Saalesparkasse zufrieden mit Geschäftsjahr 2020

Saalesparkasse zufrieden mit Geschäftsjahr 2020
von 25. Juni 2021

„Die Niedrigzinsphase hat einen erheblichen Einfluss auf das Geschäftsmodell der Sparkasse. Durch die Corona-Pandemie waren wir zusätzlich gefordert. Dabei ist es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in herausforderndem Umfeld gemeinsam gelungen, nicht nur die Bargeldversorgung und die stabile Abwicklung des Zahlungsverkehrs sicherzustellen, sondern vor allem auch unsere regionalen Firmen und Gewerbetreibenden dabei zu unterstützen, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und den Liquiditätsbedarf ihrer Unternehmen zu sichern.“, stellt Dr. Jürgen Fox, der Vorstandsvorsitzende der Saalesparkasse, heraus. Auch für ihre privaten Kundinnen und Kunden waren die Beraterinnen und Berater der Saalesparkasse jederzeit erreichbar. Durch die erforderliche Reduzierung persönlicher Kontakte sind dabei Telefon- und Online-Angebote noch stärker in den Fokus gerückt.

2020 – ein Jahr im Zeichen der Pandemie

Eine Aufgabe der Saalesparkasse bestand während der Pandemie darin, dazu beizutragen, dass die staatlichen Unternehmenshilfen auch beim regionalen Mittelstand wirksam werden konnten. Darüber hinaus hat die Sparkasse als Hausbank mit zusätzlichen Krediten oder Tilgungsaussetzungen überall dort geholfen, wo plötzlich wirtschaftliche Einbrüche aufgetreten sind und staatliche Hilfen nicht oder noch nicht erreichbar waren.

„Die größte Herausforderung bestand für uns darin, trotz Pandemie und Lockdown alle wesentlichen Bankprozesse uneingeschränkt aufrecht zu erhalten, die Erfüllung des öffentlichen Auftrags sicherzustellen und zugleich der Gesundheit von Kunden und Mitarbeitern höchste Priorität einzuräumen. Der außerordentlichen Einsatzbereitschaft unseres gesamten Teams zolle ich höchsten Respekt.“, stellt Dr. Jürgen Fox beeindruckt und dankbar fest

Um die Nähe und den Dialog auch in den Zeiten der Kontaktbeschränkung aufrecht zu erhalten, wurden gut 80 Prozent unserer Kundinnen und Kunden aktiv telefonisch kontaktiert. Dabei wurden eventuell bestehende coronabedingte Problemsituationen erfragt und im persönlichen Gespräch nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. „Für unsere Privatkunden war hier die vereinfachte und unbürokratische Aussetzung der Tilgung bestehender Kredite eine wichtige und oft genutzte Hilfsmaßnahme. Diese wurde 2020 mehr als 800 mal in Anspruch genommen. Bei unseren Firmenkunden war Hilfe und Unterstützung insbesondere bei Kreditanträgen zu den Förderprogrammen gefragt.“, berichtet Peter Knobloch, Leiter der Abteilung Firmenkunden und zugleich Vorstandsvertreter. Insgesamt konnten so gemeinsam mehr als 100 Anträge mit einem Gesamtvolumen von über 15 Mio. Euro für Programme bei den Förderbanken auf den Weg gebracht werden.

Darüber hinaus hat sich die Saalesparkasse an verschiedenen kreativen Hilfsprojekten beteiligt, die dazu beitragen sollten, die größten Schäden zu begrenzen. Wer seinen Händler oder Gastronomen um die Ecke unterstützen wollte, konnte beispielsweise auch über unsere Internetfiliale auf der von den Sparkassen initiierten Online-Plattform gemeinsamdadurch.de Gutscheine erwerben. So hatten die beteiligten Firmen bereits während der Krise mehr Geld in der Kasse, um ihre Rechnungen zu bezahlen.

Besonders hart traf es viele kleine inhabergeführte Einzelhandelsunternehmen. Ohnehin unter dem Druck des internationalen Onlinehandels stehend, mussten sie teilweise mit einem Totalausfall ihrer Umsätze leben. „Wenn der örtliche Handel nichts verdient, müssen Inhaber über kurz oder lang ihre Geschäfte aufgeben. Um dies zu verhindern, haben wir im Jahr 2020 eine Initiative zur Förderung des regionalen Handels ins Leben gerufen.“, berichtet Dr. Jürgen Fox. Die Werbekampagne unter dem Titel „Dem Onlinehandel gehört die Zukunft. Dem Einzelhandel vor Ort gehört mein Herz.“, machte in Halle und im Saalekreis auf die Situation aufmerksam und warb um Unterstützung. Parallel wurden interessierte Sparkassenkunden bei der Einrichtung eines Online-Shops begleitet. „Die Zahl der Firmen, die sich daran beteiligt haben, belegt im Nachhinein die Relevanz dieser Initiative, weswegen wir sie jetzt fortsetzen werden.“, fühlt sich Dr. Jürgen Fox bestätigt.

