Archiv

2007

post

Interdisziplinäres Symposium zu “Stolz und Scham”

(jul) Mittlerweile zum 7. Mal findet am 27. Und 28

Interdisziplinäres Symposium zu

(jul) Mittlerweile zum 7. Mal findet am 27. Und 28.02.2009 das „Hallenser Gespräch zu Psychotherapie, Religion und Naturwissenschaften“ der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Krankenhaus St. Elisabeth und Barbara statt. Nachdem 2008 der Komplex „Vertrauen und Zweifel“ thematisiert wurde, steht in diesem Jahr „Stolz und Scham“ im Mittelpunkt der fächerübergreifenden Veranstaltung. Dabei kommen, neben der hauseigenen medizinischen und psychotherapeutischen Sichtweise, auch Experten der Religions-, Erziehungs- und Rechtswissenschaft zu Wort. In dieser Hinsicht wurde bereits bei der Eröffnung am Freitag Nachmittag hervorgehoben, dass man mit den „Hallenser Gesprächen“ den medizinischen Elfenbeinturm verlassen wolle.

Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Symposiumsteilnehmer durch die Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dr. Claudia Bahn, richtete ihr Vorgänger und Mitorganisator der Veranstaltung, Dr. Johannes Piskorz, einige einleitende Gedanken zum Thema „Stolz und Scham“ an die Zuhörerschaft. In diesen erwähnte er unter anderem eine Studie von kanadischen Wissenschaftlern, die paralympische Judoka beobachteten und anhand ihrer Gestik feststellten, dass kultur- und nationenübergreifend Stolz auf die gleiche Weise präsentiert wird, Scham jedoch nicht. Besonders Sehende aus westlichen Ländern Gesten der Niederlage unterdrückten, woraus die Wissenschaftler schlossen, dass besonders solche Verhaltensweisen in bestimmten Kulturen negativ behaftet sind.

Das weite Feld von „Stolz und Scham“ rollte nachfolgend im ersten Vortrag der Bonner Professor Volker Ladenthin von pädagogischer Seite her auf. Für ihn bedeutet Stolz vor allem ein gehobenes Selbstwertgefühl, das sich auf erbrachte Leistungen gründet. Dementsprechend kann man auf einen sportlichen Erfolg stolz sein, nicht jedoch darauf das man blond oder ein Mann ist. Als Scham erkennt Ladenthin eine innere Nötigung, sich an bestimmte Werte und Normen zu halten. Da diese jedoch veränderlich und individuell unterschiedlich sind, sieht er zusätzlich ein anthropologisches Grundschamgefühl, an das sich kulturübergreifend gehalten wird und beispielsweise gegenüber den Eltern oder Toten empfunden wird.

Zweiter Redner des Symposiums war der baden-württembergische Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger, der Haftrichter in Stammheim war und den Bader-Meinhof-Prozess im Gerichtssaal miterlebte. Er erzählte aus juristischer und teilweise auch sehr persönlicher Sicht, wie Stolz und Scham im deutschen Rechtssystem gehandhabt werden, dass man auch den Stolz von Beschuldigten nicht verletzen dürfe und ihre Würde immerzu schützen sollte. Am Ende seines Vortrages bewies Pflieger dann noch anhand seiner eigenen Person, dass auch die Justiz dazu fähig sein muss den eigenen Stolz zu überwinden. Er entschuldigte sich vor den Zuhörern bei Stefan Aust, gegen den er wegen seines Austs Buch „Der Bader-Meinhof-Komplex“ geklagt hatte.

Den Abschluss des ersten Veranstaltungstages bildete dann ein Vortrag der Religionswissenschaftlerin Professor Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aus Dresden, die Stolz und Scham als Gegensätze darstellte, die alle Religionen und Kulturen auf unterschiedlichen Wegen in ein Gleichgewicht bringen wollen.

