Warnstreiks bei der Telekom

Warnstreiks bei der Telekom
von 17. April 2024

Tarifverhandlungen im Telekom-Konzern – Warnstreik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Nach der ergebnislosen ersten Verhandlung findet aktuell die zweite Verhandlungsrunde für die rund 70.000 Tarifbeschäftigten im Telekom-Konzern statt. ver.di fordert eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.

Darauf sind die Arbeitgeber nicht eingegangen. Statt inhaltlicher Auseinandersetzung mit den ver.di Forderungen suchten die Arbeitgeber eine formale Diskussion über die Verhandlungsstrukturen und stellten die „Robustheit“ des Verhandlungsmandats der ver.di Verhandlungskommission in Frage.

Am 17.04.2024 werden die Beschäftigten von 19 der insgesamt 22 Telekom-Gesellschaften zum ganztägigen Warnstreik in der Region Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgerufen.

„Wir erwarten eine hohe Beteiligung an unseren Aktionen, da die Beschäftigten in den letzten 2 Jahren aufgrund der hohen Inflationsrate bei sehr guten

Unternehmenskennzahlen einen deutlichen Reallohnverlust hinnehmen mussten“, sagt Enrico Zemke, ver.di-Landesarbeitskampfleiter für den Tarifbereich Deutsche Telekom. Dadurch werde sich neben Terminabsagen im Service oder in der Computerhilfe auch der Ausbau des Netzes leicht verzögern. Störungsbeseitigungen im Technikbereich könnten ebenso beeinträchtigt werden. Da auch die internen IT-Abteilungen aufgerufen werden, kann es zu IT-Problemen im eigenen Haus kommen.

Der Telekom-Konzern in Deutschland besteht aus insgesamt 22 verschiedenen tarifgebundenen Konzernunternehmen, in denen jeweils eigenständige Tarifverträge gelten. Ein Großteil der Entgelttarifverträge hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2024. Für die Gesellschaften Deutsche Telekom Privatkundenvertrieb GmbH (31. Juli 2024), Deutsche Telekom Service Europe SE (30. September 2024) sowie die T-Systems International (31. Dezember 2024) gelten davon abweichende Laufzeiten.