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2007

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Millionen für Biotech-Unternehmen aus Halle

Das Biotechnologie-Unternehmen Probiodrug AG aus Halle (Saale) hat nach eigenen Angaben eine neue Finanzierungsrunde über 36 Millionen Euro (54 Millionen US-Dollar) abgeschlossen. „Die positive Nachricht von Probiodrug zeigt einmal mehr, dass die Landesregierung mit ihrer Strategie, Beschäftigung über Innovation zu fördern, langfristig den richtigen Weg gefahren ist“, kommentiert Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer der BIO Mitteldeutschland GmbH den Probiodrug-Deal

Millionen für Biotech-Unternehmen aus Halle

Das Biotechnologie-Unternehmen Probiodrug AG aus Halle (Saale) hat nach eigenen Angaben eine neue Finanzierungsrunde über 36 Millionen Euro (54 Millionen US-Dollar) abgeschlossen.

„Die positive Nachricht von Probiodrug zeigt einmal mehr, dass die Landesregierung mit ihrer Strategie, Beschäftigung über Innovation zu fördern, langfristig den richtigen Weg gefahren ist“, kommentiert Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer der BIO Mitteldeutschland GmbH den Probiodrug-Deal.

Das eingeworbene Kapital solle die innovativen Ansätze des am halleschen Weinberg Campus ansässigen Unternehmens weiter voranbringen. Probiodrug hat sich auf die Entwicklung neuartiger niedermolekularer Wirkstoffe zur Behandlung von Stoffwechsel-, Nerven- und Entzündungskrankheiten sowie Autoimmunerkrankungen konzentriert. Laut Hendrik Liebers, Finanzvorstand des Unternehmens, will man auf dem Gebiet der Inhibierung der Glutaminylzyklase den Vorsprung halten und weiter ausbauen. Das Eiweiß Glutaminylzyklase übernimmt eine Schlüsselrolle bei Alzheimererkrankungen und könnte für die toxischen Ablagerungen im Gehirn verantwortlich sein.

"Wenn Biotech-Firmen die ersten regulatorischen präklinischen oder gar klinischen Schritte gehen, sind sie in der Lage auch große Finanziers bzw. Pharmafirmen zu interessieren“, so Professor Hans-Ulrich Demuth, Forschungsvorstand der Probiodrug AG. „Umso wichtiger ist es, Unternehmen mit entsprechendem Potenzial auch mit öffentlicher Unterstützung in eine solche Situation zu bringen", ergänzt Katzek.

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02.11.2009
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Schweinegrippe-Angst im Ratshof

Experten sagen ja für die kommenden Wochen eine Schweinegrippe-Pandemie voraus. Noch aber ist es ziemlich ruhig in Halle (Saale). Seit dem ersten Auftreten in der ersten Jahreshälfte haben sich 65 Hallenser mit der Neuen Grippe angesteckt, aktuell werden nach Angaben von Amtsarzt Dr

Schweinegrippe-Angst im Ratshof

Experten sagen ja für die kommenden Wochen eine Schweinegrippe-Pandemie voraus. Noch aber ist es ziemlich ruhig in Halle (Saale). Seit dem ersten Auftreten in der ersten Jahreshälfte haben sich 65 Hallenser mit der Neuen Grippe angesteckt, aktuell werden nach Angaben von Amtsarzt Dr. Eberhard Wilhelms 25 an der so genannten Schweinegrippe erkrankte Hallenser behandelt, bei ihnen verläuft die Krankheit in der milden Form. Nicht dramatisch ist aktuell auch die Lage an den Schulen. Während in Laucha ein komplettes Gymnasium bis Freitag zu bleibt, weil sich 42 Kinder infiziert haben, ist in Halle aktuell nur die Latina mit 14 Schülern betroffen. Hier soll morgen über eine mögliche Schließung entschieden werden, erfuhr HalleForum.de.