Am Samstag dem 28.02. geht das „Hallenser Gespräch zu Psychotherapie, Religion und Naturwissenschaften“ um 9 Uhr weiter. Neben einer Podiumsdiskussion spricht dann Dr. med. C. Münch aus Bremen zum Thema "Stolz und Scham aus psychoanalytischer Sicht" und Prof. M. Gabel aus Erfurt zu "Kraft der Transzendenz. Scham zwischen Demut und Stolz“.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Telekom-Mitarbeiter in Halle streiken

Am Freitag legen die Mitarbeiter der Deutschen Telekom in Halle (Saale) ihre Arbeit nieder. Sie folgen damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver. di, die damit den Druck auf die Telekom bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen erhöhen will

Telekom-Mitarbeiter in Halle streiken

Am Freitag legen die Mitarbeiter der Deutschen Telekom in Halle (Saale) ihre Arbeit nieder. Sie folgen damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di, die damit den Druck auf die Telekom bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen erhöhen will.

„Störungen im Netz werden nicht behoben, Anschlüsse nicht eingerichtet, Rechnungen nicht verschickt. Mit langen Warteschleifen in der Hotline muss gerechnet werden“, beschreibt Achim Fischer, ver.di-Fachbereichsleiter Telekommunikation, die Folgen der Warnstreiks. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften den Gewinn des Unternehmens. Sie verlangen ihren Anteil daran und haben es satt, dass ihre Arbeitsbedingungen dem Vorstand offenbar weniger wert sind, als die Dividenden der Anleger.“

ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Um die unteren Einkommensgruppen stärker anzuheben, sollen die Gehälter dabei um monatlich mindestens 220 Euro steigen.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Neue Computer für den Kinderschutzbund

Mit einer Spende in Höhe von 3000 Euro unterstützt die GISA GmbH die Anschaffung von zwei neuen Computern für den Kinderschutzbund in Halle (Saale). Das Geld kommt aus einer Feier zum 15jährigen Jubiläum von GISA im Oktober vergangenen Jahres. Mitarbeitern Gesellschafter und Partner des Unternehmens sammelte dabei Spenden für den Deutschen Kinderschutzbund Halle

Neue Computer für den Kinderschutzbund

Mit einer Spende in Höhe von 3000 Euro unterstützt die GISA GmbH die Anschaffung von zwei neuen Computern für den Kinderschutzbund in Halle (Saale). Das Geld kommt aus einer Feier zum 15jährigen Jubiläum von GISA im Oktober vergangenen Jahres. Mitarbeitern Gesellschafter und Partner des Unternehmens sammelte dabei Spenden für den Deutschen Kinderschutzbund Halle. Alle Gäste konnten für einen symbolischen Preis ein Stück der riesigen Geburtstagstorte erwerben. 1.500 Euro kamen zusammen. Dieser Betrag wurde von der GISA später noch einmal verdoppelt, so dass dem Deutschen Kinderschutzbund in Halle insgesamt 3.000 Euro zur Verfügung gestellt werden konnten. Schon im Vorfeld des Jubiläumsfestes hatte die GISA GmbH den Kontakt zum offenen Kinder- und Jugendhaus in der Silberhöhe gesucht. Gemeinsam sollte ein Zuwendungszweck festgelegt werden, der nachhaltig wirkt und gleichzeitig Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder- und Jugendliche vermittelt.

Von den gespendeten 3.000 Euro hat der Deutsche Kinderschutzbund für seine stadtteilorientierte Kinder- und Jugendarbeit zwei PC-Arbeitsplätze eingerichtet. An diesen sollen weder die Mitarbeiter ihre schriftliche Arbeit verrichten, noch soll hier gespielt werden. An den unter Aufsicht frei benutzbaren Computerplätzen können Kinder und Jugendliche, die zu Hause dazu keine Möglichkeiten haben, die Arbeit mit dem Computer lernen und ausprobieren. Man kann beispielsweise nach Ausbildungsmöglichkeiten suchen, Bewerbungsunterlagen erstellen und erfahren, wie man sich verantwortungsbewusst im Internet bewegt. Mit dem Angebot sollen gleichermaßen Bildungsnachteile von Kindern im Stadtgebiet gemindert werden.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Corax sendet auf Vietnamesisch

Am kommenden Sonntag feiert Radio Corax 95. 9 in Halle (Saale) eine Premiere: um 9 Uhr geht die einzige vietnamesischsprachige Sendung Deutschlands auf Sendung. Das vietnamesische Sonntagsmagazin, wird von multicult2

Corax sendet auf Vietnamesisch

Am kommenden Sonntag feiert Radio Corax 95.9 in Halle (Saale) eine Premiere: um 9 Uhr geht die einzige vietnamesischsprachige Sendung Deutschlands auf Sendung. Das vietnamesische Sonntagsmagazin, wird von multicult2.0 aus Berlin übernommen.

