Amazon Fresh jetzt auch in Hamburg verfügbar

von 10. August 2017

In einer eigens eingerichteten Sparte, welches unter dem Namen Amazon Fresh an den Start geht, können Kunden frische Lebensmittel bestellen. Diese werden – sofern die Bestellung bis mittags eingegangen ist – innerhalb von zwei Stunden ausgeliefert. Da es sich bei den Produkten nicht selten um gekühlte oder auch tiefgefrorene Produkte Lebensmittel handelt, besteht die Herausforderung für die Auslieferung in erster Linie darin, die Kühlkette aufrecht zu erhalten und damit die Frische zu garantieren. Der Anfang ist in Berlin und Potsdam gemacht worden. Hier konnten Kunden ab Anfang Mai 2017 die ersten Produkte ordern, in Hamburg ist dieses seit Mitte Juli möglich.

„Mit den Erfahrungen aus Amerika, England und Japan fühlen wir uns aber gut ausgerüstet“, gibt sich Florian Baumgartner, Verantwortlicher für Amazon Fresh in Deutschland, jedoch optimistisch. Zudem betonte Baumgartner aber auch die Ansprüche, die vor allem in Deutschland an Obst, Gemüse und Fleisch bzw. Fisch gestellt werden. „Die Messlatte des deutschen Einzelhandels liegt sehr hoch, das ist uns bewusst“.

Aus finanzieller Hinsicht hatte Amazon bereits im Vorfeld von Amazon Fresh angekündigt, für etwaige Problematiken und Lieferprobleme Entschädigungen zu zahlen und Ausfälle über die Kulanz abzurechnen. Amazon zeigt damit, wie wichtig der Firma der Ruf als kundenfreundliches Unternehmen ist. Um möglichst vielen Kunden und Verbrauchern die neue Art des Einkaufs von frischen Produkten verfügbar zu machen, sollen die Standorte Berlin und Hamburger erst der Anfang sein. Zwar finden sich in derartigen Ballungsgebieten die optimalen Startbedingungen. Doch in absehbarer Zukunft sollen auch ländlichere Regionen beliefert werden. Bis dahin sollen aber anfangs größere Städte wie München und Köln erschlossen werden, da sich hier die Anforderungen an Auslieferer und Produkte am besten testen lassen.

Amazon ist mit dieser Art der Auslieferung jedoch keineswegs der technologische und logistische Vorreiter in Sachen Lebensmittellieferung. Vielmehr springt das amerikanische Unternehmen auf einen Zug auf, der bereits vor einiger Zeit ins Rollen kam. Die Auslieferung von Lebensmitteln findet sich – wenn auch in verarbeiteter Form – schon bei den großen Essenslieferservices des Landes. Diese Lieferservices, namentlich in erster Linie pizza.de, haben schon große Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können und konnten somit ihre firmeninterne Infrastruktur verbessern. Durch Zusammenschlüsse und Kooperationen können Erfahrungen und Innovationen zusammengelegt und somit beidseitig nutzbar gemacht werden. So hat die deutsche Aktiengesellschaft Delivery Hero sukzessive kleine Lieferservices aufgekauft, darunter pizza.de in Deutschland. Diese Unternehmen arbeiten als Tochterunternehmen für den übergeordneten Onlinedienst und sind maßgeblich für Wachstum und Gewinn mitverantwortlich.

Neben neuen auslieferbaren Produkten steht in dieser Branche auch die Art des Auslieferns im Fokus. Einzelne Fahrer und Auslieferer sind vergleichsweise teuer, weshalb bereits mit autonom gesteuerten Robotern und Vehikeln experimentiert wird. Wie sich diese Branche entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass sich hier in nächster Zeit nicht unerhebliche Veränderungen und Weiterentwicklungen ergeben werden.