Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt zieht Bilanz

von 16. Mai 2012

Auch im Jahr 2011 war die Verbraucherzentrale als Problemlöser und Dienstleister gefragt. 410.715 Verbraucher ließen sich beraten, nutzten die Informations- und Bildungsangebote, fragten um Rat oder erwarben Broschüren und Ratgeber. Mehr als 37.000 mal berieten die Experten im persönlichen Gespräch, per Telefon, online oder per Schriftverkehr. Volkmar Hahn, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, betont: „Wir sind die Interessenvertreter der Verbraucher. Wir beobachten, bewerten, beraten, helfen bei der Rechtsdurchsetzung und schlichten.“ Weiterhin fügt er hinzu: „Gut erreichbare Beratungsstellen sind wichtig. Google bietet vieles. Doch bietet es auch individuelle Lösungen?“Da von Jahr zu Jahr weitere Themen hinzukommen haben die Berater beispielsweise einen Abschluss der Industrie- und Handelskammer mit dem Schwerpunkt Finanzberatung erworben, um immer auf dem neusten Stand zu sein. Verbraucherprobleme im letzten Jahr waren beispielsweise Abofallen, Telefonwerbung, Datenklau sowie steigende Energiepreise und Krankenversicherungsschutzbeiträge.Die Zahl der unseriösen Vertreter steigt stetig. Mehr als 5.000 Fälle hat die Verbraucherzentrale notiert, bei denen Verbrauchern durch Inkassoschreiben und Mahnungen das Geld aus der Tasche gezogen werden sollte. Frau Gabriele Emmrich, Leiterin des Referats Recht, weißt auf die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale, als helfendes Mittel, hin. Des Weiteren präsentierte sie zwei Stapel von schätzungsweise 40 Briefen. Diese hatte ein Verbraucher aus dem Harz an nur einem Tag in seinem Briefkasten. Neben Gewinnbenachrichtigungen, Verkaufsveranstaltungen und anderen Kostenfallen, sind unseriöse Geschäftsmodelle aus der ganzen Welt vertreten.Neben betrügerischen Werbeanrufen spielte auch die Täuschung im Lebensmittelbereich 2011 eine große Rolle. Circa 5.000 Produktbeschwerden erreichte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt im letzten Jahr. Nach einer zielgerichteten Marktanalyse wurden vor allem Schlankheitsmittel und Lebensmittel für Kleinkinder unter die Lupe genommen. Gerade bei den Schlankheitspillen wurden einige Gesundheitsgefährdende Stoffe gefunden, welche gesetzlich durch ihre Nebenwirkungen schon lange verboten sind.  Auch Inhaltsvortäuschungen wurden zur genüge bekannt. So waren beispielsweise bestand eine Geflügelwurst zu mehr als die Hälfte aus Schwein. Die Verbraucherzentrale fordert demzufolge eine exakte Etikettierung und größtmögliche Transparenz für den Kunden.Und eben diese Transparenz für den Kunden ist es, für die die Verbraucherzentrale, neben ihren vielfältigen Beratungs- und Informationsangeboten, kämpft.