Ein Viertel aller Heimeinweisungen von Menschen mit Demenz könnte vermieden werden

von 22. September 2014

Unter dem Titel „Stress an den Schnittstellen geriatrischer Versorgung“ präsentieren mehrere Experten des Profilzentrums für Gesundheitswissenschaften (PZG) der halleschen Medizinischen Fakultät amMittwoch, 24. September 2014,Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten im Hinblick auf unterschiedliche Aspekte der Gesundheitsversorgung älterer Menschen.

Mit demProfilzentrums Gesundheitswissenschaften (PZG) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat sich erstmalig in Deutschland ein breiter thematischerVerbund zur gesundheitswissenschaftlichen Forschung und Lehrean einer Medizinischen Fakultätgegründet.Das PZG ist eine dynamische Forschungs-, Lehr- und Fortbildungseinrichtung zur Verbesserung der Gesundheit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Das Zentrum ist einem umfassenden Ansatz von Public Health verpflichtet und führt die über die einzelnen Einrichtungen verteilten Kompetenzen systematisch zusammen. Das PZG bringt Forscher/Innen und Praktiker/Innen u. a. mit Expertise in den Bereichen Allgemein- und Arbeitsmedizin, Biometrie, Epidemiologie, Geschichte und Ethik, Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Medizinische Soziologie und Rehabilitationsmedizin zusammen. Damit wird eine Stärkung der interdisziplinären und institutsübergreifenden Zusammenarbeit in den Gesundheitswissenschaften erreicht.14 Institute und weitere Einrichtungen der Medizinischen Fakultät wollen damit einen Beitrag zu den zentralen Herausforderungen unseres Gesundheitssystems im 21. Jahrhundert leisten.

Eine der Herausforderungen an das Gesundheitssystem ist die steigende Zahl der an Demenz erkrankten Menschen. Durch den verstärkten Einsatz ambulanter Pflegedienste könnte ein Viertel der Betroffenen weiterhin zu Hause betreut werden. Über vier Jahre hinweg haben Wissenschaftler im Rahmen eines EU-Projektes etwa 2000 Erkrankte und deren Angehörige befragt. „Viele Betroffene hätten durchaus in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können“, erklärt Frau Prof. Meyer. Dies hätte zudem auch einen ökonomischen Nutzen, denn eine Heimunterbringung ist deutlich kostenintensiver als die Betreuung zu Hause. Durch Einsparungen könnte die Qualität der Versorgung deutlich verbessert werden.

Neben dieser Studie kommen in weiteren Vorträgen Experten zu den Themen Betreuung älterer, insulinpflichtiger Diabetiker, Entlassungs-manangement im Krankenhaus, Versorgung und Bedarf älterer Menschen an sozialer Teilhabe und aktuelle Ergebnisse der CARLA-Studie zu Wort.