Seit heute können sich alle Hallenser gegen die Grippeart impfen lassen. In der vergangenen Woche waren zunächst sogenannte Risikogruppen geimpft worden. Allerdings: am Montag war der Impfstoff noch nicht in allen Arztpraxen vorrätig. Bis spätestens Mittwoch sollen aber alle Praxen versorgt sein.

Und auch die Stadtspitze will sich vorbeugend impfen lassen. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und die Beigeordneten würden sich impfen lassen, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Allerdings: noch nicht alle Dezernenten wussten am Montagnachmittag von dem Termin. Vielleicht werden sie ja am Dienstag in der Beigeordnetenkonferenz geimpft.

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02.11.2009
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Kulturgutschein für Halles Kinder

Jedes dritte Kind in Halle (Saale) gilt als arm, die Familien leben von Hartz IV und Sozialgeld. Oft ist da kein Geld mehr da für einen Theaterbesuch oder einen Gang ins Museum. Die Stadt Halle (Saale) will deshalb einen Kulturgutschein einführen

Kulturgutschein für Halles Kinder

Jedes dritte Kind in Halle (Saale) gilt als arm, die Familien leben von Hartz IV und Sozialgeld. Oft ist da kein Geld mehr da für einen Theaterbesuch oder einen Gang ins Museum.

Die Stadt Halle (Saale) will deshalb einen Kulturgutschein einführen. Mit der Aktion soll allen 9 und 15 jährigen halleschen Kindern und Jugendlichen ein kostenfreier Besuch in einer der Kultureinrichtungen der Saalestadt ermöglicht werden.

Mit dabei sind unter anderem die Oper Halle, das Thalia Theater, die Stiftung Händel-Haus, die Franckeschen Stiftungen und das Halloren- und Salinemuseum. Einzelheiten will die Stadt am Mittwoch bekannt geben.

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02.11.2009
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Wagners Ring fürs Volk

In den vergangenen Tagen hat HalleForum. de bereits darüber berichtet, dass die Opern-Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner erstmals seit 70 Jahren wieder in Halle (Saale) auf die Bühne kommt. Am Montag wurden nun weitere Details über das Kooperationsprojekt des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen und der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle bekannt gegeben, einem "großen Projekt", wie es Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados nannte

Wagners Ring fürs Volk

In den vergangenen Tagen hat HalleForum.de bereits darüber berichtet, dass die Opern-Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner erstmals seit 70 Jahren wieder in Halle (Saale) auf die Bühne kommt. Am Montag wurden nun weitere Details über das Kooperationsprojekt des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen und der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle bekannt gegeben, einem "großen Projekt", wie es Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados nannte.

Demnach soll der Opernzyklus am 5. November in Ludwigshafen mit der Aufführung von Rheingold seine Premiere feiern. Am 20. und 22. November wird die Oper in Halle zu sehen sein. Walküre folgt am 23. und 25. September 2011, Siegfried am 28. und 30. April 2012 und Götterdämmerung am 28. und 30. September 2012. Die komplette Tetralogie wird vom 3. bis 9. März 2013 in Halle aufgeführt.

Die Neuinszenierung des „Rings“ liegt in den Händen des renommierten Theaterregisseurs Hansgünther Heyme. Er will mit der Aufführung eigenen Angaben zufolge „an andere Bevölkerungsschichten herankommen.“ So wolle er versuchen, das Stück für Jedermann verstehbar zu machen. Halles Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens ergänzte, „wir wollen Weg vom Plüsch und dem reinen Kunsttempel-Ethos Bayreuths.“ Die Grundidee sei, dass Kunst die Menschen auf der Straße verführen solle. „Wir können nicht nur Oper und Theater für das Bildungsbürgertum machen“, war Oberbürgermeisterin Szabados ein. Heyme versprach ein Projekt, bei dem auch Jugendliche mit einbezogen werden sollen. Schüler der weiterführenden Schulen sollen demnach zusammen einen Patchwork-Vorhang gestalten, ein „Vorhang der Hoffnung“.