Es berichtet in vietnamesischer Sprache über Politik, Kultur, diskutiert den Werteclash und Alltagsthemen in Deutschland. Dazu gibt es Musik aus Vietnam und von vietnamesischen KünstlerInnen aus aller Welt.

Zum Sendestart gibt es Diskussionen mit Hörern und Sprachwissenschaftlern über die Frage, ob vietnamesische Kinder in Deutschland die vietnamesische Sprache erlernen sollen. Hintergrund ist, was viele Leute nicht wissen: Die Kinder erlernen in den Kitas die deutsche Sprache, die sie hervorragend und akzentfrei beherrschen. Die Eltern sprechen schlecht Deutsch und im Alltag nur Vietnamesisch. In den Familien fehlt also eine gemeinsame Sprache. Was ist der Weg?: Sollten die Eltern ihr Deutsch verbessern oder sollten die Kinder Vietnamesisch lernen? Dazu wird kontrovers diskutiert. Außerdem gibt es Nachrichten aus dem vietnamesischen Leben in Deutschland und zur Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Moderiert wird die Sendung von Hoa Phuong Tran und Hung Manh Le.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Taka-Tuka-Land im Thalia Theater Halle

Am Sonntag um 11 Uhr lädt das THALIA THEATER wieder Familien zu seiner beliebten Reihe MEIN LIEBLINGSBUCH ein. Diesmal steht ein ganz besonderer Jugendklassiker auf dem Programm. Schauspielerin Mille Maria Dalsgard enführt die Besucher ins Taka-Tuka-Land in Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf"

Taka-Tuka-Land im Thalia Theater Halle

Am Sonntag um 11 Uhr lädt das THALIA THEATER wieder Familien zu seiner beliebten Reihe MEIN LIEBLINGSBUCH ein. Diesmal steht ein ganz besonderer Jugendklassiker auf dem Programm. Schauspielerin Mille Maria Dalsgard enführt die Besucher ins Taka-Tuka-Land in Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf".

In der Reihe MEIN LIEBLINGSBUCH stellen jeden Sonntag Schauspieler, Regisseure, Mitarbeiter des Theaters und auch namhafte Gäste ihr persönliches Lieblingsbuch aus den Kindertagen vor und bieten so für Kinder und Eltern eine spannende Reise in vergangene und fremde Kindheiten. Der Eintritt kostet 3,00 Euro, Erwachsene zahlen die Hälfte.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Polizeibericht Anhalt-Bitterfeld vom 26.02.2009

Verkehrsgeschehen Am 25. 02. 2009 gegen 12:30 Uhr ereignete sich auf der B 184 ein Verkehrsunfall

Polizeibericht Anhalt-Bitterfeld vom 26.02.2009

Verkehrsgeschehen
Am 25.02.2009 gegen 12:30 Uhr ereignete sich auf der B 184 ein Verkehrsunfall. Eine 46-jährige Fahrerin des PKW Nissan kam aus Richtung Dessau und fuhr in Richtung Marke, als plötzlich ein Reh die Fahrbahn überquerte. Die Fahrzeugführerin kolliedierte mit dem Reh, welches in der Folge noch an der Unfallstelle verendete. Der polizeilich geschätzte Schaden beträgt ca. 1500 Euro

25.02.09 gegen 12:45 Uhr kam es in Köthen Neustädter Str. auf einem Parkplatz zu einem Verkehrsunfall zwischen 55-jährigen Fahrzeugführer mit PKW Seat und einem 58-jährigen Fahrzeugführer mit PKW Audi. Beide Fahrzeuge fuhren beim Ein- bzw. Ausparken rückwärts und es kam zur Kollision. Der polizeilich geschätzte Schaden beträgt ca. 2100 Euro.

Am 25.02.09 gegen 10:05 kam es in Zerbst Zur Nuthe auf einem Parkplatz zu einem Verkehrsunfall zwischen einer 19-jährigen Fahrzeugführerin mit PKW Peugeot und einem 66-jährigen Fahrzeugführer mit PKW Opel. Beim Ausparkvorgang kam es zur Kollision beider Fahrzeuge. Der polizeilich geschätzte Schaden beträgt ca. 2500 Euro.

