Saalesparkasse steigert den Gewinn

 Die Saalesparkasse in Halle, größte Sparkasse in Sachsen-Anhalt, konnte im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn steigern. „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein“, sagte Sparkassenvorstand Friedrich Stumpf am Dienstag. Demnach lag die Bilanz im Jahr 2012 bei 3.952,9 Millionen Euro gegenüber 3.668,4 Millionen Euro im Jahr davor. Der Gewinn nach Steuern kletterte von 18,7 auf 19,1 Millionen Euro.  Der reelle Bilanzgewinn ist wesentlich höher, liegt bei 41 Millionen Euro und geht komplett in die Sicherheitsrücklage. Unter anderem gab es Umwidmungen von stillen Rücklagen in offen ausgewiesenes Eigenkapital, um damit den Anforderungen des Reformprogramms “Basel III” gerecht zu werden. Im Rahmen von “Basel III” müssen die Kreditinstitute ein Gesamtkapital plus Kapitalerhaltungspuffer von 10,5 Prozent der Einlagen aufweisen. Im Vergleich vom 2010 zu 2011 steigerte das Kreditinstitut das Eigenkapital von 122,5 auf 192,6 Millionen Euro.  Durch diese Maßnahmen sieht Stumpf die Saalesparkasse gut aufgestellt für die Zukunft. Dadurch werde es auch zu keinen Einschränkungen bei der Kreditvergabe kommen, so Stumpf. Die steigt ohnehin seit Jahren an. 1.269 Millionen Euro an Krediten laufen derzeit über das Kreditinstitut. Zunehmend greifen auch immer mehr Geschäftskunden auf die lokale Bank zurück. Die Zahl der geschäftlichen Girokonten kletterte um 900 auf 12.000. Kommunen dagegen nehmen immer seltener Kredite bei der Sparkasse auf. Für die Sparkasse kein Problem. Laut Stumpf seien Kreditvergaben an Kommunen ohnehin ein Nullsummenspiel. Viel besser sei es, wenn die Städte und Gemeinden ihre Kredite direkt über die Landesbanken holen, so Stumpf. In diesem Jahr profitieren die Bankkunden übrigens noch von günstigen Zinsen. “2013 rechnen wir mit einer Erhöhung.” Zudem hat die Sparkasse auch im letzten Jahr wieder 2,75 Millionen Euro an Vereine gespendet sowie Sport- und Kulturveranstaltungen unterstützt. Darunter sind unter anderem die Händelfestspiele, die Halle-Lions, die Franckeschen Stiftungen, den Zoo und viele andere Vereine in Halle. „Das sind gut 7.500 Euro pro Tag“, merkte Stumpf an.  Investieren will die Sparkasse im laufenden Jahr 2 Millionen Euro in ihr Filialnetz. In Halle (Saale) und dem Saalekreis. So sollen die Gebäude in der Großen Steinstraße und der Neustädter Passage mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden. „Das ist ein weiterer Beitrag zur Energiewende vor Ort“, so Stumpf. Das Kunstforum in der Bernburger Straße erhält einen Aufzug, damit das Gebäude mit den Ausstellungsräumen künftig barrierefrei erreichbar ist.  Außerdem soll ein neuer Sparkassenbus als mobile Filiale für 400.000 Euro angeschafft werden. Dieser wird aber erst Anfang 2013 in Dienst gehen. „Der Umbau dauert acht Monate“, sagt Stumpf. Schließlich gibt es an so eine rollende Sparkassenfiliale einige Sicherheitsanforderungen. Seit einem Jahr ist bereits ein solcher Bus in zehn Orten im Saalekreis unterwegs, darunter Brachwitz, Höhnstedt, Nemsdorf-Göhrendorf, Barnstedt, Steigra, Kötzschau, Milzau und Ostrau. „Der Bus ist ein Erfolgmodell, das gut angenommen wir“, so Stumpf. Zehn neue Standorte habe man so neu erschließen können. Gerade mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung hält Stumpf solche Angebote für wichtig, wie er HalleForum.de sagte. Die rollende Sparkasse ist 14-tägig in den Orten zu finden und ist mit Geldautomat und Kontoauszugsdrucker ausgestattet. Zudem können hier Beratungsgespräche stattfinden. Derzeit arbeiten 800 Menschen bei der Saalesparkasse. Jedes Jahr stelle man 25 Azubis ein, so Stumpf. 350 Bewerbungen auf die Stellen habe man in diesem Jahr erhalten. Von einem Bewerbermangel ist hier also noch keine Spur. Wie Stumpf erklärte, gebe man nicht nur Gymnasiasten eine Chance. Auch Sekundarschüler würden eingestellt. Für Stumpf ist die Nachwuchsgewinnung wichtig. „In den nächsten 10 Jahren gehen 100 Mitarbeiter aus Altersgründen in Ruhestand. Der Sparkassenchef sieht sein Unternehmen gut aufgestellt. „Bei uns liegt die Fluktuationsquote bei 3,8 Prozent, in der Wirtschaft sind es 10 Prozent.“