Aufmerksam beobachtet man auch im nahegelegenen Leipzig, wo Wagner 1813 das Licht der Welt erblickte, die Pläne. Doch Halles Oberbürgermeisterin Szabados machte deutlich, dass es keinesfalls ein Projekt gegen Leipzig sei. Der Kontakt nach Ludwigshafen sei durch GMD Steffens zustande gekommen, der in Ludwigshafen als Chefdirigent tätig ist. Oberbürgermeisterin Szabados will das deutsch-deutsche Projekt 20 Jahre nach der Wende auch als Signal verstanden wissen. „Wir zeigen der Bevölkerung, dass hier etwas zusammengewachsen ist.“

Außerdem verbinde Halle und Ludwigshafen die gemeinsame Geschichte als Chemie-Region. Zu DDR-Zeiten habe Halle zudem eine Städtepartnerschaft mit Ludwigshafen eingehen wollen. Von der DDR-Regierung sei dann aber die Partnerschaft mit Karlsruhe ausgehandelt worden, so Szabados.

Insgesamt kostet die Inszenierung 2,5 Millionen Euro, wird aber auch dem normalen Spielplanetat bestritten. Allerdings, so machte Halles Kultur-GmbH Rolf Stiska deutlich, hätte man ohne die Kooperation mit Ludwigshafen den Ring niemals finanziell stemmen können. Nun könnte sogar noch ein dritter Partner mit ins Boot kommen. Denn auch Heilbronn hat Interesse bekundet.

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02.11.2009
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Schorlemmer liest in der Bahnhofslounge

Der Theologe Friedrich Schorlemmer liest am 6. November um 19 Uhr in der Bahnhofslounge in Halle (Saale) aus seinem Buch „Wohl dem der Heimat hat“, der Eintritt ist frei. Der engagierte Bürgerrechtler und streitbare Publizist schildert seine Heimat in der DDR und im vereinigten Deutschland

Schorlemmer liest in der Bahnhofslounge

Der Theologe Friedrich Schorlemmer liest am 6. November um 19 Uhr in der Bahnhofslounge in Halle (Saale) aus seinem Buch „Wohl dem der Heimat hat“, der Eintritt ist frei.

Der engagierte Bürgerrechtler und streitbare Publizist schildert seine Heimat in der DDR und im vereinigten Deutschland. Er erzählt von der Gemeinschaft in der Familie, Kirche und von öffentlichem Engagement. Er ermuntert zur Suche nach einem Ort, an dem wir erkannt und gebraucht werden, zum Bruch mit ideologischen Verblendungen und zu Toleranz gegenüber Fremden. Zugleich warnt Schorlemmer vor eine Heimatliebe, die einengt und ausgrenzt.

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02.11.2009
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Latina in Halle wird saniert

Die Latina „August Hermann Francke“ in Halle (Saale) kann saniert werden. Aus den Geldern des Konjunkturpakets II bekommt die Schule 2,6 Millionen Euro, am Mittwoch wird der Förderbescheid übergeben. Finanziert wird damit die energetische Sanierung von Haus 43 der Franckeschen Stiftungen

Latina in Halle wird saniert

Die Latina „August Hermann Francke“ in Halle (Saale) kann saniert werden. Aus den Geldern des Konjunkturpakets II bekommt die Schule 2,6 Millionen Euro, am Mittwoch wird der Förderbescheid übergeben. Finanziert wird damit die energetische Sanierung von Haus 43 der Franckeschen Stiftungen.

Die Latina ist die älteste Schule der Franckeschen Stiftungen und über 300 Jahre alt. Seit 1991 wird sie als humanistisches Gymnasium in der Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt geführt. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen im sprachlichen und musikalischen Bereich.

