gehören demnach folgende:

  • Elektroautos
  • Elektrische Busse
  • Elektrische Lastwagen
  • E-Leichtkrafträder (E-Scooter, E-Motorräder)

Hybride, Plug-in-Hybride sowie Erdgas- und Wasserstoffautos sind jedoch vom THG-Quotenhandel ausgeschlossen. Zudem gelten für die erfolgreiche Teilnahme von Motorradfahrern am Emissionshandel zwei Bedingungen: Das E-Leichtkraftrad muss schneller als 45 km/h fahren können und eine Zulassungsbescheinigung Teil 1 besitzen. Zulassungsfreie Kleinkrafträder sowie alle Fahrzeuge, die mit einem Versicherungskennzeichen gefahren werden dürfen, sind hingegen nicht berechtigt. Lediglich E-Motorräder oder E-Roller ab 11 kW (15 PS) dürfen die THG-Quote beziehen.

 

Wer zahlt 2024 die höchste THG-Prämie?

Im Jahr 2024 ist die Höhe der THG-Prämie deutlich niedriger als in den Jahren zuvor. So zahlen viele Anbieter lediglich zwischen 50 und 100 Euro. Bekannte Anbieter wie EMOVY gehören dabei jedoch weiterhin zu den Top-Anbietern. Da der Erlös für die THG-Quote je nach aktuellem Marktwert schwanken kann, ist es jedoch sinnvoll, verschiedene THG-Prämien und Anbieter miteinander zu vergleichen, um den besten Erlös zu erhalten.

 

Darum ist die THG-Prämie 2024 gesunken

Die THG-Prämie ist im Jahr 2024 deutlich gesunken, verglichen mit den Prämien von 2023, die 300 Euro oder sogar mehr erreichten. Dieser Rückgang lässt sich durch zwei Hauptgründe erklären:

Erstens hat sich der Strommix in Deutschland zwischen 2020 und 2022 verschlechtert, da mehr Strom aus fossilen Brennstoffen wie Gas und Kohle produziert wurde. Obwohl der Strom im Jahr 2023 insgesamt wieder grüner wurde, basiert die aktuelle Berechnung der Treibhausgasemissionen immer noch auf dem Strommix von vor zwei Jahren. Das Umweltbundesamt hat kürzlich die durchschnittliche Emission von Treibhausgasen pro Einheit Strom von 135 auf 138 Kilogramm CO₂-Äquivalent pro Gigajoule angehoben. Dadurch sinkt die potenzielle CO₂-Einsparung pro Elektrofahrzeug und somit auch der Wert der THG-Quote.

Zweitens haben Mineralölkonzerne laut Berichten des Handelsblatts in letzter Zeit wesentlich mehr Biokraftstoffe eingekauft, um die geforderte Menge an Emissionseinsparungen zu erreichen. Es wird vermutet, dass dabei große Mengen an vermeintlich falsch zertifiziertem Biokraftstoff aus China importiert wurden. Dies führte zu einem Rückgang der Nachfrage nach THG-Zertifikaten, was sich deutlich auf die aktuelle Höhe der THG-Prämie auswirkt.

 

Was ist bei der Wahl eines THG-Anbieters wichtig?

Wer trotz der sinkenden THG-Prämie am THG-Quotenhandel teilnehmen möchte, sollte sich an einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen Anbieter wenden. Ein solcher zeichnet sich durch folgende Merkmale und Kriterien aus:

Transparenz und Zuverlässigkeit: Ein seriöser THG-Anbieter sollte transparent über seine Methoden zur Berechnung von Treibhausgasemissionen sein und zuverlässige Daten liefern können. Dies umfasst die Messung, Verifizierung und Berichterstattung über Emissionen gemäß den geltenden Standards und Richtlinien.

Erfahrung und Fachwissen: Es ist wichtig, einen Anbieter zu wählen, der über Erfahrung und Fachwissen im Bereich des Emissionshandels und der Treibhausgasreduktion verfügt.

Nachhaltige Lösungen: Der gewählte THG-Anbieter sollte über nachhaltige Lösungen verfügen, die langfristig zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Dies kann die Bereitstellung von Technologien, Dienstleistungen oder Beratungsdiensten umfassen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Emissionsziele zu erreichen.

Kundenservice und Support: Ein guter THG-Anbieter sollte einen exzellenten Kundenservice und Support bieten, um Unternehmen bei Fragen oder Problemen zu unterstützen. Dies kann die Bereitstellung von Schulungen, Beratungsdiensten oder technischem Support umfassen.

Fazit: THG-Quote richtig nutzen

Die THG-Quote bietet eine bedeutende Möglichkeit, Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen. Als Privatperson hat man durch den THG-Quotenhandel zudem die Möglichkeit, sich mit seinem Elektrofahrzeug etwas Geld zu verdienen. So entsteht eine Win-Win-Situation, bei der sowohl Umweltziele als auch wirtschaftliche Interessen berücksichtigt werden können – selbst, wenn die THG-Prämien aktuell geringer sind.