Vier Monate auf See und einmal rund um die Welt

Vier Monate auf See und einmal rund um die Welt
von 6. Juli 2021

Seit Jule Vernes Tagen im 19. Jahrhundert sind wir von einer Reise einmal um den Globus fasziniert. Der französische Science Fiction Autor hat es in seinem 1872 erschienen Buch ‚Reise um die Welt in 80 Tagen‘ (1872) geschildert, wie eine Wette eingelöst wurde. Der Clou, schon damals wäre eine Weltumrundung wirklich in gut 80 Tagen möglich gewesen. Allerdings, so abenteuerlich wie im Roman wäre es nicht zugegangen.

Auch für Kreuzfahrtschiffe ist eine Weltumrundung immer noch die Grand Tour und eine große organisatorische logistische Herausforderung, obwohl schon vor über 100 Jahre die erste rund um die Welt-Kreuzfahrt stattfand.

Die Costa Deliziosa geht auf Weltreise

So steht auch bei Costa eineKreuzfahrt Weltreiseauf dem aktuellen Programm für das Jahr 2022. Allerdings, ganz so hektisch wie bei Jules Verne geht es nicht und die Passagiere sollten etwas Zeit mitbringen. Denn die Fahrt, die in der Lagunenstadt Venedig auf der 2009 gebautenCosta DeliziosaAnfang Januar 2022 startet, dauert 127 Tage. Eine so lange und weite Fahrstrecke ist für die Costa Reederei ein neuer Rekord. Bleiben wir bei unserem Jules Verne Beispiel, dann ist man 57% länger unterwegs, hat allerdings auch viel mehr Zeit, Land, Leute und Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Denn eine Kreuzfahrt dient der Erholung und nicht um eine Wette einzulösen.

Die Route

Eine interessante Route, die am 8. Januar 2022 in Europa beginnt und von Venedig ausgehen durch die Adria mit Dubrovnik, Catania nach Bari führt. Dann werden Civitavecchia / Rom, Savona, Marseille und Barcelona angelaufen. Durch die Straße von Gibraltar geht es nach Casablanca in Nordafrika.

Dann folgt ein langer Blauwassertörn (reine Hochseetage auf dem Meer) über St. Santa Cruz De Tenerife über den Atlantik in die Karibik nach Barbados und Cartagena in Kolumbien.

Durch den Panamakanal geht es auf der Pazifikseite an Südamerika entlang bis nach San Antonio/Santiago de Chile um danach die mystischen Osterinsel anzulaufen. Durch die Weiten des Pazifiks geht es zu der Bounty-Insel Pitcairn. Danach werden Papeete in Polynesien und Bora Bora angelaufen. Weiter werden noch u.a. Wellington in Neuseeland, Melbourne, Sydney, Rabaul in Papua-Neuguinea,Osaka und Nagasaki in Japan, Busan, Taiwan, Hongkong, Da Nang in Vietnam, Singapur und Penang besucht.

Über Colombo auf Sri Lanka, Goa und Bombay geht es auf dem Indischen Ozean und dem Roten Meer durch den Suezkanal in Richtung Europa.

Wer Blauwasser Kreuzfahrten mag, kommt voll seine Kosten. Doch auch die vielen Hafenaufenthalte sorgen für Abwechslung, Eindrücke, interessante Ausflüge und Exkursionen. Nicht nur der Äquator, auch der 180. Median (die internationale Datumsgrenze) wird überfahren und die Passagiere erleben dabei einen Tag, den es nicht gibt.

Viel Bordleben

So lange an Bord bei einerKreuzfahrt, das verspricht viele Begegnungen und intensive Gespräche, denn schnell wächst erfahrungsgemäß eine Bordgesellschaft heran. Dazu trägt natürlich auch die Gastronomie an Bord mit ihrer italienischen Lebensfreude und Kulinarik bei.

Langweilig wird es garantiert nie, denn neben vielen Kulturen gibt es auch längere Hafenaufenthalte, bei denen man in das Night-Life von Manta (Ecuador), der Osterinsel,Santiago de Chile, SydneyundSingapur eintauchen kann.

Auch die Kanaldurchfahrten des Panama- und Suezkanals sind ein ganz besonderes Erlebnis. Durch das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar, den Atlantik, den Pazifik und den Indischen Ozean über das Rote Meer zurück ins Mittelmeer, das sind einmalige maritime Erlebnisse.