Im Gebäude 43 des Gymnasiums befinden sich die Mensa und Unterrichtsräume. Mit der Sanierung der Mensa und des Aufzugsschachtes fällt der Startschuss für die Gesamtsanierung der Latina. Zu den Konjunkturmitteln von 2,6 Millionen Euro kommen 7,5 Millionen Euro aus der Schulbauförderung des Landes Sachsen-Anhalt.

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02.11.2009
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Saalemesse am kommenden Wochenende

Vom 5. -8. November findet in der Halle-Messe in Bruckdorf wieder die Saalemesse statt

Saalemesse am kommenden Wochenende

Vom 5.-8. November findet in der Halle-Messe in Bruckdorf wieder die Saalemesse statt. Und während der 17. Auflage gibt es einige Neuheiten. "Leinen Los!" heißt es so bei der Kreuzfahrtmesse-Premiere mit ihren maritimen Urlaubsangeboten. Zehn verschiedenen Reedereien sind dabei. Die Angebote reichen von einwöchigen Flusskreuzfahrten bis hin zu mehrmonatigen Weltreisen. "Schiff ahoi" heißt es auch für den Gewinner der SaaleMesse-Tombola: als Hauptpreis winkt hier eine einwöchige Flusskreuzfahrt.

Die Freude an der Bewegung steht auf zwei Radteststrecken im Mittelpunkt. Zu mehr Mobilität verhelfen die Reha-Rad-Experten Menschen mit Handicaps. Dazu bringen sie ausgewählte Testräder mit an ihren Stand in der Vital-Halle. Die Produktpalette reicht von Lauf- und Dreirädern für Kinder bis Senioren, über Tandems, Sport-, Komfort- und Liegeräder. Die die Zweiradspezialisten von Fahrrad XXL Emporon präsentieren eine XXL-Auswahl an modernen City-, Trekking-, und Sporträdern.

Trendsportarten wie Bouncen oder Taiji Bailong Ball laden im Sport- und Freizeitbereich zum Mitmachen ein. Während beim Bouncen mit etwas Übung und Hightech-Siebenmeilenstiefeln, sogenannte Sprungstelzen, Sprünge bis zu zwei Meter hoch und vier Meter weit möglich sind, geht es beim chinesischen Volkssport Taiji Bailong Ball um die Verbindung von modernen Ballsportarten mit der traditionellen Taijiquan-Bewegung.

In der Sonderschau “Vital – Gesundheit, Wellness und Mehr” dreht sich alles um das körperliche und geistige Wohlbefinden. Mit kostenlosen Gesundheitschecks, Rückenanalysen und Liegeprofilbestimmungen stehen hier zahlreiche Gesundheitsexperten, Wellnessanbieter und Kurkliniken den Besuchern beratend zur Seite.

Mit traditionsreichem Handwerk und interessanten Workshops lädt das Kreativ-Zentrum zum Mitmachen ein. Hier kann den Bastel-Profis direkt über die Schulter geschaut werden, wenn sie aus Papier, Glas und Holz kleine Kunstwerke entstehen lassen. Mit einer speziellen Maltechnik, echt anmutendem Haar und Designeraugen kann unter Anleitung einer erfahrenen Puppenmacherin sogenannten Reborn-Babypuppen Leben eingehaucht werden. In täglichen Speedcarving-Shows entstehen mit Hilfe von Kettensägen im Freigelände einzigartige Holzskulpturen.

Jede Menge Tanz, Musik und Unterhaltung laden an der Showbühne täglich zum Genießen und Verweilen ein. Eröffnet wird das Rahmenprogramm vom halleschen Sport- und Kulturclub "TaBeA". Auszüge aus ihrem aktuellen Programm "Udo trifft Klassik" stellen der italienische Tenor Enzo de Franco und das Lindenberg-Double Florian Beyer vor. Die Band "Viertelpoet" begeistert die Zuhörer mit ihren barock-lyrischen Klängen. Sportlich wird es auf der Bühne, wenn die Tänzerinnen der Tanzgruppe "indepenDANCE" ihre neusten Schrittfolgen präsentieren und der "Sportpark Halle" sein Fitnessprogramm vorstellt.