Diebstahl
Unbekannte Täter entwendeten am 25.02.2009 in der Zeit von 07:00 Uhr bis 13:15 Uhr Warnbarken auf der K 2074 in Köthen. Diese Materialien wurden für eine bevorstehende Straßensperrung bereit gelegt. Angaben zur Schadenshöhe liegen derzeit noch nicht vor.

In der Zeit vom 20.02.09 bis 23.02.09, 10:00 Uhr haben unbekannte Täter in Zerbst, Fischmarkt aus einem Keller eine Gartenpumpe entwendet. Der Schaden wird auf ca. 100 Euro geschätzt.

Am 25.02.09 haben unbekannte Täter in einem Geschäft in Zerbst, Alte Brücke ein Karton mit Zigaretten entwendet. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Von Moskau, Margarita und Büchern die dümmer machen

(tof) Gewalt und Globalisierung – zwei Schlagwörter die spätestens seit Beginn der europäischen Kolonialgeschichte und den damit einhergehenden Großmannsträumen europäischer Staaten, Hand in Hand gehen und bis zum heutigen Tage, im Zeichen des anherrschenden „Kriegs gegen den Terror“, nicht an Aktualität verloren haben. Kein Wunder also, dass sich das "Historische Quartett", am Mittwochabend diesem Themenkomplex widmete. Vor rund 30 Zuschauern diskutierte die Runde um Prof

Von Moskau, Margarita und Büchern die dümmer machen

(tof) Gewalt und Globalisierung – zwei Schlagwörter die spätestens seit Beginn der europäischen Kolonialgeschichte und den damit einhergehenden Großmannsträumen europäischer Staaten, Hand in Hand gehen und bis zum heutigen Tage, im Zeichen des anherrschenden „Kriegs gegen den Terror“, nicht an Aktualität verloren haben.

Kein Wunder also, dass sich das "Historische Quartett", am Mittwochabend diesem Themenkomplex widmete. Vor rund 30 Zuschauern diskutierte die Runde um Prof. Dr. Manfred Hettling von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, vier neu erschienene Bücher, die sich mit den Themen Globalisierung und Terror auseinandersetzen. Dabei fiel die Bewertung der Bücher in der Gesprächsrunde, komplettiert durch den Historiker Prof. Dr. Hans Ulrich-Wehler sowie die Journalisten Dr. Katja Wildermuth und Dr. Jens Bisky, durchaus unterschiedlich aus, sodass den Besuchern ein spannender, intellektuell anspruchsvoller und unterhaltsamer Abend geboten wurde.

Dies lag unter anderem auch an der sehr unterschiedlichen Thematik und Machart der ausgewählten Lektüre. Unter dem Themenbereich „Gewalt“ wurden das Buch "Terror und Traum. Moskau 1937" von Karl Schlögel sowie die Biographie Heinrich Himmlers von Peter Longerich besprochen. Während sich das Buch Schlögels den Verhältnissen in Moskau im Jahre 1937 auf eine höchst „anregende, erlebnisreiche und nachfühlbare Weise“ (O-Ton Bisky) nähert, verfolgt Longerichs Biographie über SS-Führer Heinrich Himmler eine strukturgeschichtliche und am Positivismus orientierte Aufarbeitung einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des Dritten Reiches. Dabei steht im Mittelpunkt der Biographie, die Frage wie aus dem blassen Pedanten Himmler der mächtige Organisator von Terror, Tod und Umsiedlung im Dritten Reich werden konnte. Die Biographie zeige sehr eindrücklich die unheilvolle Rolle Heinrich Himmlers und seine organisatorischen Exzesse bezüglich Osteuropa und der Judenvernichtung, so Historiker Wehler. Was jedoch zu bemängeln sei, dass Schlögel nicht über eine berichtende Erzählweise hinauskommt und kaum tiefere Darstellung zu Gründen und Motivationen des Verhalten Himmlers sowie den Beziehungen zu seinem Umfeld liefert. Dennoch handele es ich im Gesamtpaket um eine lesenswerte Biographie über die „Schaltzentrale des Nazi-Terrors“, wie Katja Wildermuth abschließend konstatiert.

