Führung durch die Sonderausstellung „Geschichten, die fehlen – Von Menschen mit Beeinträchtigungen“

von 11. Dezember 2019

Das Stadtmuseum Halle erzählt in seinen stadtgeschichtlichen Dauerausstellungen anhand alltäglicher Objekte kleine und große Stadtgeschichte(n). Darüber hinaus vermitteln Lebensgeschichten von Hallenserinnen und Hallensern die Vergangenheit. Doch sind die meisten Geschichten in der Stadtgesellschaft gar nicht bekannt. So auch die von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Denn von Menschen mit Beeinträchtigungen wird nur selten erzählt. Es geht in der bis 10. Mai 2020 gezeigten Sonderausstellung „Geschichten, die fehlen“ um Menschen, die mit ihren körperlichen oder geistigen oder seelischen Besonderheiten anders sind als die Mehrheit der Gesellschaft. Wer weiß schon, dass der hallesche Arzt Johann Christian Reil Anfang des 19. Jahrhunderts den Begriff Psychiatrie als Heilmethode in die Medizin eingebracht hat und auch spezielle Heilstätten anregte? Und wer ahnt, dass die Siebziger-Jahre-Box „Scona Variant“ für Musikkassetten – die in Ost und West verkauft wurden – von blinden Menschen in Halle montiert wurde? Den „Geschichten von früher“ stehen in der Ausstellung die „Geschichten von heute“ gegenüber und hier sind Menschen mit Beeinträchtigungen die Ausstellungsmacher. So sind Objekte der Ausstellung etwa ein Rollstuhl, der mit seiner Besitzerin um die halbe Welt gereist ist oder auch ein Pokal, den die blinde Moderatorin eines inklusiven Sendeformates beim Fernsehen erhalten hat.

Führungsgebühr 2 Euro, zzgl. EintrittWährend des Rundgangs steht eine mobile Hörschleife zur Verfügung.