Überschuldung in Sachsen-Anhalt – viele Privatpersonen betroffen

von 23. April 2015

Eine Entwicklung, die sich auch bei einer Betrachtung der Verteilung an Schuldnern nach Landkreisen widerspiegelt. Privatpersonen in Sachsen-Anhalt, die Schulden machen, sind aber nicht nur Familien oder Alleinerziehende, die in der zweiten Lebenshälfte angekommen sind. In den Jahren vor 2014 haben gerade Jugendliche in den Schuldenstatistiken zugelegt. Für 2014 selbst verzeichnete der Schuldneratlas zwar insgesamt ein Absinken bei den Schuldnern in der Altersgruppe bis 29 Jahre.

In den zehn Jahren zuvor erhöhte sich der Anteil junger Schuldner um mehr als zwei Drittel aber deutlich. Gründe für die Verschuldung gibt es viele. Neben privaten Rückschlägen wie Scheidungen sind es besonders bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Mobilfunkverträge oder Konsumverbindlichkeiten, die den Weg in die Schuldenfalle ebnen – auch in Sachsen-Anhalt.

Wer ist besonders betroffen?

Halle gehörte 2014 mit einer Schuldnerquote von 17,34 Prozent zu den Spitzenreitern in Sachsen-Anhalt. Wie stark das individuelle Risiko für jeden Einzelnen ist, hängt stark von verschiedenen Parametern ab. Familien mit gesicherten Einkommen und besserer Bildung stehen allgemein vor einem niedrigeren Risiko als Alleinstehende, deren wirtschaftliche Möglichkeiten begrenzt sind.

Aber auch Kinder und Jugendliche sind nicht per se fürs Schuldenmachen prädestiniert. Hier kommt es unter anderem auf das Elternhaus und dessen Augenmerk auf die Finanzerziehung an. Nicht selten wird in diesem Zusammenhang von generationsübergreifender Überschuldung gesprochen.

Wie lässt sich Überschuldung verhindern?

Um zu verhindern, dass Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, muss das Thema Finanzerziehung eine Rolle spielen. Hierbei geht es darum, dem Nachwuchs nicht einfach nur zu vermitteln, wie Zahlungsströme und Wertkreisläufe funktionieren.

Eltern sollten ihren Kindern vermitteln, dass das Sparen und Hinarbeiten auf ein „Konsumziel“ vor Schulden schützt. Es muss klar herausgearbeitet werden, welche Ausgaben im Alltag sein müssen und was nach hinten geschoben werden sollte. Hilfreiche Tipps und Hinweise lassen sich dem Ratgeber zur Finanzerziehung entnehmen.

Fazit: Schulden machen ist nicht schwer

Schulden machen ist heute nicht schwer, sich der Verbindlichkeiten zu entledigen dagegen sehr. Auf diesen Grundsatz lässt sich die Leidensgeschichte vieler Schuldner reduzieren. Trotzdem darf man nicht Gefahr laufen, die Situation der Haushalte in Sachsen-Anhalt zu pauschalisieren. Hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal. Manchmal ließe mit einer frühen Finanzerziehung der Kinder deren spätere Überschuldung verhindern.