Von fehlender historisch adäquate Narrativität und wenig ausgeprägtem Gefühl für eindrucksvolle Bilder kann in „Terror und Traum. Moskau 1937“ nach Bekunden Biskys nicht die Rede sein. Eingekleidet in die Vorstellung, dass die Figur Magarita aus Bulgakows Roman „Der Meister und Magarita“ nicht mit dem Besen Moskau für immer verlässt, sondern kehrt macht und sich die Stadt der „Selbstgetriebenen“ etwas näher anschaut, versucht Schlögel episodenhaft den Absturz der sowjetischen Revolution in die Realität des Terrors, greifbar zu machen. Mit einem Mosaik von Stimmen entwirft er ein Bild der 1930er Jahre und versucht die Einheit von Utopie und Brutalität, von imaginierter Weltverbesserung und Selbstzerstörung zu vermitteln. In Sprachbildern, die an die literarischen Vorbilder der Epoche selber anknüpfen, konzentriert auf Moskau als Ort, verbindet er Analyse und dichte Beschreibung. Diese besonderen historischen Darstellung, die sich im Sinne der alten Geschichtsschreibung, als narrative Form der Darstellung historischer Prozesse versteht, sei viel abzugewinnen, auch wenn Systematik und analytische Schärfe der Faktoren für die wahnwitzigen Verhältnisse in Moskau, dabei auf der Strecke bleiben.

Im zweiten Teil des Abends widmeten sich die Diskutanten einer global orientierten Perspektive. Sebastian Conrads "Deutsche Kolonialgeschichte" und Klaus Naumann "Einsatz ohne Ziel? Die Politikbedürftigkeit des Militärischen" befassen sich dabei mit Deutschlands unterschiedlichen Versuchen, sich in einer globalen Welt zu verorten und politisch zu handeln. Gut gemeint, aber dennoch ein Buch zum wegglegen sei dabei, Conrads „Deutsche Kolonialgeschichte“. „Dieses Buch macht einen dümmer“, so der bitterböse Kommentar Jens Biskys. Anstatt die Gründe für das Aufrechterhalten der deutschen Kolonien, die weder ökonomisch noch politisch wertvollen Nutzen für das deutsche Kaisserreich hatten zu erklären, beschränkt sich der Autor auf intensionale Verweise des globalen Kontextes von Kolonialisierung. Dabei versandet das Buch in Querverweisen und selbstreferentiellen Darstellungen über das eigene Vorgehen. Weder inhaltlich noch strukturell sei das Buch überzeugend, wie Katja Wildemuth meint. Diesem Urteil hatte auch der Rest der Runde dann nicht mehr viel hinzuzufügen.

Für weitaus mehr Gesprächsstoff sorgte Klaus Naumanns "Einsatz ohne Ziel? Die Politikbedürftigkeit des Militärischen". In diesem Buch zeigt Naumann auf, dass weder die deutsche Politik, noch die Gesellschaft oder das Militär im sicherheitspolitischen Denken des 21. Jahrhunderts angekommen seien und welche Folgen für Außen- und Innenpolitik der BRD dies hat.
Deutschland lähme sich sicherheitspolitisch selber, da die aktuelle Debatte um die Bundeswehr und deutsche Auslandeinsätze nur populistisch und ohne jegliche strategische Konzeption geführt wird. Die großen Fragen des Buches lauten daher „Was wollen wir?“, „Wieso wollen wir?“ und „Wie kommen wir dorthin?“. Im Angesicht der Auslandseinsätze in Afghanistan und dem Kongo, den Schwierigkeiten militärischer Bündnisse (NATO) und dem Bestreben Deutschlands sich als Mittelmacht zu etablieren, stehen politische Elite, militärische Führung und zivile Gesellschaft Deutschlands gleichermaßen vor Herausforderungen denen sie sich stellen müssen, wenn deutsche Soldaten im globalen Rahmen im Einsatz sind. „Ein Buch, dass schon Gewusstes gut aufarbeitet und leicht nachvollziehbar skizziert und darüber hinaus den Finger in eine klaffende Wunde deutscher Nachkriegsdebatten legt“, wie Historiker Wehler resümiert.