Die SaaleMesse hat täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Bei der Aktion "2 für 1" am Eröffnungstag zahlt nur eine Person und zwei erhalten Eintritt. Zum Seniorentag am Freitag gelangen Senioren für 2 Euro auf die SaaleMesse. Ebenfalls für 2 Euro kann jeder ab 16 Uhr zur Happy Hour die Messe besuchen. Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei. Ansonsten kostet die Eintrittskarte 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.

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02.11.2009
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Grundeinkommen für alle

Götz Werners am Menschen orientierte Unternehmensphilosophie ist ungewöhnlich, sein Erfolg ist es ebenso. Mit seinen Idealen einer gerechten Gesellschaft und seiner revolutionären Vision eines Gemeinwesens, in dem arbeitet, wer arbeiten will, hat der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Drogeriemarktkette "dm" in der Vergangenheit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Im 4

Grundeinkommen für alle

Götz Werners am Menschen orientierte Unternehmensphilosophie ist ungewöhnlich, sein Erfolg ist es ebenso. Mit seinen Idealen einer gerechten Gesellschaft und seiner revolutionären Vision eines Gemeinwesens, in dem arbeitet, wer arbeiten will, hat der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Drogeriemarktkette "dm" in der Vergangenheit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.

Im 4. Hallenser Gespräch, moderiert von Dr. Felix Leibrock, spricht Götz Werner über die Beweggründe seines gesellschaftlichen Engagements, sein Verständnis vom Begriff des Unternehmers, vom vertrauensvollen Umgang mit Beschäftigten, flachen Hierarchien in Firmen und Betrieben und der Rolle von Wissenschaft und Religion bei der Diskussion großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Dabei will er eindrucksvoll zeigen, dass Verantwortung für die Gemeinschaft auch von privater Seite umfassend sein kann.

4. Hallenser Gespräch am Dienstag, 24. November, 19.30 Uhr, Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale)

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02.11.2009
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Tanzclub feiert Jubiläum

Der 4. November 1999 war es, als der Tanzclub Schwarz-Silber aus Halle (Saale) erstmals in seinen neuen Räumlichkeiten in der Merseburger Straße 237 trainieren konnte. So ziemlich genau 10 Jahre ist das nun her

Tanzclub feiert Jubiläum

Der 4. November 1999 war es, als der Tanzclub Schwarz-Silber aus Halle (Saale) erstmals in seinen neuen Räumlichkeiten in der Merseburger Straße 237 trainieren konnte. So ziemlich genau 10 Jahre ist das nun her. Und dieses Jubiläum wurde gefeiert. Schließlich war der Umzug vom Volkspark in den Süden der Stadt keine Selbstverständlichkeit, wie Vereinsvorstand Karl-Heinz Schimmel sagte. Demnach habe der Vermieter zunächst alles vorfinanziert, dafür musste erst das OK aus Bonn her. Aber es hat geklappt.

Bei einem Tag der offenen Tür stellte am Sonntag der Nachwuchs vom Tanzclub Schwarz-Silber sein Können unter Beweis. Ausschnitte aus Theateraufführungen gab es dabei ebenso zu sehen wie Tango, Modern Jazz, Discofox …

Insgesamt hat der Tanzclub 175 Mitglieder. “Die jüngsten 4, die älteste Tänzerin 80”, so Schimmel. Und auch wenn der Verein auf zahlreiche Titel, darunter sogar Deutsche Meistertitel, zurückblicken kann, umtreiben ihn doch auch sorgen. So gibt es zu wenige Jungen, die tanzen wollen. Gerade beim Turniertanz entwickele sich das zum Problem, so Schimmel.