Geschäftsvolumen nochmals gesteigert

Das Geschäftsvolumen der Saalesparkasse konnte gegenüber dem Vorjahr ausgebaut werden. Weil sowohl die Sparquote als auch der Kreditbedarf nochmals deutlichzulegten, wuchs im Ergebnis die Bilanzsumme um 9,6 Prozent auf 5.348 Mio. Euro kräftig an. Der Bestand der Forderungen gegenüber Kunden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 99 Mio. Euro auf 2.569,9 Mio. Euro. Auch Kredite an Privatpersonen wurden um 14,4 Prozent über die Planvorgaben hinaus ausgeweitet. Gut 250 Mio. Euro des Kreditneugeschäfts entfielen dabei auf Baufinanzierungen. Im Bereich der Konsumentenkredite erhöhte sich der Bestand leicht um 5,6 Prozent.

Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Saalesparkasse im Jahr 2020 ebenfalls einen neuen Rekord. Insgesamt stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 9,6 Prozent auf 4.537,2 Mio. Euro – ein nie dagewesener Zuwachs. „Dass die Menschen krisenbedingt vorsichtiger waren, ihre privaten Ausgaben reduzierten und zugleich die Konsummöglichkeiten in der Pandemie insgesamt eingeschränkt waren, machte sich insbesondere bei der Entwicklung der täglich fälligen Verbindlichkeiten bemerkbar, die um 381,7 Mio. Euro zulegten.“, stellt Alexander Meßmer, Vorstandsmitglied der Saalesparkasse, fest.

Corona beschleunigt Digitalisierung

Insgesamt rund 222.000 Girokonten, davon gut 207.000 Privatgirokonten wurden 2020 bei der Saalesparkasse geführt. Dies entspricht einem Anteil von rund 55 Prozent der im Geschäftsgebiet geführten Girokonten, womit die Saalesparkasse deutlich das marktführende Kreditinstitut in der Stadt Halle (Saale) und im Saalekreis ist. „Dabei wird die digitale Konto-Nutzung für unsere Kunden immer attraktiver. So stieg die Online-Quote im Jahr 2020 auf 62,5 Prozent.“, berichtet Dr. Jürgen Fox und schließt an: “Dass Qualität und Kundenzufriedenheit dabei nicht auf der Strecke bleiben, zeigen die Ergebnisse der Online-Kundenbefragung, bei wir bei einer hohen Gesamtzufriedenheit wieder besonders in den Bereichen Kundenbetreuung und – beratung, Serviceleistungen und Vertrauenswürdigkeit punkten konnten.“

Hohe Steigerungsraten waren auch bei der Nutzung der Sparkassen-App zu verzeichnen. Diese wurde wiederholt mit Bestnoten ausgezeichnet. Das Wirtschaftsmagazin Capital vergab im Test 4/2020 für die kostenlose Sparkassen-App die Höchstnote von fünf Sternen. Auch die Stiftung Warentest hat in ihrer Juli-Ausgabe 2020 das mobile Sparkassen-Banking mit 1,8 als beste App für iOS bewertet. Die Biallo-Redaktion schreibt, dass der Funktionsumfang der Sparkassen-App kaum Wünsche offen lässt, so dass die Gratis-App für jeden Sparkassen-Kunden eine sinnvolle Ergänzung zum Girokonto ist. Damit avancierte die Sparkassen-App wieder zur deutschlandweit meistgenutzten Banking-App.

Nochmals deutlich beschleunigt hat sich im Zuge der Pandemie der Trend zum kontaktlosen Bezahlen. So stieg die Zahl dieser Bezahlvorgänge im Jahr 2020 rasant auf rund 9,3 Millionen (2018 1,26 Mio. | 2019 4,1Mio.) an. Die dabei verfügte Summe wuchs um 226 Prozent. Zu dieser Steigerung hat sicher auch die hygienische Kontaktlos-Bezahlfunktion beigetragen, deren Nutzung branchenweit bereits bei rund 50 Prozent liegt.

„Weiter gestiegen ist auch die Nutzung der Angebote unserer Onlineberatung über direkt@saalesparkasse. Hier können sich interessierte Kunden ganz flexibel zu Hause oder unterwegs von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern per Telefon, E-Mail, Text- oder Video-Chat beraten lassen.“, berichtet Alexander Meßmer und ergänzt, „Dennoch machen die sich immer mehr durchsetzenden digitalen Kontaktwege die persönliche Beratung in den Filialen vor Ort nicht überflüssig. So blieb auch im Geschäftsjahr 2020 die Nachfrage insbesondere bei komplexeren Themen hoch. Auch wenn die Beratungen nun mit Abstand und Maske, hinter Plexiglas und in gut durchlüfteten Räumen stattfanden.“