Im Anschluss an die rege geführte Podiumsdiskussion hatte das Publikum die Möglichkeit weitere Fragen an die Experten zu stellen. In kleinerer Runde konnte dann bei einem Bier die ein oder andere Meinungsverschiedenheit ausgetauscht werden. Schade, dass eine solch renommierte Veranstaltung nicht auf mehr bürgerliche Resonanz stößt. Dabei hat die Geschichte doch schon so oft gezeigt, wozu Desinteresse führen kann.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Trotz Grippe: nt macht weiter

Bricht der Spielplan im neuen theater zusammen? Ein Schauspieler nach dem anderen wird durch die Grippewelle außer Gefecht gesetzt. Die Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros des neuen theaters Anne – Susann Weber ist am Routieren, Pressesprecher Martin Windolph sagt:  „Wir spielen weiter bis zum letzten Mann. “ Der Retter der Abends ist am Freitag, dem 27

Trotz Grippe: nt macht weiter

Bricht der Spielplan im neuen theater zusammen? Ein Schauspieler nach dem anderen wird durch die Grippewelle außer Gefecht gesetzt. Die Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros des neuen theaters Anne – Susann Weber ist am Routieren, Pressesprecher Martin Windolph sagt:  „Wir spielen weiter bis zum letzten Mann.“

Der Retter der Abends ist am Freitag, dem 27. Februar um 19.30 Uhr auf der Hinterbühne Hilmar Eichhorn, der seine wunderbar bewegende REISE NACH PETUSCHKI von Erhard Preuk nach dem Poem von W. Jerefejew in Szene setzt. Das sollte man sich mit auf die Reise begeben. Auch der Samstagabend bringt zwei Spielplanänderungen mit sich: Statt dem bisher angekündigten „Raub der Sabinerinnen“ ist jeweils um 20.00 Uhr Edward Albees packendes Ehedrama WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF mit Elke Richter und Jörg Lichtenstein als Martha und George zu sehen in der Werft zu sehen. Bisher gekaufte Tickets können an der Theater- und Konzertkasse umgetauscht werden.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Polizeibericht Burgenlandkreis vom 27.02.2009

Verkehrsunfälle Freitag, den 27. 02. 2009 06:30 Uhr 06667 Reichardtswerben, Kreisstraße 2169 Zwischen Rossbach und Reichardtswerben stieß ein 51-jähriger Mopedfahrer mit einem von zwei die Straße überquerenden Wildschwein zusammen und stürzte

Polizeibericht Burgenlandkreis vom 27.02.2009

Verkehrsunfälle
Freitag, den 27.02.2009 06:30 Uhr 06667 Reichardtswerben, Kreisstraße 2169
Zwischen Rossbach und Reichardtswerben stieß ein 51-jähriger Mopedfahrer mit einem von zwei die Straße überquerenden Wildschwein zusammen und stürzte. Dabei wurde er leicht verletzt. Sein Fahrzeug wurde erheblich beschädigt. Die beiden Schwarzkittel verschwanden sofort.

Donnerstag, den 26.02.2009 19:35 Uhr 06642 Altenroda, OT Wippach, Bundesstraße 250
Zwischen Nebra und Wippach stieß der 41-jährige Fahrer eines PKW Mazda mit einem Wildschwein zusammen. Das Tier wurde frontal vom Fahrzeug erfasst und noch mehrere Meter mitgeschleift. Der Fahrer musste mit schweren Verletzungen in das Klinikum Querfurt eingeliefert werden. Der PKW wurde erheblich beschädigt. Das Tier verendete an der Unfallstelle.

Freitag, den 27.02.2009 07:10 Uhr 06712 Zeitz, Weißenfelser Straße
Im Bereich Weißenfelser Straße, Abzweig Johann-Traugott- Weise- Straße fuhr der 18-jährige Fahrer eines Opel Corsa auf den verkehrsbedingt haltenden PKW BMW auf. An beiden Fahrzeugen entstanden Sachschäden.

Diebstahl
Freitag, den 27.02.2009 06712 Zeitz, Weißenfelser Straße
Insgesamt ca. 350 Liter Dieselkraftstoff wurden in der Nacht zum Freitag aus einem Bagger und einer Planierraupe im Bereich einer Kiesgrube entwendet.

Freitag, den 27.02.2009 06721 Osterfeld, Am Sportplatz
Eine Motorsense, ein Rasentraktor und 40 Liter Benzin wurde in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag aus einem Schuppen des Osterfelder Sportplatzes entwendet. Die Kriminalpolizei sicherte vor Ort Spuren. Zum Abtransport ihrer Beute verwendeten die Täter vermutlich ein größeres Fahrzeug. Zeugen, die in diesem Zusammenhang Beobachtungen machten, werden gebeten, sich im Revierkommissariat Zeitz unter der Telefonnummer 03441/6240 zu melden.