Infos: 0345 120 02 45




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02.11.2009
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Verrücktes aus dem Herbst 1989

"Irre Zeiten" hatten hallesche Psychiater ihren Wettbewerb genannt. Sie suchten verrückte Geschichten aus dem Herbst 89. Am Samstag hat HalleForum

Verrücktes aus dem Herbst 1989

"Irre Zeiten" hatten hallesche Psychiater ihren Wettbewerb genannt. Sie suchten verrückte Geschichten aus dem Herbst 89. Am Samstag hat HalleForum.de bereits über die Sieger berichtet (hier klicken).

An dieser Stelle möchten wir eine Auswahl der eingesandten Geschichten vorstellen. Diese wurden am Samstag von Peter Jeschke und Reinhard Straube im Volkspark in Halle (Saale) präsentiert.

Wolfgang Rüb erzählte uns in seiner Geschichte „freier Unternehmer“ über einen wunderbaren und schließlich missglückten Versuch einer Unternehmensgründung nach der Wende. Die Idee, Schuhe verschiedener Schuhgröße in Paaren für Leute mit verschieden großen Füßen zu verkaufen misslang offensichtlich – eine witzige Geschichte über einen verrückten Einfall mit voraussehbaren Ergebnis.Seine Geschichte fängt so an:
Zitat:
Seit meine Frau ein kurzes und ein langes Bein hat, ist sie eben stärker auf ihre Schuhe konzentriert…. links trägt sie die 36, rechts die 38, und also bleiben jeweils zwei Schuhe übrig, links die 38, rechts die 36 …

Erich Krause schickte uns Reime, auf die wir uns zunächst zum Thema keinen Reim machen konnten
Zitat:
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann frag ich mich,
was der Deutsche nun so macht…
Die Psychosen nehmen zu,
dem Bürger verpasst man kleinere Schuh

Bernd Dübener freute sich in seinem Text über die neugewonnene Reisefreiheit – er beschließt seinen Text Wendezeit – Reisezeit mit den schönen Worten:
Zitat
Ich schenkte meiner Frau ein Buch, in welchem wir unsere Reiseerlebnisse seither festhalten. Auf die erste Seite schrieb ich den folgenden Text:
1989 war die Mauer fort,
offen stand uns jeder Ort.
Wir wollen diese Freiheit nutzen und bewahren,
jedes Jahr in Urlaub fahren.

Birgit Leibrich von „ Aktiv im Ruhestand“ schickte uns eine schöne Geschichte :“ Ich wurde umgeschult-oder die Zeiten der Wirren“ – die ehemalige Arbeiterin aus dem Buna-Werk beschreibt die Schwierigkeiten der Arbeitslosigkeit und ihrer beruflichen Umschulung,
Zitat:
Oskar hatte es schwer getroffen – er war 50 Jahre, hatte als Ingenieur in der Mafa gearbeitet und war abgewickelt worden, während sein Chef noch da saß, wie das überall war.
Das erste Fach was wir hatten, war Moderation und Präsentation. Wir begannen wieder die üblichen Rollenspiele, paarweise mussten wir uns setzen, so dass jeder sein Gegenüber interviewen konnte. Also ging's los
Herr Oskar, was ist Ihr persönliches Glück?
Lassen wir das weg
Welches ist der größte Erfolg?
Lassen wir das weg.
Wo sehen Sie auch größten Fähigkeiten?
In der Musik.
Was ist ihr Motto?
Nimms leicht!
Warum sitzen Sie hier?
Das frage ich mich jeden Tag!
Was wird Ihr wichtigstes Ergebnis der Umschulung sein?
Ich bin zwei Jahre älter geworden.

