Mehr Nachhaltigkeit bei Spielzeugen

von 5. März 2020

Nachhaltigkeit in der Spielzeugbranche wird immer wichtiger

Tatsächlich sind es pro Jahr mehr als 3 Mrd. Euro, die die Deutschen pro Jahr für Spielzeug ausgeben – das ist eine ganze Menge Geld und auch eine ganze Menge Müll. Denn nicht nur die Verpackungen, sondern auch das Spielzeug selbst besteht oft aus Plastik und wird nicht selten schon nach kurzer Zeit entsorgt. Mittlerweile findet jedoch ein Umdenken in der Branche statt. So war das Thema Nachhaltigkeit eines der wichtigsten auf der diesjährigen weltgrößten Spielzeugmesse in Nürnberg.

Unter dem Motto “Toys for future”, welches nicht zufällig an die Klimabewegung “Fridays for future” angelehnt ist, haben Hersteller Anfang des Jahres viele Produkte aus nachhaltigen Materialien vorgestellt. Angesichts häufig verwendeter Schadstoffe fragen sich mehr und mehr Menschen, ob Plastikspielzeug überhaupt noch mit gutem Gewissen gekauft werden kann. Viele Eltern lehnen Kunststoff sogar komplett ab und suchen stattdessen nach “grünen” Alternativen. Und genau diese steigende Nachfrage hat zur Folge, dass sich Spielwarenhersteller inzwischen dazu gezwungen sehen, nachhaltige Alternativen anzubieten, die Plastik nicht mehr zu einem absoluten Muss machen. Ein Beispiel ist Lego Deutschland: Das Unternehmen möchte bis zum Jahr 2030 Verpackungen und Bausteine aus Kunststoffen fertigen, welche aus Zuckerrohr hergestellt worden sind – andere Unternehmen machen dies schon heute vor.

Bio-Kunststoffe haben großes Potenzial in der Spielzeugbranche

Die Zahl der Spielzeughersteller, welche Produkte aus Bio-Kunststoffen entwickeln, steigt immer weiter an: So stellt die Haba-Gruppe aus dem bayerischen Bad Rodach inzwischen Babyspielzeug aus natürlichem Harz, Mais oder Holzspänen her – natürliche Materialien, die keinem Kind schaden und ökologisch korrekt sind. Allerdings bedeutet der natürliche Ursprung nicht, dass keine Prüfung der verwendeten Materialien stattfindet. Zudem ist es für viele Hersteller bislang eine Herausforderung, vollkommen auf Plastik zu verzichten. Genau daran arbeiten jedoch schon 3D Druck Dienstleister, die Produkte aus Spritzguss herstellen – und diese in vielen Varianten.

Aktuelle Verkaufsstatistiken beweisen allerdings, dass Kunden derzeit vermehrt nach Spielzeug aus recycelten Materialien, Holz oder Bambus suchen. Daher nehmen mehr und mehr Spielzeuggeschäfte solche Spielzeuge verstärkt in das Sortiment auf. Auch der 3D-Druck bzw. Spritzguss leistet hier seinen Beitrag: Viele 3D Druck Dienstleister stellen Spielzeug aus nachhaltigen Materialien her – der Entwicklung sind hierbei keine kreativen Grenzen gesetzt!

Umweltschützer erkennen jedoch bereits einen Kritikpunkt: Die Anbauflächen für Bio-Kunststoffe könnten jene für Nahrungsmittel verknappen lassen. Auch die Entsorgung ist bislang nicht ganz einfach.

Doch obwohl es derzeit noch einige Hürden zu bewältigen gibt, zeichnet sich schon jetzt ab, dass Spielzeuge immer nachhaltiger werden – das gilt für Puppen genauso wie für Bauklötze oder Spielzeugautos. Wer heutzutage auf Plastik bei Spielzeug für sein Kind verzichten möchte, kann inzwischen aus zahlreichen Alternativen wählen, die ein reines ökologisches Gewissen schenken.