Neue Runde im Kabelstreit in Halle

von 7. Dezember 2009

Seit Freitag sorgt eine Werbeanzeige des Kabelfernseh-Anbieters S+K für Diskussionen in Halle (Saale). Das Unternehmen meldete sich mit einer „Lauterkeitserklärung“ zu Wort, kritisierte darin die Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG. Grund ist ein nicht verlängerte Vertrag über die Versorgung mit Fernseh- und Radioprogrammen. Am Sommer 2010 wird Versatel die Leistungen für die HWG erbringen.

Für S+K geht damit einer der größten Kunden verloren, nachdem sich schon die BWG und der Bauverein für Kleinwohnungen zurückgezogen hatten. Unehrlich, unlauter, bösartig, selbstherrlich – so die Vorwürfen von S+K an die HWG. Der Vermieter reagiert nun ebenfalls. Per Mitteilung bezeichnet das Unternehmen die Werbeannonce von S+K als „starkes Stück“, „verantwortungslos“ und „voll von Unwahrheiten“ abgelehnt. S+K manövriere sich auf diesem Wege in Halle ins Aus, sagt HWG-Sprecher Joachim Effertz.

Der neue Kabelnetzbetreiber sein nach einem europaweitem Ausschreibungsprozess gefunden worden. Ein Expertenbeirat mit drei ausgewiesenen Fachleuten habe das Ausschreibungsverfahren mit Hinweisen zur Vertragsgestaltung begleitet, sagt die HWG. Gefunden habe man einen Anbieter, „der den derzeitigen Anforderungen an Gestattungsverträge unter Berücksichtigung der Hinweise und der Eckpunkte-Papiere des GdW Bundesverband Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. entspricht“, so Effertz.
Besonderes Gewicht habe die HWG auf die technischen Parameter gelegt. Nicht weniger wichtig wären die Versorgungssicherheit und ein angemessenes Kabelentgelt für die Mieter gewesen. Weiter positiv: Es wurden Investitionen angeschoben, die Halle als Medien- und Wirtschaftsstandort zugute kommen. „Das alles“, so Joachim Effertz, „könne nicht durch einen Mix aus Verleumdungen und Halbwahrheiten von S+K außer Kraft gesetzt werden“. Die HWG behalte sich rechtliche Schritte vor.