Margarete Wein schreibt über ihrem ersten Besuch nach der Maueröffnung im Westen einen Text über das Thema " Was tun in West-Berlin? "Sie endet etwas melancholisch:
Zitat:
… auch Clara und ihr Sohn spähten durch ein Mauerloch von West nach Ost. Am Nachmittag waren keine Südfrüchte mehr zu haben. So kauften sie schließlich gar nichts. Sie gingen weder ins Kino noch in den Zoo, nicht mal am Kudamm in ein Café. Trotz Hunger und Müdigkeit glücklich, kamen sie abends am Bahnhof Lichtenberg an. Und wunderten sich, wie viele Mitreisende das gute Westgeld für Büchsen Bier ausgegeben hatten…“

Annerose Runde erinnerte sich an die Mauerkerzen oder an die Kerzenmauer vor der Georgen-Kirche und an die Autofahrer, die mutig lustig die Leute von der Mahnwache mit ihrem Hupen grüßten, ein Hup-Verbotsschild und Polizeiwache brachten Ruhe – und Annerose Runde fragt in der Überschrift ihres Artikels Muss Ordnung sein?“

Zitat
„ Aber…Trabbis knatterten wie im Trauerzug an der Glauchakirche vorbei – … ich war stolz darauf, dass wenigstens mein Trabbi einen leisen Hupton von sich gab“

Anika Hron: Wie auch andere Autorinnen und Autoren schrieb sie eine Geschichte über die erste Reise nach dem Westen – sie erzählt dabei allerdings von den Eindrücken ihrer Mutter, deren Vater die Familie im Osten verlassen hatte, um ihr aus dem Westen gutes zukommen zu lassen, selbst dort aber unter Armut litt. Die Geschichte beschreibt das erste Wiedersehen von Tochter und Vater – „Der Knopf““ist eine sehr rührende und der persönliche Erinnerung an den Herbst 1989.
Zitat:
… die Straßen waren voll mit Trabbis und Wartburgs..Sieben Stunden später kamen wir in Wiesbaden an. Nachdem wir endlich dieses Asyl für DDR Flüchtlinge fanden, klopfte ich an der Tür. Was ich sah, kann ich kaum in Worte fassen.
Ich sah einen alten Mann, blass, dünn und mit nur einem Knopf am Schlafanzug stand er da

P. Brode vom Böllberger Weg nannte sich Nante und schickte uns ein kurzer, aber schöne Geschichte darüber, wie er als NVA-Soldat die Wende erlebte:
Zitat:
Es gab viele, die einen Polizisten nicht von einem Armisten in Ausgangsuniform unterscheiden konnten. Ich konnte mir es nicht aussuchen – in dem Moment. Ich war gern mal zuhause, Kind sehen, Frau sehen usw. Aber die Klamotten. Viel Zeit hatte ich auch nicht, „Wir sind das Volk!“ zu brüllen, ich musste meinen Zug schaffen, damit ich pünktlich die DDR verteidigen konnte.
Als dann im Radio erzählt wurde, dass die Leute auf der Mauer sitzen, saß ich mit einem Sprutzenbecher voll Weinbrand beim Briefe schreiben in der Bude allein…

Peter Winzer schrieb eine kleine Chronik des Herbstes 1989 und beginnt mit den Worten, das war am Anfang gar nicht lustig. Er schildert die Ereignisse in beschreibt am Schluss der Geschichte ein schönes Bild:
Zitat:
…ich rannte nach vorn. Vor dem Parteigebäude stand eine uniformierte Riege Herren der DDR-Kampfgruppen und sicherte den Eingang des „Café Böhme“.
Am Straßenrand war ein Polizeimotorrad geparkt, auf dessen Sitzbank Kerzen brannten. Der Polizist stand einige Meter weg und sah zu. Und das Schönste war, niemand von den Demonstranten pöbelte herrum oder provozierte die zahlenmäßig weit unterlegenen Ordnungshüter…
Christoph Kuhn schickte uns eine beeindruckende Geschichte, die über die Reflektionen eines jungen Mannes berichtet, der nach der Wende Zeuge eines Ausbruchversuches aus einem Gefängnis wird, in dem er selbst in der DDR Häftling war
Zitat:
Auf keinen Fall würde er die Person verraten – obwohl hier inzwischen bestimmt keine Unschuldigen mehr einsitzen. Allerdings hatte er von Abschiebehaft gehört und von Beugehaft für Leute, die Bußgeldzahlungen verweigerten.
Sein Delikt damals hatte darin bestanden, dass der knapp sechzehnjährig, handgeschriebene Flugblätter im Wald an Bäume hängte. Weg mit der Mauer! Nieder mit Ulbricht! Wir wollen Freiheit!

