Während Olympia-Debütant Schüller das erste Mal jubeln darf, konnte sich Margis, der am Dienstag bereits seine erste Goldmedaille mit Friedrich im Zweier-Bob gewann, seinen Traum vom Olympischen Doppelsieg erfüllen. Schon in Pyeongchang 2018 hatte das Team in beiden Disziplinen gewonnen. Bobpilotin Kim Kalicki rundete das tolle deutsche Ergebnis ab. Die für die Eintracht Wiesbaden startende Bobpilotin mit SV Halle-Mitgliedschaft kam im Zweier-Bob der Frauen auf einen vierten Platz.
Friedrich, Margis, Schüller und Bauer machten es wieder extrem spannend. In der ersten Halbzeit, nach zwei von vier Läufen, lag das Quartett nur hauchdünn vor dem deutschen Team von Johannes Lochner. Die zwei deutschen Teams trennten gerade einmal hauchdünne 0,03 Sekunden. In Runde zwei vermochte das Bob-Team Friedrich den dritten Lauf mit der bis dahin für sie schnellsten Laufzeit (58,17s) zu beenden. Die erneute Startzeit von 4,86 Sekunden sicherte den Ausbau der Führungsposition (2:55,17 min) mit 0,20 Sekunden Vorsprung gegenüber Johannes Lochner. Die Spannung im vierten und finalen Lauf fand ihren Höhepunkt, als die Uhr bei einer Gesamtzeit von 3:54,30 Minuten stehen blieb. Auch im Siegeslauf lieferte das Bob-Vierer die schnellste Startzeit mit 4,89 Sekunden. Johannes Lochner holte sich mit seinen Teamkollegen verdient die Silbermedaille.
Nach dem Goldsegen wird SV-Halle-Bob-Anschieber Thorsten Margis zudem eine besondere Ehre zuteil. Er darf das verbliebene deutsche Olympia-Team bei der Schlussfeier in Peking als Fahnenträger anführen. Bereits am Samstag fand DOSB-Präsident Thomas Weikert deutliche Worte auf eine Pressekonferenz. Thorsten ist jetzt schon dreimaliger Olympiasieger. Wir wollten damit zum einen ein Signal setzen, dass auch jemand die Fahne trägt, der nicht so oft im Fokus steht, und zum anderen belohnen, dass der Bob- und Schlittenverband hier immense Erfolge eingefahren hat.
