Tiefpunkt überwunden, aber noch ein weiter Weg bis zur Normalität

von 1. Juli 2020

Für knapp die Hälfte aller Beitriebe (42 Prozent) sank der Umsatz im Mai im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Rückgänge bis zu 70 Prozent verzeichnen vor allem die Nahrungsmittel-, die Kraftfahrzeug- sowie die Gesundheitshandwerke. Ein anderes Bild zeigt sich im Bauhandwerk, wo 15 Prozent der Betriebe steigende, jedoch nur 14 Prozent sinkende Umsätze melden. „Der Bau profitiert von den langen Auftragsvorläufen des letzten Jahres. Aber ich bin mir sicher, dass sich diese aufgebraucht haben“, so Keindorf.

Jeder fünfte Betrieb beklagte im Mai zeitweise Personalausfälle vor allem für die Betreuung von Kindern. Auffällig ist eine besonders hohe Quote von 46 Prozent in den Gewerken der personenbezogenen Dienstleistungen. Diese Zahl sollte eine Folge des hohen Frauenanteils in den Belegschaften dieser Handwerksbetriebe sein.

Personalpolitische Maßnahmen in den Unternehmen sind weiterhin Kurzarbeit, der Abbau von Arbeitszeitkonten oder die Anordnung von Urlaub. In sechs Prozent der Unternehmen wurden Kündigungen ausgesprochen. Insgesamt ist aber die Beschäftigung weiterhin stabil.

Um acht auf 41 Prozent ist die Zahl der Unternehmen, die über Lieferschwierigkeiten berichten, gestiegen. Am stärksten betroffen sind das Kfz-Handwerk- (57 Prozent) und das Ausbauhandwerk (48 Prozent).

Je 37 Prozent der Unternehmen sehen steuerlichen Erleichterungen und die Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40 Prozentpunkte als notwendige Unterstützungsmaßnahmen an. Jeder Dritte wünscht sich weitere Überbrückungshilfen (34 Prozent).