Haarausfall bei Frauen – Hormonelle Einflüsse und Wege zur Vorbeugung

Haarausfall bei Frauen – Hormonelle Einflüsse und Wege zur Vorbeugung
Foto von Liza Summer auf Pexels
von 9. Januar 2024 0 Kommentare

Fast 50 Prozent aller Frauen jeden Alters leiden unter Haarausfall. Die Ursachen von Haarausfall sind vielfältig, wobei insbesondere hormonelle Einflüsse eine entscheidende Rolle spielen. Doch ab wann spricht man überhaupt von Haarausfall und welche Behandlungsmethoden eignen sich gegen Haarausfall bei Frauen?

 

 

Ab wann spricht man von Haarausfall?

Haarausfall kann besonders für Frauen ein leidiges Thema sein. Hausmittel wie Bockshornklee bei Haarausfall versprechen schnelle Linderung, doch ab wann gilt Haarausfall überhaupt als krankhaft?

Der normale Haarzyklus durchläuft verschiedene Phasen, einschließlich des Wachstums, der Ruhe und des Ausfalls. Es ist normal, täglich bis zu 100 Haare zu verlieren. Von Haarausfall wird allerdings erst gesprochen, wenn der Verlust über einen längeren Zeitraum deutlich über dem Durchschnitt liegt. Ein Anzeichen dafür kann beispielsweise das vermehrte Finden von Haaren auf Kissen oder in der Bürste sein.

 

Haarausfall: Diese Arten gibt es

Haarausfall ist jedoch nicht gleich Haarausfall. So gibt es verschiedene Arten von Haarausfall, die Frauen betreffen können.

 

Diffuser Haarausfall bei Frauen

Der diffuse Haarausfall ist gekennzeichnet durch einen gleichmäßigen Verlust von Haaren auf der gesamten Kopfhaut. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter hormonelle Veränderungen, Stress, Mangelernährung oder bestimmte Medikamente.

 

Kreisrunder Haarausfall bei Frauen

Beim kreisrunden Haarausfall treten runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut auf. Die genauen Ursachen dieses Typs sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass das Immunsystem eine Rolle spielt. Eine frühzeitige Diagnose ist hier besonders wichtig, um den Haarverlust mit speziellen Therapien zu stoppen und das erneute Wachstum der Haare zu fördern.

 

Erblich bedingter Haarausfall

Genetisch bedingter Haarausfall – auch als Androgenetische Alopezie bekannt – ist die häufigste Form von Haarausfall bei Frauen. Dieser tritt aufgrund von Vererbung und hormonellen Veränderungen auf. Hier sind oft medikamentöse Behandlungen erforderlich, um den Haarausfall einzudämmen. In besonders schweren Fällen kann jedoch nur eine Haartransplantation eine langfristige Lösung darstellen.

 

Haarausfall bei Frauen: Die häufigsten Ursachen

Unabhängig davon, welche Art von Haarausfall vorliegt, kann dieser bei Frauen durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Um eine wirksame Behandlungsmethode zu finden, ist die Ursachenfindung ein entscheidender Schritt.

Hormonelle Schwankungen: Hormonelle Veränderungen spielen eine bedeutende Rolle bei Haarausfall bei Frauen. Insbesondere hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft, nach der Geburt, während der Menopause oder aufgrund hormoneller Störungen können zu einem übermäßigen Haarverlust führen.

Stress: Auch Stress ist ein weit verbreiteter Auslöser für Haarausfall. Chronischer Stress kann zu einer Überproduktion von Stresshormonen führen, die wiederum den normalen Haarzyklus stören und zu verstärktem Haarausfall führen können.

Nährstoffmangel: Eine unzureichende Zufuhr von wichtigen Nährstoffen kann die Gesundheit der Haare ebenfalls beeinträchtigen. Insbesondere Eisen, Vitamin D, B-Vitamine und Biotin sind essenziell für das Haarwachstum. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann zu brüchigem Haar und Haarausfall führen.

Genetische Veranlagung: Genetisch bedingter Haarausfall ist eine besonders häufige Ursache bei Frauen. Dieser Typ tritt auf, wenn empfindliche Haarfollikel auf Hormone reagieren und zu schrumpfen beginnen, was zu dünner werdendem Haar führt.

Falsche Pflege: Zuletzt können auch die übermäßige Anwendung von Hitze, aggressive Chemikalien und ungeeignete Pflegeprodukte das Haar schädigen und so Haarausfall verursachen.

 

Haarausfall nach der Schwangerschaft

Meistens ist Haarausfall bei Frauen hormonell bedingt. So ist beispielsweise Haarausfall nach der Schwangerschaft – auch als postpartaler Haarausfall bekannt – eine häufige Erscheinung, die viele Frauen betrifft. Während der Schwangerschaft erleben Frauen aufgrund der hormonellen Veränderungen oft eine Phase, in der das Haar besonders kräftig und voll erscheint. Nach der Geburt kehren jedoch die Hormone wieder zu normalen Werten zurück, und es kommt zu einem verstärkten Haarverlust. Dies geschieht, weil während der Schwangerschaft weniger Haare in die Ruhephase übergehen. Der plötzliche Übergang in die normale Haarzyklusaktivität kann zu einem vorübergehenden verstärkten Ausfallen führen. Dieser Prozess ist normalerweise temporär und das Haarwachstum normalisiert sich in den Monaten nach der Geburt wieder.

