Herzrhythmusstörungen – Öffentliche Infoveranstaltung

von 6. November 2014

Auf dem Programm stehen zahlreiche Kurzvorträge – inklusive Fragemöglichkeit. Außerdem können sich die Besucher ein großes, begehbares Herz anschauen und sich an Ständen von Verbänden und Organisationen informieren. Die Veranstaltung findet wie schon in den vergangenen 20 Jahren in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung e.V. statt. Das Herzzentrum am Universitätsklinikum Halle (Saale) ist seit elf Jahren Kooperationspartner der Deutschen Herzstiftung e.V.

Das Herzseminar feiert in diesem Jahr den 20. Geburtstag. Gestartet mit etwa 80 Besuchern im Jahr 1994 kommen nun regelmäßig etwa 400 Besucher, um sich über Herzerkrankungen, deren Diagnostik, Therapie und Vorbeugung zu informieren. Oberarzt Dr. Manfred Herrmann, der die Veranstaltung ins Leben rief und bis heute organisiert, ist eines besonders wichtig: „Mit unseren jährlichen Herzseminaren wollen wir aktiv Prävention betreiben.“ Durch Wissen und einem geänderten Lebenswandel könnten viele Erkrankungen vermieden werden.

Nach wie vor hat Sachsen-Anhalt die höchste Sterblichkeit bei Herzinfarkten. Um so erfreulich sei, dass sich zahlreiche Akteure am Herzseminar beteiligen, um Aufklärung zu betreiben. Aus dem Universitätsklinikum sind Herzchirurgen, Kardiologen und Kinderkardiologen dabei. Hinzu kommen niedergelassene kardiologisch tätige Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreter aus anderen Krankenhäusern, die schon jahrzehntelang kardiologische Partner unseres Universitätsklinikum sind. „Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass herzkranke Patientinnen und Patienten lückenlos behandelt werden können“, so PD Dr. Thomas Klöss, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums.

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet. Jährlich werden in Deutschland über 400.000 Patienten wegen Herzrhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Allein an der häufigsten Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern leiden in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen. Oft besteht große Unsicherheit darüber, ob Herzrhythmusstörungen harmlos oder lebensbedrohlich sind und wie ihre Beschwerden gelindert oder beseitigt werden können. Um über die heutigen Möglichkeiten der Diagnose und Therapie sowie deren Nutzen und Risiken zu informieren, veranstaltet die Deutsche Herzstiftung e.V. vom 1. bis 30. November die bundesweiten Herzwochen zum Thema „Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen“ mit über 1.200 Veranstaltungen. Das hallesche Herzseminar ist ein Teil davon.

Unregelmäßigkeiten des Herzschlages können völlig normal sein. Jeder hat irgendwann in seinem Leben mit Herzrhythmusstörungen zu tun. „Ob Herzrhythmusstörungen harmlos oder lebensbedrohlich sind, kann nur ein Kardiologe nach ausführlicher Untersuchung des Patienten entscheiden“, betont Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung e.V. „Der Übergang zwischen normal und krankhaft ist fließend. Krankhaft bedeutet nicht immer gefährlich. Selten sind Herzrhythmusstörungen Vorläufer eines drohenden plötzlichen Herztodes. Oft liegt aber den Herzrhythmusstörungen eine Herzkrankheit zugrunde. Sie beim Facharzt zu erkennen und konsequent zu behandeln ist entscheidend.“

Herzrhythmusstörungen sind in der Regel – wenn sie nicht angeboren sind – keine eigene Erkrankung, sondern meistens die Folge von Herzkrankheiten. Insbesondere Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit (KHK), Herzklappenerkrankungen und Herzmuskelerkrankungen bereiten den Boden für Herzrhythmusstörungen. Bei etwa 70 % der Patienten mit Vorhofflimmern liegt Bluthochdruck vor. Auch andere Krankheiten wie Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes oder chronische Lungenerkrankungen gehen in erhöhtem Maße mit Vorhofflimmern einher. „Entscheidend für den Therapieerfolg ist die gezielte Behandlung der Grundkrankheit als eigentliche Ursache der Rhythmusstörung.“