Donnerstag, den 26.02.2009 09:05 Uhr 06712 Zeitz, Geraer Straße
Bereits am Donnerstag überprüfte die Polizei das Gelände der ehemaligen Brauerei in Zeitz. Dabei wurden zwei junge Männer (beide 21 Jahre alt) aus Zeitz festgestellt, die Kupferbleche und Blitzableiter entwendeten. Gegen sie wurden Anzeigen erstattet. Den Hinweis auf Unregelmäßigkeiten erhielt die Polizei von einem aufmerksamen Bürger.

Brand
Donnerstag, den 26.02.2009 19:30 Uhr 06667 Weißenfels, Südring
Donnerstagabend gegen 19:30 Uhr brannte es im Keller eines Wohngebäudes im Weißenfelser Südring 128. Die Feuerwehr war mit fünf Löschfahrzeugen und 19 Kameraden im Einsatz. Auch Kräfte der Schutz- und Kriminalpolizei waren vor Ort. Auffallend ist, dass es in diesem Haus schon das dritte Mal brannte. Bisher blieb es bei relativ geringen Sachschäden. In diesem Fall aber geht der Sachschaden in den Bereich mehrerer zehntausend Euro. Die Kriminalpolizei des Polizeireviers Burgenlandkreis ermittelt wegen schwerer vorsätzlicher Brandstiftung.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion
post

Herbst 89 in Halle

(ens) Es war Chris Gueffroy, 20 Jahre jung, der das Fass zum überlaufen brachte. In der Nacht auf den 6. Februar 1989 wurde er bei seinem Fluchtversuch von DDR-Grenzern erschossen

Herbst 89 in Halle

(ens) Es war Chris Gueffroy, 20 Jahre jung, der das Fass zum überlaufen brachte. In der Nacht auf den 6. Februar 1989 wurde er bei seinem Fluchtversuch von DDR-Grenzern erschossen. In Gedenken an Chris, das letzte durch Waffeneinsatz an der Berliner Mauer ums Leben gekommen Maueropfer, zogen am Mittag des 26. Februar 1989 rund 30 engagierte Hallenser in einem Schweigemarsch durch Halle (Saale). “Es war ein Sonntag”, erinnert sich Frank Eigenfeld, einer der damaligen Teilnehmer, ganz genau. Ein Sonntag, weil da die Straßen leer sind. Und ein Sonntag, weil man auffallen wollte. Der Treffpunkt damals war die Marktkirche. Das Ziel: die Christusgemeinde in der Freiimfelder Straße. Über die Klement-Gottwald-Straße (Heute Leipziger Straße), Thälmannplatz (Riebeckplatz) und die Straße der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (Delitzscher Straße) zog die Gruppe. Nicht ganz ohne Bedenken. “Im Hinterkopf war immer der Gedanke: ‘wie lange lassen sie uns laufen?’” Doch Eigenfeld und seine Gruppe durften an diesem Wintertag ohne Übergriffe marschieren, trotz Begleitung durch die Stasi. “Sie waren allgegenwärtig und haben fotografiert.” Nach einer Stunde habe man das Ziel erreicht. “Erleichtert”, so Eigenfeld. Der Anfang vom Ende der DDR.

Es folgten Montagsdemonstrationen. Zum Beispiel am 9. Oktober. Als zur gleichen Zeit in Leipzig Tausende friedlich und ohne Übergriffe für Veränderungen in der DDR auf die Straße gingen, wurde in Halle noch geknüppelt. Erst am 16. Oktober ließen auch die halleschen Staatsdiener die Demonstranten gewähren. Die Demonstration am 23. Oktober brachte dann den Wendepunkt. Matthias Waschitschka war dabei. Er ging unter dem Schutz der Menschenmasse in den Ratshof, um den damaligen Oberbürgermeister Eckhard Pratsch zum Dialog mit der Bevölkerung aufzufordern. Pratsch sagte zu. Und so trafen sich die Hallenser am 26. Oktober zur ersten freien Bürgerversammlung im Volkspark. 1.300 Menschen im und 6.000 vor dem Volkspark wollten dabei sein.

