Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

von 2. Dezember 2021

Ja, sie haben eine Verantwortung, so dass behinderte Menschen vor allem in diesen Krisenzeiten vom Arbeitsmarkt nicht vergessen werden. Aber Appelle in diese Richtung helfen nicht ausschließlich. Wenn dem so wäre, würden wir in unserem Bundesland nicht seit vielen Jahren im Problem und auf einer Beschäftigungsquote Schwerbehinderter von 3,4 Prozent hängenbleiben.

Mein Vorschlag ist, neue Wege zu gehen und Inklusion am Arbeitsmarkt verstärkt auch aus der Perspektive der Arbeitgeber*innen zu betrachten. Über Praktika, Probearbeit, Alternativprojekte zu den Werkstätten und öffentliche Aufklärung müssen wir Arbeitgeber*innen die Ängste nehmen. Dazu gibt es z.B. über Inklusionsbetriebe oder das Budget für Arbeit bereits gute Ansätze. Wir müssen Arbeitgeber*innen mitnehmen, coachen, bürokratische Hürden für sie und mit ihnen abbauen sowie Vorurteile gegenüber behinderten Menschen über erlebte Arbeitserfolge auflösen. Arbeitgeber*innen, welche, zumal in Krisenzeiten, die Ansicht vertreten, sie hätten weder Kraft noch Zeit Menschen mit Behinderungen eine berufliche Chance zu geben, wissen noch nicht, dass diese Menschen ihnen mehr geben, als sie ihnen Kraft oder Zeit nehmen. Es geht um die Gestaltung dieses Erlebens des menschlichen Mehrwerts und die Wiederholung der Erfolge. Dann besteht auch die Hoffnung auf einen nachhaltigen Wandel in den Köpfen.“