Betriebsergebnis bei verhaltener Ertragslage stabil

Trotz aller Anstrengungen und des erfreulichen Wachstums des Geschäftsvolumens führten Niedrigstzinsen und die Corona-Pandemie zu einem geringfügig niedrigeren Zinsüberschuss. Auch der Provisionsüberschuss lag unter dem Niveau des Vorjahres. Dafür gelang es, die sonstigen betrieblichen Erträge, die wesentlich durch die Grundstücks- und Gebäudeerträge sparkasseneigener Immobilien geprägt sind, weiter leicht auszubauen. Dazu trug auf der Kostenseite konsequentes Kostenmanagement Früchte. So konnten sowohl die Sach- als auch die Personalkosten gesenkt werden. Im Ergebnis blieb das Verhältnis der ordentlichen Aufwendungen zum Bruttoertrag (Cost-Income-Ratio) unverändert zum Vorjahr bei 64,3 Prozent.

Das Jahresergebnis in Höhe von 2,1 Mio. Euro lag ebenfalls auf Vorjahresniveau und wird zur Stärkung der Eigenmittel genutzt und mit der Feststellung des Jahresabschlusses der Sicherheitsrücklage zugeführt. Darüber hinaus konnten weitere Vorsorgereserven nach § 340g HGB gebildet werden.

„Angesichts der enormen Herausforderungen des Jahres können wir mit dem Betriebsergebnis des Jahres 2020 zufrieden sein.“, resümiert der Vorstandsvorsitzende, Dr. Jürgen Fox, das Erreichte und sieht die Saalesparkasse gut aufgestellt. „Wir haben im Kundengeschäft, bei unseren Eigenanlagen und auch imKostenmanagement die Weichen gestellt. Unsere stabile Ertragslage und die solide Eigenkapitalausstattung zeugen von der Nachhaltigkeit unserer Geschäftsstrategie.“ Der Dank dafür gilt allen Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern: „Ohne ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit wären wir nicht die Nummer 1 in der Stadt Halle und im Saalekreis.“

Weil’s um mehr als Geld geht

„Ein solides betriebswirtschaftliches Ergebnis ist die Voraussetzung dafür, dass wir unseren gerade in Ausnahmesituationen wichtigen öffentlichen Auftrag aus eigener Kraft erfüllen können.“, konstatiert Dr. Jürgen Fox. Dazu zählt neben der finanzwirtschaftlichen Grundversorgung der Bevölkerung, der Förderung der privaten Eigenvorsorge, der kreditwirtschaftlichen Begleitung mittelständischer Unternehmen und der Sicherung von Wettbewerb und Systemstabilität auch die Förderung des Gemeinwesens im Geschäftsgebiet. „Am Ende partizipieren am Ergebnis unserer Geschäftstätigkeit auch die Menschen in der Stadt Halle (Saale) und im Saalekreis. So flossen beispielsweise allein 19,5 Mio. Euro in Form von Steuern in die Kassen der öffentlichen Haushalte – 9,4 Mio. Euro als Gewerbesteuern direkt an die Kommunen.“, ergänzt Alexander Meßmer.

Wichtiger Baustein der Wertschöpfungsbilanz ist deren Förderengagement. Hier konnten im Rahmen unseres Spenden- und Sponsoring-Engagements, der Vergabe der örtlichen Zweckerträge aus dem PS-Lotteriesparen sowie der Ausschüttungen der Stiftung der Saalesparkasse wieder zahlreiche gemeinnützige Projekte mit insgesamt mehr als 3,1 Mio. Euro unterstützt werden. Auch wenn coronabedingt zahlreiche Veranstaltungen und andere Aktivitäten abgesagt werden mussten, profitierten erneut mehr als 450 Vereine und Instituitionen von einer Zuwendung. Dabei umfasst die Bandbreite dieser „Dividende an die Region“ nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Dass die Saalesparkasse dabei Wert auf Nachhaltigkeit und Kontinuität legt, zeigen viele langjährige Förderpartnerschaften.

„Getragen ist unser gemeinnütziges Engagement von der Wertschätzung für diejenigen, die sich persönlich für eine Sache stark machen, die etwas in der Region bewegen und das Leben hier bereichern.“ fasst Dr. Jürgen Fox zusammen. „Bei alldem geht es um viel mehr als um Geld. Es geht um gute Zukunftsperspektiven. Es geht um Gemeinschaft, soziale Verantwortung und Zusammenhalt.“

Saalesparkasse in Zahlen:

Filial-Standorte 45

SB-Standorte 37

Stationen der Mobile Filiale 19

Mitarbeiter 631

Auszubildende 39

Gesellschaftliches Engagement:

Spenden 1.654 TEUR

Sponsoring 1.129 TEUR

PS-Zweckerträge 296 TEUR

Stiftungsausschüttungen 36 TEUR