“Friseur war immer mein Traumberuf. Das wollte ich schon als kleiner Junge werden, aber mein Vater war dagegen.” sagt Aref schmunzelnd. Jetzt lässt sich der Vater gern im heimischen Badezimmer von seinem Sohn rasieren, so auch seine zwei Brüder.
Einen davon lerne ich zufällig heute im Salon Klier kennen. Azad Al Khalil ist für einen Tag hier als Praktikant und wäscht gerade einem Kunden das Haar. Auch er hat den Wunsch einmal Friseur zu werden, obwohl, das überrascht nicht, es dem Vater lieber wäre, er würde KFZ- Mechaniker.
Der Grund für meinen Besuch ist, dass an den Euro-Schulen Halle die Weichen für diese neue berufliche Situation gestellt wurden. Im März 2018 begann Aref bei den Euro-Schulen Halle im Rahmen der von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Maßnahme KomBer einen berufsbezogenen Sprachkurs mit Zielsprachniveau B2. Neben 4 bis 5 Stunden Deutschunterricht pro Tag, standen täglich zwei Stunden Jobcoaching auf dem Stundenplan. Außerdem wurde den Teilnehmern die Gelegenheit zu zwei Praktika gegeben. So kam Aref im Juni 2018 zu Klier und schloss noch während dieser Zeit seinen Ausbildungsvertrag dort ab.
Seit 01.08.2018 ist er Azubi: drei Tage pro Woche im Salon, zwei Tage in der Berufsschule in Halle. Beides läuft gut und die Chancen auf eine Übernahme in ein Arbeitsverhältnis, so Frau Auer die Salonleiterin, stehen gut.
“Liegt der Beruf des Friseurs der Familie Al Khalil im Blut?” frage ich zum Abschluss ” Nein ” ist die Antwort “ich bin der Erste.” Wie es aussieht, aber vielleicht nicht der letzte der Familie der diesen Beruf ergreifen möchte.