Und heute, 20 Jahre später? Sind viele der damaligen Ereignisse in Vergessenheit geraten. “Es wird nur noch an die angenehmen Dinge erinnert”, so Eigenfeld. “Die dunklen Seiten bleiben auf der Straße. Überwachung. Unterdrückung.” Doch das soll sich nun ändern. Akteure der damaligen Zeit haben sich zusammengetan. Matthias Waschitschka, Frank Eigenfeld, Ingrid Häußler, Rüdiger Fikentscher – um nur einige zu nennen – haben deshalb das Projekt “Schritte zur Freiheit – Herbst 89 in Halle” ins Leben gerufen. Ziel: “ein freudiges erinnern”, so Waschitschka. “Wir wollen zeigen, wie großartig die damaligen Ereignisse waren.” Um ein “Heldengedenken” soll es seinen Worten zufolge aber nicht gehen.

20 Jahre nach seiner so wichtigen Funktion wird der Volkspark deshalb auch im Herbst 2009 im Mittelpunkt stehen. Ein umfangreiches Programm hat die Projektgruppe mit Hilfe vieler Institutionen wie Universität, Stasi-Unterlagenbehörde, Werkleitz, Zeitgeschichtenverein und vielen anderen zusammengestellt. Allein sechs Ausstellungen werden zwischen dem 26. Oktober und 7. November zu sehen sein, darunter Bilder der von der Stasi kritisch beäugten Maler Moritz und Wasja Götze, eine Fotoausstellung zur legendären Petersberg-Rallye oder eine Fotoschau zu im Jahr 1989 Geborenen und ihren Einstellungen zur Wende. Die Mitteldeutsche Zeitung wird die damalige Freiheit aufarbeiten, den Sinneswandel der Redakteure darstellen. Ebenso vorgesehen ist ein Stadtrundgang auf den Spuren der Wende.

Auch drei Theaterstücke stehen auf dem Programm. So wird “Ratzel hat ein Ziel vor Augen” von Erich Loest seine Premiere in Halle feiern. Vorgesehen sind zudem szenische Lesungen zur Bürgerversammlung vor 20 Jahren. Dokumente dazu gibt es reichlich, die Stasi war fleißig. Die Schauspielschule Berlin wird in der DDR verfasste Manuskripte via Schriftstellern und Drehbuchautoren präsentieren, die vor der Wende nicht veröffentlich werden durften. In der Multimedia-Installation “Transitland Europa” wird sich die Werkleitz Gesellschaft mit der Rolle der DDR in Europa befassen. Und mit benachteiligen Jugendlichen wird ein Runder Tisch nachgestellt – heute wie damals zu aktuellen Themen, die den Menschen unter den Nägeln brennen. Zusammen mit dem Lux-Kino wird bereits im Mai eine Filmreihe starten. Und zusammen mit dem Objekt 5 soll die Wende auch musikalisch auf die Bühne kommen. Wird sie aber auch im Volkspark: am 5. November steht hier ein Konzert mit Wolf Biermann auf dem Programm. Seinen Abschluss finden die zwei Festwochen am 7. November mit einem Revolutionsball.

Doch die Hallenser sollen nicht nur gucken und sich erinnern. Sie sollen auch aktiv mit einbezogen werden. So werden für eine Fotowand noch private Fotos aus den Wendemonaten gesucht. Hallesche Schüler sollen sich mit einem Schülerwettbewerb engagieren. Ende des Jahres wird dann auch eine Dokumentation der Ereignisse in Buchform erscheinen, in der auf 400 Seiten die Zeit von Mai 1989 – den gefälschten Wahlen in der DDR – bis zum Mai 1990 – den ersten freien Wahlen – beleuchtet wird. Begleitet wird das Buchprojekt von einer umfangreichen Multimedia-CD.

Und auch über den Tellerrand hinaus schauen wollen die halleschen Initiatoren. Am 9. Oktober wird in der Marktkirche ein Gottesdienst stattfinden, bevor die Teilnehmer anschließend ermuntert werden, nach Leipzig zu fahren. Die Messestadt erinnert den ganzen Tag mit vielen Projekten, Theateraufführungen, Konzerten und Gottesdiensten an die Ereignisse vom Herbst 89.

Mehr lesen
27.02.2009
hallelife.de - Redaktion