Die Veranstaltung ist eine gemeinsame Aktion mit der halleschen Beratungsstelle des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt zum Tag der Sehbehinderten.
Wenn alle Menschen dabei sein können, ist es normal verschieden zu sein entsprechend dieses Grundsatzes hat das Stadtmuseum die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Entdecke Halle! barrierefrei gestaltet.
Besucher mit einer Sehbehinderung können die Ausstellung eigenständig mit einer Audioführung erleben und sich beim Rundgang an einer taktilen Leitlinie orientieren. Diese führt zu vielen Tastobjekten, Hör- und Riechstationen. Es gibt Exponate in Brailleschrift, so liegt das Buch Der geteilte Himmel von Christa Wolff zu Lesen aus und in der Porträtgalerie kann das Bildnis von Margarete Dorothee Lindner auf Schwellpapier ertastet werden.
Trotz aller Unterschiede gemeinsam die Dauerausstellung barrierefrei und erleben zu können, war von vornherein Grundsatz in Konzeption und Umsetzung des Projekts, so die Direktorin des Stadtmuseums Jane Unger. Da wo im Museum die optische Wahrnehmung an Grenzen stößt, lässt sich in der Ausstellung historische Vielfalt ertasten, hören und riechen. Erstaunlich dabei ist, wenn man sich Gedanken über barrierefreie Zugänge macht, gewinnen am Ende alle Besucher, da auch Sie sich freuen, wenn alle Sinne angesprochen werden, Texte verständlich und durch viele aktive Stationen das Eintauchen in die Stadtgeschichte ein Erlebnis wird.
Zu beliebten Tastobjekten oder in Gebrauch zu nehmenden Dingen gehören, ein Tonmodell des Alten Rathaus, das alte Marktplatzpflaster, eine Porträtbüste von Betty Heimann, die Figur eines Hallunken, ein Hut aus den zwanziger Jahren und die Sitze aus einer Tatra-Straßenbahn. Riechstationen vermitteln den Duft eines Westpakets oder den Geruch der Luftverschmutzung am Ende der DDR in Halles Innenstadt. Hörstationen informieren über die Leopoldina oder über utopisches und sportliches in Halle.
Sonderführung im Stadtmuseum Halle zum Tag der Sehbehinderten 2018
Mittwoch, 6. Juni 2018, 14 Uhr