Ingrid Stockmann schildert in ihrem Text „Genießen in vollen Zügen“ ebenfalls ihre erste Reise in den Westen, noch vor der Maueröffnung und eine lange Familiengeschichte von über 40 Jahren, die diese Reise so zum besonderen Erlebnis werden ließ. Sie beschließt die Erzählung mit der Schilderung über die Reiseumstände nach der Mauer Öffnung.

Zitat:
Je weiter sich der Zug der Grenze näherte, umso voller wurde er. Leute über Leute bildeten Klumpen und verstopften dann zuletzt gänzlich die Gänge, einige brachten ihre Körper auf der engen Zugtoilette besser in Sicherheit.
Auf dem Boden des kleinen Örtchen standen vier ganze Erwachsene, auf dem Toilettenbecken selbst saß eine hochschwangere Frau und hinter ihr thronte stehend offenbar der künftige, glückliche Vater…..Er war ein lustiger Kauz und rief laut und vernehmbar aus der Toilette raus: „Das Leben genießen in vollen Zügen“

Wolfgang Schuster beschreibt in seiner Geschichte „Das Elefantenklo und der Stuhlgang“, wie er kurz vor der Wende mit seinem Auto in die Protokollstrecke der Partei-und Staatsführung eindrang und einer staatlichen Verfolgung nur dadurch erging, dass er verwies auf die höhere Gewalt eines natürlichen inneren Druckes wegen Darmkrämpfen, die ihn vorübergehend daran hinderten, den Anweisungen der absperrenden Staatsmacht zu folgen. Schuster beschreibt seine aus heutiger Sicht sehr erheiternden Bemühungen, einer Strafverfolgung als Ordnungsstörer zu entgehen, wobei auf en Wandel seiner Argumentation innerhalb von 2 kurzen Monaten zu achten ist:

Zitat:

Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei an Wolfgang Schuster:

„Sie verletzten am 14.9. 1989 zweifelsfrei schuldhaft im Sinne des §9, Abs. 2 des Gesetzes zur Bekämpfung von Ordnungswidrigkeiten (OWG) die Bestimmungen der §§ 6, Abs. 1 und 1, Abs. 4 der StVO, indem sie das Verkehrszeichen Bild 201 der Anlage 2 der StVO und die mündlich erhobene Forderung der Angehörigen der Deutschen Volkspolizei bewusst missachteten und einen gesperrten Straßenabschnitt befuhren.“

Schuster dazu in seiner Stellungnahme am 19. September 89

„Ich habe über meine Handlungsweise gründlich nachgedacht und muss eingestehen, dass auch meine großen Schmerzen letztlich keine Rechtfertigung für die Fahrt durch die gesperrte Talstraße darstellen. Ich werde in Zukunft anders handeln.“

Schuster zwei Monate später am 17.11. 89 in einer Eingabe zur Ordnungsstrafverfügung 55:

„Wie ich erfuhr, raste die Kolonne der Staatsführung mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch die Talstraße, entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung!…
Ich halte es für einen unzumutbaren Zustand, dass bei Durchfahrt von Mitgliedern von Partei und Regierung derartige verkehrsorganisatorische Sondermaßnahmen festgelegt werden. Es hat sich jetzt gezeigt, dass diese Personen ihre Kompetenzen unter Bruch von Gesetzen weit überschritten haben.“

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02.11.2009
hallelife.de - Redaktion