WELCOME TO BITTERFELD!

WELCOME TO BITTERFELD!
von 29. Juni 2022 0 Kommentare

Kunst im Kulturpalast Bitterfeld: Der Kulturpalast Bitterfeld öffnet vom 1. bis 17. Juli seine Türen. Mit mehr als 70 Produktionen und Projekten bringt das Festival OSTEN viele Künstler:innen und künstlerischen Nachwuchs nach Bitterfeld-Wolfen. Am 1. Juli wird das Festival eröffnet. Die Organisator:innen widmen das Festival Matthias Goßler, der bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Er hatte den Kulturpalast in einer spektakulären Initiative vor dem Abriss bewahrt.

 

„Ohne Matthias Goßler wäre dieses Festival nicht möglich gewesen, er hat uns mit seinem Vertrauen und seinem Mut inspiriert und motiviert. Deshalb widmen wir ihm das Festival“, sagen Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk. Am 1. Juli werden die drei Künstlerischen Leiter:innen die Besucher:innen des Kunst-Festivals OSTEN um 15 Uhr gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen Armin Schenk vor dem Kulturpalast willkommen heißen und das Festival eröffnen. Das Herzstück des Festivals, der Parcours durch den Kulturpalast, wird in Bewegung gesetzt: Mit Schubkarren, die an den Aufbau des Gebäudes in den Fünfzigerjahren erinnern, können Besucher:innen Kunstwerke bestaunen. Vor Ort sein werden auch die Künstler:innen, die mehrere Monate lang intensiv an ihren Projekten zu Bitterfeld und Wolfen gearbeitet haben. So hat sich der international bekannte Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony bspw. mit den Geschichten der Arbeiterinnen der ehemaligen Filmfabrik in Wolfen beschäftigt und die aus der Region stammende Malerin Julia Schmidt, gemeinsam mit dem Fotografen Arthur Zalewski, ein Bildarchiv aus Fotografien und Kunstwerken über die Region zusammengestellt.

Von 19 bis 21 Uhr erwartet Festival-Beteiligte und Gäste die feierliche Eröffnungsveranstaltung WELCOME TO BITTERFELD auf der Bühne im Kulturpalast mit einem vielseitigen Programm aus Redebeiträgen besonderer Festival-Unterstützer, der Vorstellung einiger künstlerischer Festivalprojekte und weiteren Überraschungen. Auch zwischen den beiden Höhepunkten 15 und 19 Uhr dürfen sich Besucher:innen auf interessante Veranstaltungen, wie einen Ausflug in die Industriefolgelandschaft mit der Fotografin Franziska Klose oder eine Gruppenfoto-Performance mit dem ukrainischen Regisseur Dima Levytskyi, freuen. Ausklingen wird der Abend im ERFRISCHUNGSRAUM 2, einer Bar-Architektur von Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die an die ehemalige Bar im Keller des Kulturpalastes erinnert.

Programmhighlights: Vom Klangspektakel im Wasserzentrum bis zur Bitterfelder Premiere eines hier gedrehten Wendefilms aus 1992

Zu den Highlights am ersten Festivalwochenende gehören außerdem der Zeichen-Workshop BITTERFELDER HOF zu Möbeln aus der Nachwendezeit mit Installationskünstlerin und Shootingstar der jungen Kunstszene Henrike Naumann, ein Konzert der hochkarätigen Bigband Brigade Futur III gemeinsam mit der Spielvereinigung Süd (2. Juli) und die aktivistische Recherche-Revue BITTER FIELDS des Performance-Kollektivs les dramaturx zum Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem Erstarken der politischen Rechten (3. Juli).

Weitere Programmhighlights sind das spektakuläre Klangereignis BACH IN BITTERFELD (7., 8. und 9. Juli) im Wasserzentrum Bitterfeld, eine Kooperation der Köthener Bachfesttage, des Köthener Schlossbundes und von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen, die Ergebnis-Präsentation des viertägigen Workshops MUND-STÜCK (7. Juli) des Performance-Künstlers Ant Hampton, gemeinsam mit Menschen aus Bitterfeld-Wolfen und die Performance WERKSORCHESTER des New Yorker Komponist und Dirigent Ari Benjamin Meyers mit der Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-Wolfen und Laien aus Bitterfeld-Wolfen (8. und 10. Juli), in Anlehnung an das historische Arbeiter-Sinfonie-Orchester im Kulturpalast. Die Festivalbesucher:innen des dritten Wochenendes erwartet das Theaterstück MINING STORIES (15. und 16. Juli) über eine Bergbau-Tragödie in Brasilien und ihre globalen Folgen. Zu den Highlights gehören außerdem der Film NEUBAU (15. Juli) über eine queere Liebe in der Provinz und die Sehnsucht nach der Großstadt sowie die Bitterfelder Premiere des Films SEHNSUCHT NACH BITTERFELD aus dem Jahr 1992 über die letzten Monate der DDR und das erste Jahr der Deutschen Einheit in Bitterfeld sowie das anschließende Gespräch mit den Filmemachern Thomas Freundner und Ralf Höpfner und Beteiligten.

