Stadt und eigene Unternehmen rücken enger zusammen

von 4. Juni 2011

Die Bäder und die IT-Sparte gingen an die Stadtwerke. Damit sind sie raus aus dem städtischen Haushalt als Freiwillige Leistungen. Auch für die Straßenbeleuchtung sind die Stadtwerke zuständig, die HAVAG wurde eingegliedert. Man könnte ja darüber nachdenken, was noch so zu den Stadtwerken könnte, sinnierte Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados zur Eröffnung des Nordbads. “Damit Halle wächst und gedeiht.”

HalleForum.de hat sich mit dem Stadtoberhaupt über die künftige Ausrichtung unterhalten. Wird noch mehr zu den Stadtwerken ausgelagert? Möglicherweise. Die Zauberformel heißt “shared services”, Stadtverwaltung und städtische Unternehmen teilen sich bestimmte Aufgabenkompetenzen. Seit langem wird schon darüber diskutiert, in der Haushaltskonsolidierung des letzten Jahres wurde eine Einsparpotential von mehr als zehn Millionen Euro angegeben. Und nun scheint es konkrete Pläne zu geben.

Wie Szabados gegenüber HalleForum.de sagte, seien die Verhandlungen bereits weit voran geschritten. Neben Stadtverwaltung und städtischen Eigenbetrieben sollen auch GWG, HWG und die Stadtwerke mit an Bord sein. Die jeweiligen Personalräte habe man mit einbezogen, “damit die Mitarbeiter keine Angst haben.”

Vorstellen kann sich Szabados die Einführung der “shared services” unter anderem beim Personalwesen, also der Abteilung die sich um die Bezahlung der Mitarbeiter kümmert. Statt eigener Personalabteilung in jedem Unternehmen könnte es eine gemeinsame städtische geben. Auch der Fahrzeugpool könnte zusammengelegt werden. Weil die Stadtwerke erst kürzlich ihre teils bis zu 15 Jahre alten Dienstfahrzeuge durch neue ersetzt haben, kämen auf diese Weise auch alle anderen Beteiligten zu neuen Fahrzeugen. Auch beim Fahrdienst, bei Telefonleistungen und der Post sei eine Zusammenarbeit vorstellbar. Szabados will aber auch Bereiche wie die Grünflächenpflege zusammenlegen. Beispielhaft nannte sie Flächen, wo GWG, HWG und Stadt Flächen haben und diese jeder zu unterschiedlichen Zeiten pflegt, den Rasen mäht. Eine zentrale städtische Stelle könnte das machen. Das spart Zeit und Geld, ist sich Szabados sicher.

Eine Lenkungsgruppe soll nun die Realisierung der “shared services” begleiten.