 

Haarausfall nach dem Absetzen der Antibabypille

Häufig kann auch das Absetzen der Antibabypille bei einigen Frauen zu Haarausfall führen. Die Pille beeinflusst die Hormone und kann das Gleichgewicht im Körper stabilisieren. Wenn Frauen die Pille absetzen, kann es zu hormonellen Veränderungen kommen, die den Haarzyklus beeinflussen. Dieser Prozess wird als “Telogeneffluvium” bezeichnet und führt dazu, dass mehr Haare in die Ruhephase übergehen und schließlich ausfallen.

Allerdings erleben nicht alle Frauen, die die Pille absetzen, einen Haarausfall. Auch die Schwere des Haarausfalls kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein. In den meisten Fällen ist der Haarausfall nach dem Absetzen der Antibabypille temporär und das Haarwachstum normalisiert sich im Laufe der Zeit.

 

Haarausfall in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind eine Phase im Leben einer Frau, die durch hormonelle Veränderungen gekennzeichnet ist. Der abnehmende Östrogenspiegel kann zu verschiedenen Symptomen führen, darunter auch Haarausfall. Daher wird das Haar in den Wechseljahren oft dünner und der Haarverlust kann sich verstärken. Dieser hormonell bedingte Haarausfall kann jedoch mit verschiedenen Behandlungen, darunter hormonelle Therapien oder spezielle Pflegeprodukte, gemildert werden.

Eine gesunde Ernährung und ausreichende Nährstoffversorgung können ebenfalls dazu beitragen, die Gesundheit der Haare während der Wechseljahre zu unterstützen. Es ist ratsam, mit einem Facharzt über mögliche Lösungen und individuelle Behandlungsansätze zu sprechen, um den Haarverlust in den Wechseljahren zu bewältigen.

 

Behandlung gegen Haarausfall bei Frauen

Die Behandlung gegen Haarausfall bei Frauen umfasst verschiedene Ansätze, abhängig von der Ursache und dem Schweregrad des Haarverlustes. Eine der häufigsten Methoden ist die Verwendung von topischen Lösungen wie Minoxidil, die das Haarwachstum fördern können. Zusätzlich sollen medizinische Shampoos, die spezielle Wirkstoffe enthalten, das Haar kräftigen und den Haarausfall reduzieren. Um eine geeignete Behandlungsmethode zu wählen, ist eine frühzeitige Diagnose durch einen Dermatologen entscheidend.

 

Hausmittel gegen Haarausfall

Hausmittel können eine natürliche und schonende Möglichkeit bieten, Haarausfall zu behandeln oder zu reduzieren. Zu den beliebten Hausmitteln gehören Massagen der Kopfhaut, die die Durchblutung fördern und das Haarwachstum stimulieren können.

Auch die Anwendung von natürlichen Ölen wie Kokosöl oder Rizinusöl soll das Haar pflegen und dem Haarausfall vorbeugen. Zudem wird oft eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen als essentiell betrachtet, um die Haargesundheit zu unterstützen. Bei krankhaftem Haarausfall sind diese Hausmittel jedoch in der Regel nicht geeignet, da die Ursache oft medikamentös behandelt werden muss.

 

Medikamentöse Behandlungsansätze

Verschiedene medikamentöse Behandlungen können bei der Bekämpfung von Haarausfall wirksam sein. Minoxidil, ein topisches Mittel, kann das Haarwachstum anregen und wird oft zur Behandlung von androgenetischer Alopezie eingesetzt. Finasterid, ein verschreibungspflichtiges Medikament, kann ebenfalls den Haarausfall bei Frauen reduzieren, indem es auf die hormonellen Ursachen einwirkt. Welches Medikament zur Behandlung des Haarausfalls am besten geeignet ist, hängt jedoch maßgeblich von der Art des Haarausfalls und dessen Ursachen ab. Hier ist eine ärztliche Behandlung unumgänglich.

 

Bio-regenerative Therapien gegen Haarausfall

In den letzten Jahren haben sich auch bio-regenerative Therapien, wie PRP (Plättchenreiches Plasma) oder Stammzelltherapie zur Behandlung von Haarausfall etabliert. PRP beinhaltet die Injektion von körpereigenem Plasma in die Kopfhaut, was das Haarwachstum anregen soll. Eine Stammzelltherapie hingegen zielt darauf ab, die Regeneration der Haarfollikel durch die Verwendung von körpereigenen Stammzellen zu fördern. Diese Methoden sind jedoch noch Gegenstand intensiver Forschung, und ihre langfristige Wirksamkeit ist nicht in allen Fällen nachgewiesen.

 

Haartransplantation

Eine der letzten Behandlungsoptionen für Frauen mit fortgeschrittenem Haarausfall ist die Haartransplantation. Bei diesem chirurgischen Verfahren werden Haarfollikel von einem Spenderbereich entnommen und in die kahlen Stellen transplantiert. Die Haartransplantation bietet eine dauerhafte Lösung, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Ausführung. Oft eignet sich diese Methode der Behandlung bei Frauen, die an genetisch bedingtem Haarausfall leiden und bei denen andere Therapieansätze wenig erfolgversprechend sind.

 

         

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