Bundesverdienstorden für hallesche Politiker

von 18. März 2009

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer hat am Mittwoch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an vier Politikern aus Sachsen-Anhalt überreicht, die sich seit 1990 beim Aufbau demokratischer Strukturen in Sachsen-Anhalt überragende Verdienste erworben haben. Als Landespolitiker der „ersten Stunde“ wurden in einer Feierstunde im Palais am Fürstenwall ausgezeichnet.

Das Verdienstkreuz 1. Klasse erhielt Dr. Rüdiger Fikentscher aus Halle (Saale). Der 68-jährige Vizepräsident des Landtages und Facharzt wurde für sein herausragendes landespolitisches Engagement als Abgeordneter des Landtages seit der 1. Wahlperiode, als Landtagsvizepräsident und als Fraktionsvorsitzender der SPD, für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Bundes-SPD, im Stadtrat von Halle und sein Wirken in verschiedenen Vereinen und Verbänden ausgezeichnet. Ihm sei es maßgeblich zu danken, so Böhmer, dass seit 1990 auf kommunaler und Landesebene neue politische und kulturelle Strukturen erfolgreich etabliert werden konnten. Sein langjähriges Engagement in hohen politischen Ämtern bei der Stadt Halle, im Landtag und beim SPD-Bundesvorstand habe die demokratische Kultur im Land vielfältig geprägt. Dies zeige beispielsweise sein Wirken als SPD-Landesvorsitzender von 1990 bis 2002, das viel Umsicht und Tatkraft erfordert habe. Vor allem habe Dr. Fikentscher über mehr als ein Jahrzehnt in besonnener und kompetenter Weise als Vizepräsident die Landtagssitzungen geleitet, die gerade in der Anfangszeit besondere Herausforderungen gewesen seien, da immer wieder Einzelanträge zur „Geschäftsordnung“ hätten geklärt werden müssen. Dr. Fikentschers herausragendes ehrenamtliches Engagement sei regional fest verwurzelt. In führender Funktion engagiere er sich für verschiedene Vereine und Verbände. U. a. sei er Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie in Sachsen-Anhalt und engagiere sich unermüdlich für die Förderung des Demokratiebewusstseins in Sachsen-Anhalt. Zudem setze er sich als Vorsitzender der historischen Kommission der Landes-SPD u.a. für die Aufarbeitung der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 ein.

Dr. Gerlinde Kuppe wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande geehrt. Die 63-jährige Ministerin und Diplom-Chemikerin wurde für ihre Verdienste beim Aufbau der Landesverwaltung u.a. als stellvertretende Ministerpräsidentin, für ihr außerordentliches Engagement als Abgeordnete des Landtages seit der 1. Wahlperiode, für ihre Tätigkeit als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und ihre verschiedenen ehrenamtlichen Aktivitäten, u.a. beim Behinderten- und Rehabilitationssport, geehrt. Dr. Kuppe, so hob der Ministerpräsident hervor, habe als politische Akteurin der „ersten Stunde“ durch ihre optimistische Ausstrahlung und ihre Kompetenz in hohem Maße dazu beigetragen, Sachsen-Anhalt zu einem zukunftsträchtigen Land zu machen. Ohne Unterbrechung sei sie seit 1990 Landtagsabgeordnete. Neben ihrer Tätigkeit als Ministerin für Arbeit, Soziales und Gesundheit von 1994 bis 2002 bzw. seit 2006 als Ministerin für Soziales und Gesundheit habe sie von 1998 bis 2002 auch das Amt der stellvertretenden Ministerpräsidentin übernommen. Zudem habe Dr. Kuppe aktiv als Mitglied im SPD-Landes- und Stadtvorstand Halle von 1990 bis 2002 gewirkt. Ihr hohes ehrenamtliches Engagement zeige sich in vielfältigen Aktivitäten für mehrere Vereine und Organisationen, u.a. als Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt von 2004 bis 2006, als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Sachsen-Anhalt von 2002 bis 2006 und als Vorstandsvorsitzende des Kuratoriums Behindertensport Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus engagiere sich Dr. Kuppe bundesweit u.a. im Kuratorium der Bundesstiftung „Familien in Not“ / Schutz des ungeborenen Lebens.