Überwachungskameras: Nützliche Anschaffung oder übertriebenes Sicherheitsbedürfnis?

von 28. April 2015

Jeder der schon einmal einen Einbruch hatte, weiß wie groß das Sicherheitsbedürfnis danach ist. Bei 61 000 Einbrüchen im Jahr 2012 laut topsicherheit.de und das allein tagsüber, ist die Anschaffung von Sicherheitstechnik kein Zeichen von Paranoia. Überwachungskameras sind eine gute Möglichkeit, um seinen Besitz zu kontrollieren. Nicht umsonst setzen 91 Prozent der Einzelhändler auf Videotechnik.

Doch wie immer gibt es auch hier Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Überwachungskameras dienen primär der Abschreckung von kriminellen Tätern. So sollten Überwachungskameras gut sichtbar im Eingangsbereich platziert werden, sodass mögliche Einbrecher jeglichen Versuch gar nicht erst wagen.

  • Des Weiteren kann man einen Raum, ein Gebiet oder eine Halle über eine Kamera rund um die Uhr überwachen lassen. So kann man immer und von überall einen Einblick auf sein Gebäude haben.

  • Überwachungskameras können auch im Außenbereich eingesetzt werden. So können unerwünschte Gäste auf dem Grundstück schnell erkannt werden und das System meldet einen Alarm. Somit kann man schnell reagieren und eingreifen.

  • Außerdem können Firmen durch Überwachungskameras Personal einsparen oder gar ersetzen. Es benötigt keine einzelnen Aufsichtspersonen mehr, die einzelne Orte überwachen. Ein einziger Mitarbeiter kann dies in einer Zentrale mit Überblick über alle Überwachungskameras steuern.

  • Wer als Privatperson auf seinem eigenen Grundstück eine Kamera installieren will, kann dies als eine Sicherheitsmaßnahme eigenständig machen. Dabei kann man sich auch bei einigen Versicherungen einen Rabatt z.B. bei der Diebstahlversicherung holen, denn eine Überwachungskamera senkt das Risiko eines Einbruchs.

  • Auch Firmen können von der Sicherheitstechnik profitieren. Die installierten Überwachungskameras kann man als Gewerbetreibender von der Steuer absetzen. Somit kann man auch hier Geld einsparen.

  • Ebenso bietet eine Überwachungskamera auch im öffentlichen Raum mehr Sicherheit. Durch eine ständige Überwachung kann somit gegen unerlaubte Verhaltensweisen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen vorgegangen werden. Sie bieten Schutz vor Gewaltverbrechen, Entführungen oder Bedrohungen. Hierbei gilt es jedoch den Datenschutz zu beachten, laut faz.de.

Nachteile:

  • Sobald Überwachungskameras zur Prävention angebracht sind, kann auch das Gegenteil vom eigentlichen Sinn eintreten. Kameras können also zu geplanten Überfällen und Straftaten führen. Denn eine Überwachungskamera signalisiert meist, dass etwas Wertvolles überwacht wird. Somit kann ungewollt auf sich aufmerksam gemacht werden und Kriminelle werden angelockt.

  • Des Weiteren sind es die Persönlichkeitsrechte jedes Menschen, die dabei gefährdet werden könnten, wenn man eine Person dauerhaft aufzeichnet. Da dies in der Gesellschaft wenig anerkannt ist, muss man hierbei auch mit Klagen oder gar Bußgeldern rechnen.

  • Auch der Anschaffungspreis ist nicht immer gering. Wer für einen Betrieb oder eine Firma ein Überwachungssystem anschaffen will, muss mit hohen Kosten rechnen.

  • Ebenso ist ein Überwachungssystem nicht immer zweifelsfrei perfekt. Es kann zu technischen Störungen kommen oder das System wird von Tätern gekappt. Somit ist das System auch abschaltbar, indem Leitungen oder Kabel durchgetrennt und zerstört werden.

Fazit:

Überwachungskameras bieten in primärer Hinsicht Schutz vor Kriminellen und unerwünschten Personen. Sie dienen somit zur Abschreckung. Außerdem kann ein Bereich rund um die Uhr überwacht werden und im Falle einer Straftat kann die Aufzeichnung zur Aufklärung hinzugezogen werden. Die Kosten für ein Überwachungssystem können jedoch oft durch die Versicherungen wieder zum Teil gesenkt werden. Firmen können diese auch von der Steuer absetzen und somit Geld einsparen.