Ob man hingegen eine Außen- (mit oder ohne Balkon) oder Innenkabine bucht, ist eine Sache des persönlichen Geschmacks und der Vorlieben. Viele sparen und buchen eine preiswerte Kabine. Dafür gehen sie öfters à la carte Essen und genießen die Vielfalt und Auswahl der Weinkarte. Schon für 14.759 Euro kann man einen Platz buchen.

Sicherheit und Gesundheitsschutz

Sicherheit und Hygiene wird auf Kreuzfahrtschiffen traditionell immer besonders groß geschrieben. Aktuell sorgen genaue und zertifizierte Sicherheitsprotokolle und Corona-Checks direkt vor dem Reisebeginn für ein hohes Maß an Gesundheitskontrolle und Vorbeugung.

Dazu kommen noch viele andere Bausteine, wie eine reduzierte Schiffsbelegung, definierte Sicherheitsabstände, Abstands- und Belegungsregeln in einzelnen Räumen, regelmäßige Desinfektionen und viele anderen Maßnahmen. Das gilt auch für die Ausflüge und ganze Bordprogramm.

Selbst die Luftfilter der Klimaanlagen sind nachgerüstet worden. Denn weniger Schwebstoffe sind ein ganz entscheidender Faktor um Infektionen zu verhindern. Mit einer Kette von einzelnen Maßnahmen und Optimierungen, die wie Zahnräder ineinandergreifen, wird ein sehr hohes Maß an Sicherheit und Schutz erreicht. Die beste Grundlage für ein unbeschwerten Kreuzfahrtgenuss: Entspannen, Neues entdecken und unbeschwertes lockeres La Dolce Vita bei einem Trip rund um die Welt genießen.

Die erste Kreuzfahrt um die Welt eine deutsch-amerikanische Geschichte

Fairerweise muss man sagen: Weltreisen mit dem Kreuzfahrtschiff sind ein alter Hut. Schon der berühmteHamburger Reeder Albert Ballin, plante für das Jahr 1898 eine Kreuzfahrt rund um die Welt. Aber wegen etlicher Widrigkeiten wurde das Projekt immer wieder verschoben. Dann war es soweit, 1908 charterte das nordamerikanische Reiseunternehmen Clark von Albert Ballin den Hapag-Passagierdampfer „Cleveland“ für die allererste Weltreise eines Kreuzfahrtschiffes.

Nachdem sich die 618 Passagiere eingeschifft hatten, lief die Cleveland am 15. Oktober 1909 aus dem New Yorker Hafen aus. Die Route führt von Madeira über Gibraltar durchs Mittelmeer mit Stopps in Neapel und Port Said weiter durch den Suezkanal nach Indien – dort wurden Colombo, Kalkutta, Rangun, Singapur, Niederländisch-Indien (Indonesien) mit Batavia (Jakarta), Labuan (Malayisa), Manila, Hongkong mit einem Ausflug nach Kanton besucht. In Japan standen die Häfen Nagasaki, Kobe und Yokohama (der Hafen von Tokyo) auf dem Reiseprogramm. Über Honolulu auf Hawaii ging es dann zum Endhafen nach San Francisco. Der 195 Meter lange und 16.960 Bruttoregister große und 16 Knoten schnelle Passagierdampf legte dort am 31. Januar 1910 wohlbehalten an.

Nach kurzer Zeit, schon im Februar legte dann die Cleveland wieder ab und fuhr entgegengesetzt auf einer nahezu gleichen Route zurück über Asien nach Europa. Die Passagiere schifften sich entweder in Genua oder Southampton, von hier aus fuhren viele Amerikaner nach New York, aus.

Schon damals ging es bei Kreuzfahrten nicht um Geschwindigkeit, sondern um Reisekomfort, gesellschaftliches Leben, angenehmen Luxus und um Sightseeing. Wobei, früher war Reisen durch die Tropen ein ziemlich warme Angelegenheit, denn Klimaanlagen gab es an Bord der Schiffe noch nicht. Nur Belüftungsanlagen schafften etwas Abkühlung in den Tropen. Das ist heute zum Glück anders.