„Die Haut – ein auskunftsreiches Organ“ – Antrittsvorlesung von Professor Sunderkötter

von 23. Oktober 2017

Am Samstag, 28. Oktober 2017, führt der Dermatologe zudem eine Fortbildung über Neuigkeiten aus der Therapie und Diagnostik von Hauterkrankungen durch. Diese Veranstaltung findet – zwischen 9 und 13 Uhr – ebenso im Institut für Anatomie und Zellbiologie statt. Auf dem Programm stehen verschiedene Fachvorträge von Experten aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Dermatologie ist in den vergangenen Jahren ein anspruchsvolles Feld geworden, mit Fortschritten in der Behandlung von Entzündungen, Infektionen und Hauttumoren.

Zum Lebenslauf: Eines der größten und vielseitigsten Organe des Menschen ist sein Fachgebiet: Prof. Dr. Cord Sunderkötter ist seit Februar 2017 Professor für Dermatologie an der halleschen Universitätsmedizin. Zuvor war er Leiter der Abteilung für translationale Dermatologie am Universitätsklinikum Münster.

Die Haut sei ein besonderes Organ, zum einen dient sie dem Körper als Schutz – etwa vor Kälte, Wärme und Krankheitserregern, zum anderen ermöglicht sie Sinneswahrnehmungen und übernimmt zudem wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und vor allem der Immunabwehr. Dabei ist die Haut unterschiedlichsten Umwelteinflüssen ausgesetzt. „Die Erkrankungen der Haut können daher die verschiedensten Ursachen haben“, sagt der Professor für Hauterkrankungen. Er nennt als Beispiele Hautkrebs, aufgrund von Erbkrankheiten oder zu viel Sonnenstrahlung, die vielfachen Infektionen vom häufigen Fußpilz über infizierte Wunden bis zu HIV, Allergien auf alle möglichen Substanzen, die teilweise ererbte und teilweise durch Umweltreize ausgelöste Neurodermitis oder Autoimmundefekte. Prof. Sunderkötter: „In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Behandlung bei all diesen unterschiedlichen Erkrankungen atemberaubende Fortschritte gemacht, etwa durch die Neutralisierung krankmachender Botenstoffe bei der Schuppenflechte und jetzt auch bei der Neurodermitis, durch Hyposensibilisierungen gegen Allergene, durch Gentherapien von Erbkrankheiten sowie in der Melanom-Therapie durch gezielte Unterdrückung von mutierten Eiweißen und, ganz anders, durch besondere Anregung des Immunsystems.“

Ein zusätzlicher Reiz seines Fachgebietes sei es, dass es sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten gibt. Inzwischen ein so großes Arsenal an Therapien zu haben, sei großartig für sein Fach, da die Ärzte oftmals auf einen hohen Leidensdruck bei den Patientinnen und Patienten träfen: „Hauterkrankungen sind schnell und leicht sichtbar, egal ob gefährlich oder eher harmlos, so dass die Patienten zeitnah der Behandlung bedürfen.“

Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät spiegeln sich auch in den wissenschaftlichen Interessen des neuen Hautprofessors wieder: „Wir werden Grundlagenforschung bei onkologischen Hauterkrankungen betreiben und passen damit sehr gut in die Forschungslandschaft der Universitätsmedizin.“ In der Molekularen Medizin sollen die Signalübertragungen von Zelle zu Zelle untersucht werden, um die Entstehung von Krebserkrankungen zu untersuchen.

Daten zur Vita:

1980-1987 Medizinstudium in Münster

1987-1988 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Anatomie und Histologie, Universität Münster

1988 Promotion

1988-1990 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Experimentelle Dermatologie, Universität Münster

1990-1998 Assistenzarzt, Klinik für Hauterkrankungen, Universitätsklinikum Münster

1998-2003 Oberarzt an dieser Klinik

2003-2006 Professur und Leitender Oberarzt, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Ulm

2006-2014 Professor für Dermatologie und Dermatoonkologie, Leiter Hauttumorzentrum, leitender Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Münster

2014-2016 Direktor der Abteilung für translationale Dermatoinfektiologie Universität Münster