An jedem Festivaltag: Aktivitäten am Goitzschesee, Ausflüge an Industrieorte und abendliche Gesprächsrunden

Das Festival soll Lust machen, Bitterfeld und den Osten mit anderen Augen zu sehen. Es richtet sich an die Menschen aus Bitterfeld-Wolfen, indem es den geliebten Kulturpalast reaktiviert und ungewöhnliche Zugänge zur Stadt schafft. Die Macher:innen wollen aber auch Menschen von außerhalb mit Kunst in die Region locken und auf das Besondere dieser Landschaft und ihrer Geschichte aufmerksam machen. Deshalb ist das Festival als ganztägiges Programm angelegt. An jedem der Festivaltage gibt es die Möglichkeit mit einem MORNING CLUB den Tag zu beginnen, auf AUSFLÜGEN mit Künstler:innen und Ortsansässigen die Gegend zu erkunden und gemeinsam mit Künstler:innen und Expert:innen über die FRAGE DES TAGES zu debattieren. So können Besucher:innen bereits 10 Uhr morgens mit der Kostümbildnerin Ulrike Gutbrod (2. Juli) im Goitzschesee Synchronschwimmen, beim AUSFLUG mit der Fotografin Isa Rosenberger und der Schulleiterin Bärbel Lischetzki (8. Juli) mehr über das Denkmal der Chemiearbeiterin vor dem Rathaus erfahren oder mit der aus Zwickau stammenden Künstlerin Henrike Naumann, dem polnischen Theaterregisseur Pawel Paszta, Hannah Brennhäußer vom Goethe-Institut Ukraine und anderen (3. Juli) darüber diskutieren, was die Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten verbindet und was sie trennt.

Auch Installationen im öffentlichen Raum und Audio-Walks sind neben ihren inhaltlichen Schwerpunkten Anlässe, die Stadt Bitterfeld-Wolfen und ihre Landschaft (neu) zu entdecken. Eine Ausstellung im Kreismuseum Bitterfeld verknüpft eine Pflanzensammlung mit Debatten über Naturschutz und Umweltbewusstsein. Es lohnt sich, Zeit mitzubringen. Programmdetails sowie eine Vielzahl von inhaltlichen Hintergrund-Informationen finden Sie im Kalender der Festival-Website.

Mehr als 60 Künstler:innen, 150 Studierende und fast 30 Kulturinstitutionen

An der Erstauflage des Festivals an mehreren Spielorten beteiligen sich mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk mit fast 30 Kulturinstitutionen. Dazu gehören: Akademie der Künste, Anhaltisches Theater Dessau, Bauhaus-Universität Weimar, Bernhard-Franke-Förderverein e. V., Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Ferropolis, Galerie am Ratswall, Goethe-Institut Ukraine, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Hochschule Anhalt, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Kreismuseum Bitterfeld, Kulturbahnhof Tannepöls, Kulturpalast Bitterfeld, Kulturpark e.V., Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Köthener Bachfesttage, Köthener Schlossbund, Mehr­Generationen­Haus Bitterfeld-Wolfen, Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-Wolfen, Schauspiel Leipzig, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, Stiftung Bauhaus Dessau, Theater Magdeburg, Umwelt­bundesamt, Werkleitz Gesellschaft e.V.

Festival als Verstärker der Bewegungsenergie einer Region im Umbruch

OSTEN ist ein Festival für Kunst und gegenseitiges Interesse, das den vielschichtigen, gesellschaftlichen und ökologischen Wandel seit der Wiedervereinigung am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen erforscht. Wie kaum eine andere Stadt steht Bitterfeld-Wolfen, einst bezeichnet als „dreckigste Stadt Europas”, heute Vorbild für ökologische Sanierung, für Veränderung. Mithilfe der Kunst will das Festival den Austausch über Geschichte und Gegenwart ermöglichen, Begegnungen schaffen und etwas aufbauen, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. OSTEN versteht sich als Textmarker und Verstärker der Bewegungsenergie einer Region im Umbruch. Das Festival ist eine Idee des Kulturpark e.V., der Träger und Veranstalter ist. Der Verein engagiert sich für den Aufbau und die Vernetzung kultureller Strukturen im Osten Deutschlands. Die Vorstandsmitglieder Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk sind die Künstlerische Leitung des Festivals.

Gefördert wird OSTEN von der Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), dem Land Sachsen-Anhalt, der Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt, der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Bitterfeld-Wolfen „Stadt mit Courage leben!“ aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Zu den Sponsoren zählen der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Kulturpalast GmbH, das Autohaus Grimm, der Baumarkt Thomas Philipps in Bitterfeld und der Rotary Club Bitterfeld-Wolfen. Unterstützt wird das Festival von der Stadt Bitterfeld-Wolfen sowie dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Die Website www.osten-festival.de wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur, die Kulturstiftung der Länder und die Kultur.Gemeinschaften.

 

Viele Veranstaltungen kostenfrei, Tickets online und am Kulturpalast

 

Tickets für Theaterstücke, Filme und Workshops können auf www.osten-festival.de über unseren Kalender bei der jeweiligen Veranstaltung, direkt über unseren Ticketanbieter Love your Artist und während des Festivalzeitraums vom 1. bis 17. Juli im Festivalzentrum am Kulturpalast erworben werden (Donnerstag und Freitag  15 – 23 Uhr, Samstag 10 – 24 Uhr, Sonntag 10 – 22 Uhr). Ein Großteil der Veranstaltungen kann kostenfrei besucht werden.

 

 

         

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