Fünf Jugendliche aus Sachsen-Anhalt für Bildungsstipendium der START-Stiftung ausgewählt

von 9. Oktober 2020

Am Ende steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der START-Stiftung selbst geplant, entwickelt und umgesetzt haben. Bis es so weit ist, erwartet die insgesamt 183 Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm. Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Zusätzlich erhalten sie jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg zu stärken und zu ermutigen, sich für die Gesellschaft und Demokratie zu engagieren.

Aufnahmekriterien: Das Wohin zählt mehr als das Woher

Voraussetzung für die Aufnahme in des Programm ist eine eigene Migrationserfahrung oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen. Insgesamt hatten sich 1.061 Jugendliche auf das Stipendium beworben. In Sachsen-Anhalt konnten sich vier Mädchen und ein Junge durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Kirgisistan bis nach Vietnam. Was sie eint, sind ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust. Die 14-jährige Hiba Barry aus Syrien ist eine der neuen Stipendiatinnen. Sie sagt: „Ich erhoffe mir von START Unterstützung für eine bereichernde Zukunft in Schule und Beruf. Ebenso, hoffe ich, viele neue Menschen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln, an denen ich wachsen kann. START öffnet mir Türen in die Gesellschaft und gibt mir die Möglichkeit meine Kompetenzen weiter auszubauen und mich zu entwickeln. Ich bin froh, Teil der START-Familie sein zu dürfen.“

Zusammenarbeit zwischen START-Stiftung und dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt

Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen die START-Stiftung sowie eine Vertreterin des Bildungsministeriums am Ende der Bewerbungsgespräche gemeinsam. Corona-bedingt fanden die Gespräche in diesem Jahr nur telefonisch statt.

„Das Programm des START-Stipendiums stärkt die Jugendlichen auf unterschiedliche Weise. Es gibt ihnen Selbstvertrauen, bringt sie mit zukunftsweisenden Themen in Kontakt und öffnent ihnen Türen in die

Gesellschaft. Vor allem zeigt es ihnen, dass sie mit ihrer Stimme und ihrem Tun selbst etwas verändern können. Ich bin sehr froh, dass die START-Stiftung dieses einzigartige Programm für Jugendliche mit

Migrationserfahrung schon seit vielen Jahren so erfolgreich durchführt und wir als Partner dabei unseren Beitrag leisten können”, sagt Bildungsminister Marco Tullner. „Ich gratuliere den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten herzlich zur Aufnahme in das Programm und bin jetzt schon auf die vielen Ideen und Projekte des neuen START-Jahrgangs für unsere Demokratie und Gesellschaft gespannt.”

Die Aufnahmefeier für die Jugendlichen wurde in diesem Jahr gemeinsam von Petra Handschuh, Landeskoordinatorin in Sachsen-Anhalt und START-Projektleiter in Thüringen, Dr. Matthias Brauer organisiert und findet in Halle statt. In Vertretung des Bildungsministeriums übergibt Dr. Siegfried Eisenmann, Direktor des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung, die Stipendienurkunden vor Ort.


„
Corona-Jahrgang” darf sich auf weiteres Stipendienjahr freuen

Mit den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich bundesweit aktuell 495 Jugendliche in der Förderung. Weitere 165 dürfen sich auf die Verlängerung ihres Stipendiums freuen. „Corona hat die Jugendlichen schon in so vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Das Stipendium für den Abschlussjahrgang um ein Jahr zu verlängern, ist das wenigste, was wir tun können“, begründet Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung, diese Entscheidung. Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.000 Jugendliche mit Migrationserfahrung am Programm teilgenommen. „Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit”, so Okrob. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass Migrationserfahrung ein großer Schatz für unsere Demokratie ist.”

Übersicht der Geförderten in Sachsen-Anhalt nach Wohnorten – gerne vermitteln wir Kontakte für Interviews:

m/w Migrationserfahrung Wohnort

m Russische Föderation Halle (Saale)

w Syrien Halle (Saale)

w Vietnam Halle (Saale)

w Kirgisistan Magdeburg

w Vietnam Naumburg